16.09.2011 11:33

Toyota Handball Bundesliga


Hitziges Derby: Beuchler hat einiges gutzumachen!

TBV-Coach und Lübbeckes Trainer Baur haben die Seiten getauscht / Hannover-Burgdorf ohne Rydergard, aber mit neuer LED-Wand gegen Rhein-Neckar Löwen / Hildesheim beim Meister vor hoher Auswärtshürde
Kopf-Graphik Artikel AWesA

Dirk Beuchler TBV Lemgo Markus Baur TuS N-Luebbecke AWesA
Haben die Seiten gewechselt: TBV-Coach Dirk Beuchler (li.) und TuS-Trainer Markus Baur waren als Spieler lange für den kommenden Gegner am Ball (Fotos: TBV Lemgo [li.], Oliver Krato, Composing TwoTypes.de [re.]).

TBV Lemgo – TuS N-Lübbecke (Samstag, 19 Uhr).

Derby-Time in Ostwestfalen: Am Samstag kommt es in der Lipperlandhalle zum brisanten Nachbarschafts-Duell, das schon einige nette Anekdoten bereithielt. Dabei spielt auch TBV-Trainer Dirk Beuchler eine Rolle. „Die Derbys gegen Lübbecke beziehungsweise damals den TuS Nettelstedt hatten schon immer einen hitzigen Charakter. Da ging es schon ordentlich zur Sache", erinnert sich TBV-Geschäftsführer Volker Zerbe gerne. Wiedergutmachung muss Beuchler dabei in jedem Fall betreiben. Der ehemalige Kreisläufer des TuS hatte maßgeblichen Anteil an einer der fünf Niederlagen, die der TBV gegen den Lokalrivalen in insgesamt 28 Bundesliga-Spielen einstecken musste. In der Saison 1995/96 unterlag der TBV durch einen direkt verwandelten Freiwurf der Nettelstedter mit der Schlusssirene mit 21:22. „Den Freiwurf hat Dirk Beuchler geworfen, die Punkte muss er jetzt zurück holen“, berichtet Zerbe. Dabei hat der Geschäftsführer des TBV mit dem jetzigen Lemgoer Coach am Kreis so manchen Kampf ausgefochten. Apropos Kampf: Beim 21:21-Unentschieden in der Saison 1999/2000 wollte Andrej Siniak sich einen ebensolchen mit Sergej Pogorelow liefern. Der Russe in Diensten des TBV und der Weißrusse waren nach einem Foul von Zerbe in den Schlusssekunden aneinander geraten. Siniak konnte aufgrund einer Verletzung nicht mitspielen, fühlte sich aber dennoch berufen, in Freizeitjeans das Spielfeld zu betreten und zunächst Zerbe und dann dem körperlich nicht gerade schmächtig geratenen Pogorelow an die Spielwäsche zu wollen. Doch auch in jüngster Zeit hat das Derby immer für Emotionen gesorgt. So sorgte Interims-Coach Zlatko Feric in der vergangenen Saison für helle Aufregung, als er 15 Sekunden vor Spielende beim 24:27 für sein Team noch eine Auszeit nahm. „Das sind so kleine Nadelstiche, die man sicher nicht vergisst. Und auch wenn bei aller Rivalität immer die Fairness die Oberhand behalten sollte, so gewinnt man ein Derby nur mit Emotionen, Leidenschaft und Kampf - und der Unterstützung der Fans im Rücken", appelliert Zerbe. Da sich erneut eine große und gewohnt lautstarke Fanabteilung aus Lübbecke angekündigt hat, sind die TBV-Fans gefragt. Über 4100 Karten sind bereits verkauft worden, so dass alle Fans sich langsam sputen sollten.

TSV Hannover-Burgdorf - Rhein-Neckar Löwen (Samstag, 19 Uhr).

Michael Lohmann Christopher Nordmeyer Benjamin Chatton AWesA
Freuen sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit in der AWD-Hall: Michael Lohmann (Geschäftsführer AWD-Hall), Trainer Christopher Nordmeyer und TSV-Geschäftsführer Benjamin Chatton, (v. li., Foto: Seifert).

Nach der unglücklichen Niederlage bei den „Löwen“ vom Bergischen HC treffen die Hannoveraner nun in eigener Halle erneut auf „Löwen“. Gegen das Top-Team aus Baden-Würtemberg ist die TSV in der Außenseiterrolle. Burgdorfs Coach Christopher Nordmeyer steht nach zwei Partien noch ohne Punkt da – und bekam nach der Partie im Bergischen Land eine Hiobs-Botschaft mitgeteilt: Die Verletzung von Gustav Rydergard aus dem Spiel der beim BHC stellte sich nun als schwerwiegender heraus als zunächst angenommen. Der „Wikinger“ war bei einer Abwehraktion unglücklich gelandet und zog sich eine Sprunggelenks-Verletzung zu. Nun diagnostizierten die Ärzte einen Teilriss des Syndesmose-Bandes, der den sympathischen Schweden zu einer Pause von etwa zwei Monaten zwingt. „Der Ausfall hat für uns schwere Auswirkungen, da Gustav ein wichtiger Bestandteil unseres Mittelblockes ist", meinte Trainer Christopher Nordmeyer, „wir müssen jetzt Alternativen erarbeiten." Allerdings gab es für den Verein aus der Landeshauptstadt auch eine gute Nachricht zu vermelden: Die TSV wird ihre Partien auch in den nächsten drei Jahren in der AWD-Hall Hannover absolvieren. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten die Geschäftsführer Benjamin Chatton (TSV Hannover-Burgdorf) und Michael Lohmann (AWD-Hall).  „Wir freuen uns auf die weitere, hoffentlich erfolgreiche Zusammenarbeit“, erklärten Chatton und Lohmann unisono. Seit dieser Woche können sich die TSV-Fans des Handball-Bundesligisten zudem über einen neuen Service in ihrer Spielstätte freuen. Die AWD-Hall, die bis zu 4200 Besucher bei den Spielen der Toyota Handball-Bundesliga fasst, wurde jetzt mit einer neuen LED-Wand ausgestattet, die alle Infos zum Spiel (Stand, Zeitstrafen, etc.) liefert. Ein toller Service, der die Handballspiele der TSV zu einem echten Event werden und zudem noch weitere Optionen und Zukunftsperspektiven (wie bewegte Bilder oder Zeitlupen) für die Besucher beim Handball offen lässt. Die ersten Betriebsstunden wird die neue LED-Wand am gegen die Spitzenmannschaft der Rhein-Neckar Löwen leisten.

HSV Hamburg - Eintracht Hildesheim (Sonntag, 15 Uhr).

Am Sonntag ist die noch punktlose Eintracht zu Gast beim Deutschen Meister. Die Rollen in der Hamburger O2 World sind klar verteilt: Der HSV geht als haushoher Favorit in die Partie. Zu groß sind die Unterschiede zwischen beiden Vereinen, weswegen die Zielsetzungen auch weit auseinander liegen. Bei den Hamburgern geht es um nationale und internationale Titel, für die Hildesheimer ist der Klassenerhalt das Ziel aller Anstrengungen. Die Tatsache, dass die Hamburger mit zwei Niederlagen in drei Spielen einen holprigen Saisonstart zu verzeichnen hatten, dürfte dem Tatendrang der Gastgeber noch einmal zusätzlichen Schub verpassen. „Wir reisen zum Deutschen Meister. Da geht es darum, sich gut aus der Affäre zu ziehen. Wir wollen zeigen, was wir können und den Zuschauern attraktiven Handball bieten“ formuliert Eintracht-Trainer Volker Mudrow die Ziele für die anstehende Begegnung. Alles andere als eine klare Niederlage wäre sicher als Erfolg zu werten. Auf ein Erfolgserlebnis, das sich in Pluspunkten niederschlägt, warten die Domstädter allerdings aller Wahrscheinlichkeit nach auch noch nach dem anstehenden Spieltag. Derweil wurde das Melsungen-Spiel analysiert und aufgearbeitet. „Wir haben 45 Minuten nicht gut in der Abwehr gestanden. Das hat dem Melsunger Rückraum viel zu viel Raum gelassen“ machte Volker Mudrow den Hauptgrund für die Niederlage in der Defensive fest. Durch die vielen Gegentore wurde auch der Gegenstoß verhindert, einfache Tore waren also Fehlanzeige. Dass trotzdem 35 Treffer erzielt wurden, lag am bestens disponierten Rückraum. Morten Slundt und Michael Qvist  agierten ausgesprochen torgefährlich und begeisterten mit einer tollen Wurfquote. Dazwischen zeigte Vladica Stojanovic als Spielmacher und Torschütze seine Klasse. „Wenn wir in der Bundesliga gewinnen wollen, müssen alle Spieler 100 Prozent bringen und drei über sich hinauswachen“, hatte Mudrow immer wieder betont.
290 / 294

Autor des Artikels

Team AWesA
Team AWesA
Das Team AWesA stellt Euch die aktuellsten Sportnachrichten aus Hameln-Pyrmont kostenlos zur Verfügung. Bei Fragen und Anregungen kannst Du uns gern kontaktieren. Schickt ihr uns Infos, bereiten wir diese zu vollwertigen Artikeln auf.
Telefon: 05155 / 2819-320
info@awesa.de

Webdesign & CMS by cybox