02.05.2020 08:58

AWesA Classics


Oberliga-Gipfel: „Hölle Nord“ platzt 2012 aus allen Nähten!

Rückblicke auf besondere Spiele im Weserbergland / Heute: Hamelns Handballer im „Topduell“ gegen Burgdorfs Reserve

Hamelns Oliver Glatz war 2012 beim Gipfeltreffen dabei.
In Hameln ist es wohl das Handball-Highlights des letzten Jahrzehnts. Am 18. Januar 2012 platzt die altehrwürdige Halle Nord aus allen Nähten. An einem Mittwochabend um 20.15 Uhr ist es soweit: Über 500 Zuschauer sind beim Oberliga-Gipfel zwischen dem VfL und der Bundesliga-Reserve der Burgdorf vor Ort. Schon eine Stunde vor Spielbeginn sind alle Plätze restlos belegt. Handball-Herz was willst du mehr?! Neben diesen beiden Teams darf sich zu dieser Zeit noch der Northeimer HC berechtigte Hoffnungen auf den Drittliga-Aufstieg machen. Die Burgdorfer sind bei Saisonbeginn der Titelfavorit Nummer eins. Doch die Hamelner mit Spielern wie Jannis Pille, Oliver Glatz, Torben Höltje und Björn Schubert spielen eine überaus erfolgreiche Saison. Und so hat sich das Team von Trainer Sönke Koß das Spitzenspiel gegen Burgdorfs Zweitvertretung erspielt. Vor dem Topduell muss Koß allerdings eine bittere Pille schlucken. Der beruflich verhinderte Heiko Heemann kann aus beruflichen Gründen nicht mitwirken. „Ich bin mir sicher, dass wir mit Heiko heute gewonnen hätten“, erklärt Koß nach dem Schlusspfiff. Zuvor haben seine Mannen dem großen Favoriten einen überragenden Fight geboten. 13 Minuten vor Schluss steht die Partie beim Stand von 20:20 auf des Messers Schneide. Dann bekommt David-Niclas Emmel nach einem Foulspiel die Rote Karte. In Überzahl sorgen die Gäste für die Entscheidung und nehmen beim 28:24 beide Zähler mit auf die Heimreise. Dennoch verabschieden die VfL-Fans ihr Team mit Standing-Ovations. Die Erinnerung ist trotz der Niederlage positiv - auch als Hamelner darf man an einen begeisternden Abend zurückdenken.

Unser Bericht vom 18.01.2012:


VfL Hameln – TSV Burgdorf II 24:28 (12:11).

Der VfL Hameln hat die Überraschung in der Handball Oberliga knapp verpasst! Gegen die Bundesliga-Reserve des TSV Hannover-Burgdorf unterlagen Glatz & Co. nach packenden 60 Spielminuten mit 24:28. Vor über 500 Zuschauer entwickelte sich in der restlos ausverkauften Halle Nord eine spannende Begegnung, in der die Hamelner zunächst den besseren Start erwischten. Bereits nach 13 Minuten nahm Burgdorfs Trainer Sven Lakenmacher beim Stand von 7:5 für den VfL die erste Auszeit. Diese sollte sich für die Gäste bezahlt machen, denn in der 25. Spielminute erzielte der ungeschlagene Tabellenführer den 10:10-Ausgleich. Doch auch darauf fand der VfL, der kurzfristig auf den beruflich verhinderten Heiko Heemann verzichten musste, noch vor derr Pause die passende Antwort. So wurden beim Stand von 12:11 die Seiten gewechselt. Auch im zweiten Durchgang fanden zunächst die Gastgeber, angetrieben von zahlreichen lautstarken Anhängern, besser ins Spiel. Als Jannis Pille nach 38 Minuten zum 18:14 aus Hamelner Sicht einnetzte, ging der VfL erstmals mit vier Treffern in Führung. Allerdings agierten die Gastgeber nun in der folgenden Überzahl-Situation nicht konzentriert genug, sodass die TSV den Rückstand auf zwei Tore verkürzte. „Das war wohl der Knackpunkt. Man kann in Überzahl Tore bekommen, muss aber vorne auch welche erzielen“, analysierte Hamelns Coach Sönke Koß nach der Partie.

Koß: „Mit Heiko Heemann hätten wir gewonnen“

Als die Burgdorfer den Ball 13 Minuten vor dem Ende schließlich zum 20:20-Ausgleich im VfL-Tor unterbrachten, nahm Koß eine Auszeit, um sein Team auf die heiße Schlussphase einzustellen. Diese Maßnahme zeigte aber nicht die gewünschte Wirkung. Bei den Blauen-Weißen schwanden zunehmend die Kräfte, was die „Bundesliga-Bubis“ der TSV zu weiteren Treffern ausnutzen. Nachdem David-Niclas Emmel dreieinhalb Minuten vor Schluss beim Stand von 24:25 die Rote Karte erhielt, nutze die Lakenmacher-Sieben die Überzahl-Situation zum 24:26. Außerdem avancierte Burgdorfs Junioren-Nationalkeeper Malte Semisch in dieser Phase zum entscheidenden Faktor. In den Schlussminuten zeigte er mehrmals sein ganzes Können und ließ keinen weiteren VfL-Treffer zu. „Das war im Endeffekt eine verdiente Niederlage. Am Ende sind uns die Kräfte ausgegangen und Burgdorf hat dank der körperlichen Überlegenheit gewonnen. Ich kann meinen Spielern aber keinen Vorwurf machen. Sie haben alles gegeben und eine tolle kämpferische Leistung gezeigt. Durch das Fehlen von Heiko Heemann und den verletzungsbedingten Ausfall von Thorben Kanngießer haben uns wichtige Alternativen gefehlt. Ich bin mir sicher, dass wir mit Heiko heute gewonnen hätten“, erklärte Koß, der sich von der Kulisse in der „Hölle Nord“ begeistert zeigte: „Das war eine fantastische Stimmung. Man hat gemerkt, dass die Burgdorfer schon beeindruckt waren.“ Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung ragte David-Niclas Emmel heraus, der Heiko Heemann am Kreis ersetzte und eine starke Vorstellung bot.     
VfL Hameln: Jannis Pille (7), Oliver Glatz (5), Torben Höltje (3/2), Marcel Engelhardt (2), Björn Schubert (2), Dean Wood (2), David-Niclas Emmel (1), Thorben Kanngießer (1), Jannik Henke (1).

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