17.10.2011 13:32

Toyota Handball Bundesliga


Lübbecke zerlegt Gummersbach!

Lemgo und Hannover-Burgdorf sorgen mit 71 Treffern für Tor-Festival / Baur: „Bin zufrieden und stolz“
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TuS N-Lübbecke – VfL Gummersbach 40:25 (21:10).

„Das war eine desolate Vorstellung von uns. Wir haben gespielt wie Junioren”, lautete das vernichtende Urteil von VfL-Trainer Sead Hasanefendic über den Auftritt seiner Mannschaft. „Bei Lübbecke lief alles zusammen, bei uns ging in der ersten Halbzeit gar nichts und in der zweiten ganz wenig”, so Hasanefendic weiter. Dabei führte nicht nur die schwache Leistung der Gäste, sondern vor allem auch das überragende Spiel der Ostwestfalen zu diesem 40:25-Kantersieg.
Die Begegnung war im Grunde schon nach einer Viertelstunde entschieden. Zu diesem Zeitpunkt führte der TuS bereits mit 11:0, ehe Barna Putics in der 16. Minute den ersten Treffer für die Oberbergischen markieren konnte. „Dass eine Mannschaft einmal 15 Minuten nicht trifft, habe ich schon gesehen. Aber so einen Lauf zu Beginn, das habe ich noch nicht erlebt”, meinte Lübbeckes Trainer Markus Baur zu dieser denkwürdigen Anfangsphase. Schon mit den ersten Aktionen konnte sich der TuS entscheidend absetzen. So blockte Drago Vukovic einen Wurfversuch, anschließend parierte Nikola Blazicko glänzend. Hasanefendic nahm bereits nach sechs Minuten beim Stand von 4:0 die erste Auszeit. Durch die aggressive Deckung gelang es, immer wieder Pässe abzufangen oder Würfe zu blocken. Was die Verteidigung dennoch durchließ, parierte Nikola Blazicko, der sich in absoluter Galaform präsentierte. Daher ergaben sich von der ersten Minute an bis zum Abpfiff Gegenstoßsituationen am Fließband, die mit nahezu hundertprozentiger Erfolgsquote abgeschlossen wurden. „Wir sind auf einer Welle geschwommen, auf der wir bis zum Ende geblieben sind. Wir wussten, dass wir vor allem Putics und Adriam Pfahl attackieren müssen, das ist uns sehr gut gelungen. Insgesamt waren wir immer aktiv und beweglich und haben den Gegner in der Defensive unter Druck gesetzt. Zudem hat Nikola ausgezeichnet gehalten”, zeigte sich Trainer Markus Baur zufrieden.

Auch in der zweiten Halbzeit dominiert der TuS N die Partie

Mit einem 21:10 für den TuS N-Lübbecke gingen die Mannschaften in die Halbzeitpause. Die Moral der Gäste war gebrochen, denn auch nach dem Wechsel konnte der VfL den Schalter nicht mehr umlegen. Zwar ließen die Gastgeber dem Gegner in der Defensive jetzt ab und zu etwas mehr Platz, was vor allem Adrian Pfahl zu mehreren Toren nutzte. „Es war demoralisierend. Wir sind nicht als Kollektiv aufgetreten und haben überhaupt keine Bereitschaft gezeigt”, so Hasanefendic niedergeschlagen. Nach wenigen Minuten, in denen der TuS dem VfL etwas mehr Aktionen “gönnte”, lief das Spiel allerdings wieder wie aus einem Guss. Der TuS kämpfte um jeden Ball, zeigte große Bereitschaft und spielte mit viel Leidenschaft. Hinten wurden viele Bälle erobert und vorne wurden die daraus folgenden Konter eiskalt abgeschlossen. Vor allem Nicky Verjans war mehrfach Vollstrecker der zahlreichen Gegenstöße. Insgesamt erzielte der Niederländer elf Tore für seine Mannschaft. Zwischenzeitlich hatte der TuS sich beim Stand von 30:13 einen Vorsprung von 17 Toren herausgespielt. Für die einen ein Debakel, für die anderen ein Festtag. Das Publikum war vom Spiel der Rot-Schwarzen begeistert und sorgte wieder einmal für ausgelassene Stimmung auf den Rängen. Der krönende Abschluss gelang Arne Niemeyer, der in der letzten Minute das 40. Tor für Lübbecke erzielte. „Ich bin zufrieden und stolz, weil wir es geschafft haben, unser Spiel über die 60 Minuten voll durchzuziehen. Wir sind konstant hohes Tempo gegangen und haben immer weiter das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten”, lautete das Fazit von Markus Baur nach der Partie. „So ist es uns auch wieder gelungen, die Zuschauer hinter uns zu bringen. Wenn wir uns weiter so präsentieren, können wir uns auch auf die Unterstützung verlassen, wenn es einmal nicht so laufen sollte”, so Baur abschließend.
N-Lübbecke: Blazicko (19 Paraden), Quenstedt (bei 1 Siebenmeter und ab der 50.; 2 Paraden), Verjans (11), Gustafsson, Løke (2), Vukovic (6), Siodmiak, K.Svensson (3), Schröder, Tluczynski (6; 3/2), D. Svensson (5), Niemeyer (5), Remer (2)

TBV Lemgo – TSV Hannover-Burgdorf 37:34 (17:17).

Zu Beginn ging es munter hin und her. Mit dem ersten Angriff der Partie markierte Jens Bechtloff nach Zuspiel von Mait Patrail das 1:0, Przybecki konterte, Smoler legte sofort nach, Szücs traf unmittelbar im Anschluss zum 2:2 (2.). Der TBV agierte im Angriff mit viel Spielfreude und setzte sich beim 5:3 (6.) erstmals mit zwei Toren von den Gästen ab. Aber Hannover zeigte sich als weiterhin ebenbürtiger Gegner und glich zum 5:5 (8.) aus. Der TBV hatte im Anschluss seine klare Linie dann ebenso wie die TSV verloren. Fehler auf beiden Seiten häuften sich, Patrail erhöhte in der 12. Minute beim 7:5 zumindest wieder auf zwei Tore Vorsprung. Hannover hielt nach wie vor den Anschluss, glich beim 8:8 (15.) erneut aus und kam durch Johannsen beim 8:9 sogar zur ersten Führung der Partie. Danach war der TBV völlig von der Rolle und geriet mit 8:10 ins Hintertreffen. Lemgos Coach Dirk Beuchler legte die grüne Karte und stellte seine Mannschaft nach 16:15 gespielten Minuten neu ein. Theuerkauf kam für Preiß in die Partie, in der Abwehr wechselte er sich mit Dietrich ab. Doch zunächst waren weiter die Gäste obenauf. Morten Olsen erzielte in der 18. Minute das 8:11. Der TBV kämpfte sich gestützt auf einen guten Torhüter Carsten Lichtlein zurück in die Begegnung. Avishay Smoler erzielte in der 20. Minute das 10:11, zudem musste Hallgrimsson für zwei Minuten vom Feld. Großer Rückhalt seines Teams war Nenad Puljezevic im Tor der Hannoveraner, der reihenweise gute Chancen des TBV vereiteln konnte. Und so ging Hannover in Unterzahl mit 10:12 (21.) in Führung, statt den möglichen Ausgleich hinnehmen zu müssen. In der 24. Minute löste Sebastian Schneider Mait Patrail ab, es hakte jedoch weiter im Angriff des TBV, Hannover löste sich auf 11:14 (24.) und hielt auch in der Folge die Drei-Tore-Führung. Erst beim 15:16 (28.) war der TBV wieder dran, TSV-Coach Christopher Nordmeyer nahm umgehend seine Auszeit nach exakt 27:20 gespielten Minuten. Hallgrimsson legte für die TSV nach, zudem musste Schneider für zwei Minuten pausieren. Patrail konnte mit Glück in Unterzahl verkürzen und dann war es Smoler, der den Ball abfing und per Gegenstoß den 17:17-Ausgleich (30.) erzielte. Der letzte Wurf von Christoph Theuerkauf fand erst Sekundenbruchteile nach der Sirene den Weg ins Hannoveraner Gehäuse, so dass es mit dem Unentschieden in die Kabinen ging.

TBV erwischt im zweiten Durchgang den besseren Start

Es dauerte fast drei Minuten, bis das erste Tor des zweiten Durchgangs fiel. Theuerkauf traf zum 18:17 (33.), doch prompt übersah die TBV-Abwehr Svavarsson, der sich mit dem 18:18 bedankte. Der TBV hatte wie in der ersten Halbzeit den besseren Start, Schneider legte in der 35. Minute zum 20:18 nach, Hannover kam seinerseits im eigenen Angriff nur schwer zum Zug. Die Halle war beim 21:18 (37.) durch Strobel in TBV-Überzahl wieder voll da. Der TBV wirkte wieder fest im Sattel und war die klar spielbestimmende Mannschaft. Ein starker Carsten Lichtlein ermöglichte in der 39. Minute den nächsten Gegenstoß, Kehrmann legte Liniger den Ball herrlich in den Lauf und der Schweizer überwand Puljezevic mit viel Gefühl zum 23:19. TSV-Coach Christopher Nordmeyer reagierte und nahm nach 38 Minuten sofort die Auszeit. Doch zunächst war es Smoler, der bei angezeigtem Passiv-Warnzeichen Puljezevic zum 24:19 düpierte, Hannover war in dieser Phase völlig überfordert. So erhöhte Kehrmann auf 25:19 (42.), Nordmeyer brachte im Anschluss Adam Weiner zwischen die Pfosten und stellte zusätzlich in der Abwehr um – Hallgrimsson deckte vorgezogen auf der Spitze, beide Halbspieler agierten zudem sehr offensiv. Doch die erhoffte Wirkung blieb zunächst aus, zumal Hallgrimsson prompt eine Zeitstrafe absitzen musste. Doch die Vorentscheidung war auch Mitte der Halbzeit trotz des 27:22-Zwischenstandes noch nicht gefallen. Hannover kämpfte unverdrossen um den Anschluss. Lichtlein nahm Lehmann dann einen Siebenmeter ab, doch Dietrich musste anschließend auf die Sünderbank. Hannover nutzte die Überzahl und war beim 28:25 (50.) fast schon wieder auf Augenhöhe angekommen. Patrail kehrte nun auf die Platte zurück, gute zehn Minuten waren noch zu spielen. Erneut war es in der nächsten Szene der kaum zu stoppende Kehrmann, der zum 31:26 nachlegte und Smolers Gegenstoß zum 32:26 (53.) brachte die endgültige Vorentscheidung. Fünf Minuten vor der Schlusssirene lag der TBV mit 34:29 in Führung, ehe eine Zeitstrafe gegen Dietrich Hannover noch einmal einen Vorteil bescherte. Den machte Jurdzs allerdings mit seiner Zeitstrafe zunichte, der seinerseits für zwei Minuten vom Feld musste. Nach Linigers Treffer zum 37:32 (59.) erhoben sich die Zuschauer in der Lipperlandhalle bereits von ihren Sitzen und feierten ihren TBV für einen hoch verdienten 37:34-Erfolg, der angesichts einer ganz starken zweiten Halbzeit auch noch höher hätte ausfallen können.
Lemgo: Avishay Smoler (8), Florian Kehrmann (8), Sebastian Schneider (7), Manuel Lininger (3), Martin Strobel (3), Christoph Theuerkauf (3), Mait Patrail (3), Jens Bechtloff (2).
Hannover-Burgdorf: Morten Olsen (7), Lars Lehnhoff (6), Aivis Jurdzs (5), Asgeir Ör Hallgrimsson (5), Mario Clößner (4), Vignir Svavarasson (3), Torge Johansson (2), Piotr Przybecki (1), Csaba Szücs (1).
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