12.09.2011 11:24

Toyota Handball Bundesliga


“Schwarzes Wochenende“: Heimische Teams gehen leer aus!

Hildesheim kassiert bei Heimpremiere unglückliche Niederlage / Knudsen schockt Hannover-Burgdorf in den Schluss-Sekunden
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SG Flensburg-Handewitt - TBV Lemgo 32:26 (15:14).

Für die Lemgoer wäre durchaus mehr drin gewesen. Ausgerechnet Holger Glandorf, der bis zur letzten Saison noch das TBV-Trikot trug, erzielte den ersten Treffer des Tages. Am Ende gingen ganze acht Feldtore auf das Konto des Linkshänders. Der SG war das Bemühen anzumerken, sich für das 14-Tore-Debakel aus dem Kiel-Spiel zu rehabilitieren, wobei der TBV von Beginn an auf Augenhöhe agierte, Liniger verwandelte den ersten Strafwurf für den TBV zum 4:4 (9.), nachdem Neuzugang Mait Patrail die ersten drei Gäste-Treffer markiert hatte. Kaufmann bescherte den Hausherren in der 19. Minute mit dem 10:8 die erste Zwei-Tore-Führung, Glandorf legte nach einer Andersson-Parade zum 11:8 nach. Ein klares Foul gegen Patrail wurde dann nicht geahndet, Kaufmann hingegen bekam nicht nur einen Strafwurf zugesprochen, sondern auch eine Zeitstrafe gegen Johansson. Eggert war es egal. Er erhöhte den Vorsprung auf vier Tore. Bis zur Pause kämpfte sich das Beuchler-Team wieder auf einen Treffer heran. Patrail erzielte unmittelbar nach Wiederanpfiff den 15:15-Ausgleich. Danach zogen die Nordlichter wieder davon und lagen in der 42. Minute beim Stand von 21:17 wieder deutlich in Front. Zwölf Minuten vor Ende der Partie kam TBV-Keeper Nils Dresrüsse für den keineswegs schlechten Carsten Lichtlein in die Partie. Doch auch der Junioren-Weltmeister musste zunächst einmal zum 20:24 (49.) hinter sich greifen. Und beim 21:26 (51.) durch Knudsen schien die Vorentscheidung gefallen zu sein. Und das war sie auch. Der TBV spielte in den entscheidenden Momenten zu unkonzentriert, hatte Pech mit dem gegnerischen Holz. Und Flensburg war von zwei gleichwertigen Mannschaften die konsequentere im Ausnutzen der Chancen. „Trotz der Niederlage bin ich zufrieden. Die Mannschaft hat sich auch heute sehr gut präsentiert. Was mich ein bisschen traurig stimmt ist die Tatsache, dass die Niederlage mit zwei bis drei Toren zu hoch ausgefallen ist, weil wir über lange Zeit auf Augenhöhe agiert haben", resümierte Lemgos Trainer Dirk Beuchler die Partie.
TBV Lemgo: Patrail (6), Strobel, Lininger (beide 5), Theuerkauf (3), Smoler, Kehrmann (je 2), Bechtloff, Preiß, Johansson (alle 1).

TuS N-Lübbecke – SC Magdeburg 26:33 (15:18).

Das gute Auftaktspiel beim Meister aus Hamburg hatte die Hoffnung genährt, gegen den SC Magdeburg mit einer ähnlichen Leistung einen Sieg einfahren zu können. Es kam jedoch ganz anders. Das erste Heimspiel der Saison ging deutlich mit 26:33 verloren. Dabei hatte der TuS den Gästen alles in allem kaum etwas entgegenzusetzen. „Lübbecke ist für uns eine der schwierigsten Auswärtshallen. Wir hatten eine enge Begegnung erwartet”, so Magdeburgs Trainer Frank Carstens nach dem Spiel. Den hohen Erwartungen des Kontrahenten konnte der TuS allerdings nur in der ersten Halbzeit einigermaßen gerecht werden. Zwar konnte man bis kurz vor der Pause das Ergebnis noch ausgeglichen gestalten. Doch zeigte sich im Spiel, dass der TuS an diesem Tag große Schwierigkeiten in der Abwehrarbeit hatte. „Wir haben insgesamt eine schwache Defensiv-Leistung geboten. Handball ist nun einmal ein Kontaktsport. Aber wir haben keinen Zugriff bekommen”, ärgerte sich Nettelstedts Chef-Trainer Markus Baur. So hatte es Magdeburg immer wieder leicht, einfache Treffer zu erzielen. Und auch den beiden Torhütern wurde es schwer gemacht, sich auszuzeichnen. Mit dem Offensiv-Spiel seiner Mannen war Baur in der ersten Halbzeit indes einverstanden. “Vorne haben wir flüssig gespielt. 15 Tore sprechen für einen guten Angriff.” Vor allem Frank Løke wurde mehrfach mit feinen Zuspielen am Kreis bedient und erzielte vier Tore. Dennoch konnte der TuS beinahe die komplette Hälfte nur nachziehen und ging lediglich zweimal selbst in Führung. In den letzten vier Minuten vor der Pause zog Magdeburg schließlich auf drei Tore davon und ging mit einem 15:18 in die Kabine. Nach Wiederanpfiff konnte der TuS den Abstand noch einmal verkürzen und kam bis auf 19:20 an den Gast heran. Dann machte das Team aus Sachsen-Anhalt aber fünf Tore in Folge und sorgte bereits nach 45 Minuten für die Vorentscheidung. „Ich bin enttäuscht, dass wir gerade im zweiten Durchgang nicht das umsetzten, was wir uns vorgenommen haben”, zeigte sich Markus Baur ernüchtert.
TuS N-Lübbecke: Tluczynski (9/7), Løke (7), Vukovic, Niemeyer (je 3), Verjans, Schröder (beide 2).

Eintracht Hildesheim – MT Melsungen 35:36 (15:19).

Hildesheims Heimpremiere bot alles, was Handball so interessant macht. Spannung, Athletik, zwei Mannschaften, die mit vollem Einsatz spielten. Und Emotionen pur erlebten die 2168 Zuschauer in der Sparkassenarena. Am Ende einer hochinteressanten Partie stand die Eintracht aber mit leeren Händen da. Mit einem glücklichen 36:35-Sieg entführte Melsungen beide Zähler aus der Domstadt. Die Gäste hatten nach der ersten Hälfte mit 19:15 und in der 45. Minute bereits mit 29:23 geführt. Nach einer furiosen Aufholjagd glich Michael Qvist in der 59. Minute zum 35:35 aus. Die Halle kochte längst, doch Melsungen behielt kühlen Kopf und versenkte den Siegtreffer durch Alexandros Vasilakis zum 36:35. Michael Qvist (9) und Morten Slundt (8) waren erfolgreichste Torschützen der Eintracht. „Es ist schwer, jetzt ein sachliches Statement abzugeben. Obwohl es ein spannendes Handballspiel mit allem, was dazu gehört, war, kann ich nicht sagen, dass es ein gutes Spiel war. Wir haben rund 40 Minuten nicht zu unserer Abwehrleistung gefunden und auch im Abschluss Schwächen gezeigt. Zudem haben die Torhüter nicht so gehalten, wie wir uns das vorgestellt haben“, zog Eintracht-Coach Volker Mudrow ein eher ernüchterndes Fazit des ersten Bundesliga-Heimspiels. Er erkannte dabei aber auch positive Ansätze: „Als wir dann in der Abwehr umgestellt haben, hat die Mannschaft mehr von dem umgesetzt, was wir vorhatten. Ich muss ihr deshalb ein Kompliment machen. Das Ergebnis ist wohl das Schlechteste, was uns passieren konnte.“
Eintracht Hildesheim: Qvist (9), Slundt (8), Stojanovic (5), Michael Jahns (5/5), Tzimourtos, Hribar (beide 2), Hoffmann (2/1), Flödl, von Hermanni (je 1).

Bergischer HC – TSV Hannover-Burgdorf 29:28 (11:14).

Die zweite Niederlage im zweiten Spiel mussten auch die Mannen aus der niedersächsischen Landeshauptstadt einstecken. Bei Aufsteiger Bergischer HC kassierte die TSV Hannover-Burgdorf eine unnötige 28:29-Niederlage. Dabei sah es auf fremdem Parkett zunächst ganz klar nach dem ersten Saisonsieg der Nordmeyer-Sieben aus. Denn als Piotre Przybecki nach einer Viertelstunde das 8:2 für die Gäste markierte, standen die Zeichen auf Auswärtserfolg. Bis zur Pause „halbierten“ die die „Löwen“ aus dem Bergischen Land, die bei ihrer Bundesliga-Premiere in Lemgo noch chancenlos waren, ihren Rückstand und kamen wieder auf drei Treffer heran. Dieser Abstand hielt sich im zweiten Durchgang noch acht Minuten, dann witterte der BHC immer mehr Morgenluft. Eine Viertelstunde vor Schluss besorgte Richard Wöss den umjubelten 20:20-Ausgleich, bevor Kenneth Klev die Hausherren erstmals in Führung schoss. Der Aufsteiger setzt sich anschließend sogar mit drei Toren ab. Doch die TSV schlug noch einmal zurück: In der 58 Minute stallte Torge Johannsen wieder 27:27-Gleichstand her. Die Punkte blieben dennoch im Bergeischen Land. Denn genau zehn Sekunden vor Spielende machte Henrik Knudsen mit seinem Treffer den ersten BHC-Sieg in der Bundesliga perfekt.
TSV Hannover-Burgdorf: Lehnhoff (7), Olsen (5), Hallgrimsson, Johannsen (beide 4), Svavarsson, Jurdzs, Jonsson, Przybecki (je 2).
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