16.12.2023 19:42

Regionsoberliga


Vorzeitige Bescherung: Heimische ROL-Handballer putzen Liga-Elite weg!

VfL-Reserve der ganz große Gewinner / Emmerthal II triumphiert in Empelde, ho schlägt Spitzenreiter
Dennis Werner Sven Berge VfL Hameln II Regionsoberliga Handball
Hamelns Timo Berge (li.) und Dennis Werner waren die großen Gewinner an diesem Spieltag.

TuS Empelde – TSG Emmerthal II 24:32 (12:13).

Eigentlich ist Heiligabend erst am Sonntag der kommenden Woche, doch die heimischen Regionsoberligisten haben den Tag der Bescherung scheinbar schonmal auf den heutigen Samstag vorverlegt. Besonders deutlich wurde das Ergebnis aus Sicht der TSG Emmerthal II. Auswärts beim bis dato Tabellendritten aus Empelde gewann man überraschend deutlich mit acht Toren Vorsprung (32:24). „Die erste Hälfte war allerdings noch ziemlich knapp. Wir haben viele klare Torchancen liegengelassen, weil wir zu überhastet abgeschlossen haben. Dadurch haben wir es versaut, uns abzusetzen. Außerdem war die Abwehr in dieser Phase noch nicht griffig genug. Empelde hat viele Treffer über den Kreis gemacht“, sah TSG-Trainer Maik Dohme zu Beginn noch Luft nach oben. So war die 3:0-Führung zu Beginn durch drei Tore von Aushelfer Antonio Galvagno noch mit die deutlichste Führung der Grün-Weißen in Durchgang eins, zur Pause lag die TSG sogar nur mit einem Treffer vorn (13:12). „Im zweiten Durchgang lief es dann aber deutlich besser. Wir haben viele einfache Tore über die schnelle Mitte oder per Tempogegenstoß erzielt. Trotz einiger personeller Ausfälle hatten wir wieder eine volle Bank und konnten durch die Breite im Kader auch gut durchwechseln. Dadurch ist das Tempo eigentlich nie abgeebbt“, so Dohme.

In der 49. Minute führten die Gäste erstmals mit fünf Treffern (23:18), bis zum Ertönen der Schlusssirene wurde der Abstand immer größer. Besonders Galvagno (13 Treffer) und der A-Jugendliche Melvin Miljkovic (7 Treffer) stellten ihre Torgefahr eindrucksvoll unter Beweis. „Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, aber die beiden haben nochmal herausgestochen. In diesem Sinne noch einmal Danke fürs Aushelfen. Auch Leander Lücke, der nach seinem Kreuzbandriss immer besser zurückkommt, und Nils Becker haben im Innenblock eine Menge Stabilität geboten – im Grunde könnte man heute aber jeden nennen“, zeigte sich der Coach überschwänglich – und geriet angesichts von Tabellenplatz vier und nur zwei Punkten Rückstand auf die Spitze noch einmal ins Schwärmen: „Wir können uns jetzt erhobenen Hauptes zur Weihnachtsfeier begeben. Unser Saisonziel war es, nichts mit den Abstiegsplätzen zutun zu haben, das haben wir in der Hinrunde übertroffen. Außerdem kann sich von den Jungs auch niemand daran erinnern, jemals in Empelde gewonnen zu haben.“
TSG Emmerthal II: Antonio Galvagno (13), Melvin Miljkovic (7), Nils Becker (3/2), Jan-Philip Warnke (3), Jonathan Dohme, Vithushan Yogeswaran (jewweils 2), Maximilian Lang, Kamil Kornobis (jeweils 1).

ho-handball – TKJ Sarstedt 29:26 (16:14).

Auch in Hessisch Oldendorf herrschte große Jubelstimmung – immerhin bezwangen die ho-Handballer Spitzenreiter Sarstedt vor heimischer Kulisse mit 29:26. Bereits vergangene Woche gegen Alfeld (24:27) hatte Trainer Adam Florczak sich über die starke Verbesserung im Abwehr-Verbund gefreut, gegen den TKJ legte seine Sieben aber nochmal einen drauf. „Wir haben es geschafft, eine bombastische Abwehr über 60 Minuten zu stellen. Das war heute das A und O!“, schwärmte der Coach. Doch nicht nur das: auch in der Offensive wussten Toptorschütze Tobias Schöttelndreier (8 Treffer) & Co. zu begeistern. „Vorne lief einfach alles, egal was wir gemacht haben. So gut wie jeder Angriff endete mit einem Treffer“, lobte Florczak. So kam es, dass die Hausherren dem Kontrahenten von Beginn an die Stirn boten. Bereits in der 16. Minute lagen Stefan Mittmann & Co. knapp in Führung (8:7) und das sollte sich auch bis zur Pause nicht mehr ändern (16:14). Nach dem Seitenwechsel wuchs der Vorsprung sogar schnell auf vier Treffer an (18:14; 34.) und wurde in weiten Teilen der zweiten Hälfte auch beibehalten. Erst zehn Minuten vor dem Ende wurde es noch einmal enger, als die Gäste auf 22:24 (50.) und kurz vor Schluss sogar auf 26:27 (59.) verkürzten. Doch die Hausherren behielten die Ruhe und ließen nichts mehr anbrennen. Einen Aufreger gab es nach dem Ertönen der Schlusssirene aber noch, als ein Spieler der Gäste die Blaue Karte sah. Florczak schilderte später die Situation: „Meine Jungs haben sich nach dem Schlusspfiff gefreut und sind einem Spieler der Gäste wohl etwas zu nah gekommen. Daraufhin hat mein Spieler einen Ellbogen abbekommen und die Schiedsrichter haben das gesehen.“ Der Frust darüber war aber schnell vergessen, immerhin durften sich die Gastgeber bei der anschließenden Weihnachtsfeier über nur noch zwei Punkte Rückstand auf die Spitze freuen. Florczak, der beim Spiel gegen Sarstedt insbesondere Stefan Mittmann lobend hervorhob, drückte allerdings auf die Bremse: „Wir wollen gar nicht oben angreifen, unser Ziel ist das Mittelfeld. Deshalb sind wir jetzt einfach total zufrieden – und es ist auch wichtig, dass sie niemand verletzt hat.“
ho-handball: Tobias Schöttelndreier (8/4), Jonas Völkel (7), Johannes Bauer (5), Christoph Bauer (5/2), Lukas Noltemeyer (2), Philipp Schonat, Stefan Mittmann (jeweils 1).

VfL Hameln II – MTV Obernkirchen 23:18 (12:9).

Auch wenn alle Hameln-Pyrmonter Teams zum Jahresabschluss nochmal richtig feiern durften, ist der ganz große Gewinner des Spieltags sicherlich der VfL Hameln II. Immerhin verlor nicht nur Spitzenreiter Sarstedt bei ho und Empelde gegen Emmerthal II, sondern gleichzeitig gewannen die VfL-Mannen auch noch das brisante Duell gegen Obernkirchen, wodurch der Abstand auf Platz eins auf einen Zähler geschrumpft ist – bei zwei Spielen weniger auf Hamelner Seite. Besonders die Abwehr der VfL-Reserve überzeugte am Abend, immerhin traf die MTV-Sieben von Carem Griese nur 18-mal ins Netz. „Wir haben eine Hammer-Abwehr gestellt. Egal wer auf der Platte aufgelaufen ist, jeder hat sich voll reingeworfen. Besonders Lou Kielhorn hat bei uns im Tor überragend gehalten. Drei Siebenmeter und einige freie Würfe hat er pariert“, kam VfL-Coach Dennis Werner aus dem Schwärmen kaum heraus. Dabei war die Partie lange Zeit offen geblieben. Nach rund einer Viertelstunde stand es 5:5, zur Halbzeit hatten sich die Hausherren immerhin mit drei Treffern abgesetzt (12:9). „Für mein Dafürhalten war das Spiel leider etwas zu eng, denn wir hätten uns mehr absetzen können. Unser größter Fehler war aber die Wurfausbeute. Wir haben zu viele Fahrkarten geworfen, obwohl wir uns spielerisch immer wieder gut durchgesetzt haben“, betonte Werner, der allerdings auch die Torwartleistung der Gäste lobte.  In der zweiten Hälfte musste der Coach noch einmal kurz zittern, als der VfL beim Stand von 19:14 gleich zwei Zwei-Minuten-Strafen hintereinander kassierte, doch auch das brachte die Gastgeber nicht aus dem Konzept. So endete die Partie letztlich mit 23:18 für den VfL. Für den Coach mehr als ein gelungener Jahresabschluss: „Besser kann man das Jahr nicht beenden, ein Lob an die gesamte Mannschaft. Jetzt gehen wir mit einem positiven Gefühl in die Winterpause.“
VfL Hameln II: Thore Tommes (8/3), Hannes Grabbe (4), Marius Koch (4/1), Emil Fielitz (3), Niklas Dockhorn (2), Mattis Kapitza, Niklas Etzholz (jeweils 1).
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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