19.09.2011 13:13

Toyota Handball Bundesliga


Überraschungs-Coup: TSV-Keeper Puljezević zieht Löwen den Zahn

Dresrüsse sorgt im OWL-Duell für die Initial-Zündung / Hildesheim zieht sich beim HSV achtbar aus der Affäre
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Christoph Theuerkauf TB Lemgo AWesA
Lemgos Christoph Theuerkauf setzt sich am Kreis gegen zwei Lübbecker durch.

TBV Lemgo – TuS N-Lübbecke 27:25 (12:13).

Der TBV Lemgo triumphiert im Ostwestfalen-Derby gegen den TuS N-Lübbecke und schickt das Baur-Team ohne Punkte auf die Heimreise. Nach ausgeglichener Anfangsphase hielten zwei ganz starke Paraden von Torwart Lichtlein den TBV mit 6:5 in Front, ehe Smoler in der 13. Minute mit dem 7:5 die erste Zwei-Tore-Führung erzielte. Doch im Angriff lief es nicht mehr ganz so rund wie zu Beginn. Der TuS glich nach einer Viertelstunde durch Tluczynski zum 7:7 aus, ehe Niemeyer die Gäste sogar in Front brachte. Das prestigeträchtige Duell blieb auch danach ausgeglichen, die knappe Führung der Lübbecker bis zur Pause aufrecht. Ein technischer Fehler, ein Fehlwurf – so starteten die Gastgeber vor 4.820 Zuschauern in die zweite Hälfte. Der TuS nahm dankend an und ging mit 14:12 (32.) in Front. Bei den Lemgoern fehlte noch die Initialzündung. Die bescherte dann Keeper Nils Dresrüsse, der dem bis dahin so sicheren Tluczynski in der 38. Minute einen Siebenmeter abkaufte. Kehrmann glich postwendend zum 16:16 aus. Und nach der nächsten Dresrüsse-Parade war es Preiß, der das 18:17 erzielte und die klasse Stimmung noch weiter anheizte. Es ging nun hin und her: Der TuS zog nach, insbesondere Vukovic übernahm immer wieder im richtigen Moment die Verantwortung. Nach einem Foul musste TuS-Akteur Siodmiak dann für zwei Minuten vom Feld. Bechtloff vollendete nach schöner Vorarbeit von Patrail zum 19:18. Und dann kochte der Kessel Lipperlandhalle vollends: Dresrüsse hielt frei gegen Löke, Kehrmann mit Traumpass auf Bechtloff, der trocken zum 20:18 traf. Und Strobel erhöhte gar auf 21:18 (46.). Das Spiel ging in die Vorentscheidung. Umso mehr, als Theuerkauf per Strafwurf das 22:18 (47.) nachlegte. Der TBV hatte das Heft des Handelns nun in der Hand – und das Glück des Tüchtigen. Strobels Hüftwurf prallte vom Pfosten an Blazickos Rücken und von dort ins Tor zum 23:18. Es blieb aber spannend. Der TuS verkürzte wieder und Schröder netzte zum 23:21 (54.) ein. Theuerkauf beruhigte die Nerven dann zunächst mit seinem 24:21, aber Niemeyer konterte im Gegenzug. Das Spiel war nichts für schwache Nerven. Die Zuschauer erlebten ein packendes Derby. Wieder war es Niemeyer, der die Gäste im Rennen hielt, sein Wurf aus dem linken Rückraum schlug zum 24:23 ein. Nun hatte Lemgos Trainer Dirk Beuchler Redebedarf und nahm seine Auszeit (56.). Patrail hatte offensichtlich zugehört, traf zum 25:23, bekam den nächsten Abpraller, schickte Bechtloff auf die Reise und der verwandelte zum 26:23. Und in der nächsten Szene war wieder Dresüsse zur Stelle. Die Zuschauer erhoben sich gut zwei Minuten vor Ende zu Standing Ovations. Und Strobel machte mit dem 27:23 in den rechten Winkel den Derby-Triumph perfekt. „Wir haben heute zu viele Chancen liegen lassen, noch mehr als der TBV, und dann rächt sich so etwas natürlich. Für uns gilt es nun, in der kommenden Woche einen Sieg im Pokal zu holen, um Selbstvertrauen zu tanken und dann am Wochenende beim Spiel gegen Göppingen wieder Vollgas geben zu können“, so TuS-Coach Baur. Beuchler war dagegen vollauf zufrieden: „Man hat gesehen, dass wir eine echte Mannschaft sind, in der jeder 60 Minuten für den anderen kämpft.“
TBV Lemgo: Preiß (6), Strobel (4), Bechtloff (3), Patrail (3), Theuerkauf (3/2), Johansson (2), Dietrich (2), Smoler (2), Kehrmann (1), Lininger (1).
TuS N-Lübbecke: Vukovic (6), Tluczynski (4/4), Niemeyer (4), Schröder (3), Loke (3), Svensson (2), Verjans (2), Gustafsson (1).

TSV Hannover-Burgdorf – Rhein-Neckar Löwen 33:32 (19:15).

Erster Sieg für Hannover, erste Niederlage für die Löwen! 1.706 Zuschauern feierten in der AWD-Hall den Überraschungs-Coup der Nordmeyer-Sieben, die gegen den Favoriten aus Baden loslegte wie die Feuerwehr. Piotr Przybecki brachten die Landeshauptstädter nach sechs Minuten bereits mit 4:1 in Front. Die Rhein-Neckar Löwen zeigten sich von Burgdorfs fulminantem Start aber nicht langte beeindruckt und kamen durch den überragenden zwölffachen Torschützen Uwe Gensheimer in der 17. Minute zur ersten Führung (9:10). Doch die Gastgeber hatten die passende Antwort parat, drehten den Spieß wieder um und schossen bis zur Pause wieder eine Vier-Tore-Führung heraus. Die hatte nach dem Wiederanpfiff aber nur noch vier Minuten Bestand. Andy Schmid besorgte für die Löwen das 20:20 (34.). Das Spiel blieb nun bis zum Ende auf des Messers Schneide. Die Chancenverwertung blieb der Schwachpunkt bei den Gästen: 26 Würfe plus zwei Siebenmeter fanden nicht das Ziel. Immer wieder ließen sie sich vom sehr gut aufgelegten TSV-Keeper Nenad Puljezević den Zahn ziehen, der mit 19 Paraden überragend hielt und auch zwei Siebenmeter abwehrte. Puljezević in den Schluss-Sekunden gegen Gensheimer erneut Sieger blieb, war Hannovers Erfolg perfekt. „Wir haben sehr schlecht angefangen, hatten über die gesamte Dauer eine sehr schlechte Wurfquote und sind auch an einem sehr guten Torhüter Puljezević gescheitert“, bilanzierten Löwen-Trainer Trainer Guðmundur Guðmundsson die 60 Minuten. 
TSV Hannover-Burgdorf: Johannsen (9), Przybecki (6), Lehnhoff (6/2), Svavarsson (3), Hallgrimsson (3), Jurdzs (3), Olsen (2), Buschmann (1).

HSV Hamburg – Eintracht Hildesheim 34:28 (15:13).

Mit einer 28:34-Niederlage hat sich die Eintracht bei ihrem Gastspiel beim Deutschen Meister HSV Handball achtbar aus der Affäre gezogen. Vor 8.646 Zuschauen gestaltete die Mannschaft von Volker Mudrow die Partie bis zur 42. Minuten weitgehend offen, ehe sie nach fünf torlosen Minuten entscheidend in Rückstand geriet. Nach der ersten Halbzeit hatte der HSV mit 15:13 geführt. „Wir haben es geschafft, den HSV ein wenig zu ärgern. Aber zufrieden bin ich erst, wenn wir Punkte haben“, kommentierte Mudrow die Partie. Zufrieden konnte Hildesheims Übungleiter aber mit Torwart Dennis Klockmann sein, der eine starke Leistung ablieferte. Die Eintracht trat couragiert auf, versteckte sich überhaupt nicht vor dem großen Gastgeber und ging durch Dimitrios Tzimourtos gleich mit 1:0 in Front. Mit dem 2:1 schaffte Morten Slundt die erneute Führung der Eintracht, die durchweg auf Augenhöhe blieb und den jeweils knappen Rückstand in der Folgezeit immer wieder egalisierte. Im Rückraum hatten es Michael Qvist, Vladica Stojanovic und Morten Slundt schwer gegen die groß gewachsenen Hamburger Abwehrspieler in der 3:2:1-Fomation. Während die beiden Dänen im Spielverlauf zu Treffern kamen, ging Stojanovic diesmal leer aus. Ganz anders Dimitrios Tzimourtos, der mit fünf Treffern erfolgreichster Feldtorschütze der Hildesheimer war. Lange war das Spiel überraschend auf der Kippe. Nach dem Treffer durch Slundt zum 21:22 allerdings folgte eine fünfminütige Torflaute der Gäste, die die Entscheidung zugunsten der Hamburger brachte. Mudrow nahm angesichts eines 21:25-Rückstandes in der 44. Minute eine Auszeit, deren Wirkung allerdings verpuffte. Slundt, Michael Qvist, Norman Flödl und Michael Hoffmann scheiterten an HSV-Keeper Dan Beutler. Im Gegenzug waren Matthias Flohr, Hans Lindberg, Pascal Hens und Igor Vori für die Hamburger erfolgreich. So ging die Eintracht am Ende leer aus, kann auf dieser Leistung aber im Pokal-Spiel gegen Magdeburg am kommenden Mittwoch aufbauen.
Eintracht Hildesheim: Tzimourtos (5), Jahns (5/3), Quist (4), Slundt (4), Hoffmann (3), Hribar (2), Nikolov (2), Ivakno (2), Flödl (1).
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