21.10.2010 11:23

Das „Kill“ im Blick: Griese bei traditionellem Bogenschießen treffsicher

Schütze des SV Coppenbrügge feiert Turniersieg in Willebadessen / Tina Griese landet auf Platz drei
Bei relativ gutem Wetter ging es für vier traditionelle Bogenschützen vom SV Coppenbrügge zur Gebirgsjagd nach Willebadessen. „Das traditionelle Bogenschießen kann man nicht mit dem schon häufig genannten FITA-Schießen vergleichen. Die FITA-Schützen haben eine Visier-Einrichtung und weitere zusätzliche Anbauten an ihren Bögen und die Entfernungen zu den einzelnen Scheiben ist bekannt. Bei dem traditionellen Bogenschießen laufen die Schützen mit Pfeil und Bogen über einen sogenannten Parcours, der im Wald aufgestellt und Jagdszenen nachgestellt werden“, erklärt Daniel Griese vom Schützenverein Coppenbrügge. Natürlich wird nicht auf lebende Tiere geschossen, sondern auf 3D-Tierimmitationen, die den echten Tieren naturgetreu nachempfunden werden. „Bei den Bögen von uns Traddis, wie wir liebevoll von unseren Vereinskameraden genannt werden, gibt es keinerlei Hilfsmittel wie Visiere und die Distanz zum Ziel muss geschätzt werden. Das muss durch Geländegegebenheiten, die das Auge irritieren, sowie von Bäumen und Sträuchern, die im Sichtfeld oder in der Flugbahn des Pfeils stehen, berücksichtigt werden. Meistens sind unsere Bögen historischen Vorbildern nachempfunden“, beschreibt Griese, der selbst bewusst auf das Zielen unter Hilfestellung wie etwa der Pfeilspitze verzichtete. Pfeil und Bogen werden bei seinen Versuchen nur durch Erfahrungswerte, die durch intensives Training im Unterbewusstsein gespeichert werden, auf das Ziel gerichtet. Die Konzentration liegt dabei auf einem möglichst kleinen Punkt im 3D-Ziel, das sogenannte „Kill“. Es wird auf den Tieren durch Kreise dargestellt. „Dieses Kill kann man allerdings auf größere Entfernungen nicht mehr erkennen. Hier kommt dann wieder die Erfahrung des einzelnen Schützen zum Tragen. Die 3D-Tiere werden bei so solchen Turnieren auf jagdliche Entfernungen gestellt. Diese kann allerdings bei Großzielen wie Bär, Hirsch oder Elch 45 Meter betragen“, erläutert Griese. „Dieses Schießen kann man auch mit einem Steinwurf auf eine Cola-Dose vergleichen, bei der man auch nicht genau zielt, sondern intuitiv die Entfernung und die Richtung des Steins bestimmt. In Fachkreisen nennt sich das auch ‚Auge-Hand-Koordination’“, so Griese weiter. In der Endwertung hatten die Schützen des SV Coppenbrügge erfreuliche Platzierungen zu verzeichnen. Tina Griese, die eigentlich als FITA-Schützin dem Bogenschieß-Sport nachgeht, sicherte sich mit 358 von 640 möglichen Punkten den dritten Platz in der Klasse „Damen Langbogen“ hinter Gabi Vogel (430 Punkte) und der Siegerin Ines Manske (454). Daniel Griese belegte mit 522 Punkten in der Klasse „Herren Jagdrecurve“ Rang eins und sicherte sich somit seinen ersten Turniergewinn in diesem Jahr. Den zweiten Platz belegte Markus Sievers (508) vor Benjamin Landgrebe (504). Benjamin Harney, der mit seiner Frau Nadja ebenfalls für den SV Coppenbrügge startete, belegte bei seinem zweiten Turnier Platz 29 von 42 Teilnehmern in der Klasse „Herren Jagdrecurve“. Nadja Harney landete bei den „Damen Jagdrecurve“ auf dem letzten Platz. Griese: „Das störte sie aber wenig, da ein gravierender Trainingsrückstand bestand. Snahm das Ganze mit Humor. Ich habe viel Spaß gehabt und werde beim nächsten Mal wieder mit von der Partie sein, wenn es heißt: Alle ins Kill!“
67 / 92

Autor des Artikels

Team AWesA
Team AWesA
Das Team AWesA stellt Euch die aktuellsten Sportnachrichten aus Hameln-Pyrmont kostenlos zur Verfügung. Bei Fragen und Anregungen kannst Du uns gern kontaktieren. Schickt ihr uns Infos, bereiten wir diese zu vollwertigen Artikeln auf.
Telefon: 05155 / 2819-320
info@awesa.de

Webdesign & CMS by cybox