Rohrsen trotz Auswärtspleite in Feier-Laune

Ohne Griese und Kohnke-Zander stottert der MTV-Angriffsmotor / Hensel macht seinem Team keinen Vorwurf HSG Rosdorf-Grone – MTV Rohrsen 26:22 (12:9).
Trotz der Auswärtsniederlage bei der HSG Rosdorf-Grone hatten die Damen des Oberliga-Spitzenreiters MTV Rohrsen nach dem Abpfiff Grund zum Feiern. Weil die Verfolger Zweidorf/Bortfeld und Garßen-Celle II ebenfalls leer ausgingen, ist dem MTV die Meisterschaft auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen. „Ich denke, dass meine Mannschaft jetzt noch einmal etwas feiern wird und die Niederlage schnell vergisst“, so Rohrsen-Coach Michael Hensel, dessen Team in der Sporthalle Rosdorf zu keiner Zeit zur gewohnten Form fand. Vor allem aber im Angriff haderte es bei den Gästen. Das war allerdings auch den kurzfristigen Ausfällen der etatmäßigen Mittelfrauen zuzuschreiben: Janika Kohnke-Zander (Abitur-Prüfungen) und Nina Griese, die nach wenigen Minuten mit Achillessehnen-Problemen ausschied, fehlten dem MTV praktisch das ganze Spiel. So versuchten Saskia Diedrichs und Anja Basteck auf dieser Position in die Bresche zu springen. Leider ohne den ganz großen Erfolg. Dass die Rohrsenerinnen im Angriff nicht über 22 Treffer hinauskamen, hatte in erster Linie aber mit der schwachen Chancenausbeute zu tun. So wurden neben anderen Hochkarätern insgesamt fünf Siebenmeter leichtfertig vergeben. „Das ist natürlich zu viel. Und mit nur 22 Toren kommt man nicht weit. Im Angriff hat uns heute einfach die nötige Durchschlagskraft gefehlt“, kannte Hensel den Grund des Misserfolgs. So lag seine Sieben gegen die diszipliniert agierenden HSG-Damen nach 15 Minuten bereits mit drei Toren im Hintertreffen. Nachdem auch der Halbzeitrückstand drei Treffer betrug, starteten Schostag und Co. besser und zielstrebiger in die zweite Hälfte. Kurz nach dem Wiederanpfiff kämpfte sich der Liga-Primus schließlich auf 13:13 zurück ins Spiel. Hensel: „Da hatte ich das Gefühl, dass wir das Spiel noch kippen können.“ Doch technische Fehler ließen die Gastgeberinnen wieder die Oberhand gewinnen. Das 18:15 eine Viertelstunde vor dem Ende war in Hensels Augen bereits die „Vorentscheidung“. Die heimstarken Gastgeberinnen ließen in der Defensive nichts mehr anbrennen und fuhren unter dem Strich einen verdienten Sieg ein. Hensel machte seinen Spielerinnen nach dem Abpfiff jedoch keinen Vorwurf: „Ich bin meiner Mannschaft nicht sauer. Nach so vielen guten Leistungen muss man ihr auch einmal eine schwächere Leistung zugestehen. Jetzt müssen wir nur schnell wieder nach vorn schauen und die nächsten Spiele wieder konzentriert angehen.“ 
MTV Rohrsen: Nevena Orsulic (6), Manuela Schostag, Saskia Diedrichs (je 4), Katharine Tyce (3), Inga Symann (2), Ines Brandt, Michelle Sonntag (je 1), Antje Peyerl (1/1), Anja Basteck, Nina Griese, Katharina Fromme, Michaela Schostag, Svenja Neumann.