Milleniums-Serie 1999/2000

Lachem on fire: Nowak-Elf Erster vor Liga-Primi Preußen & Afferde!

Nowak im Interview: „Der Titel führt nur über Preußen“ / „Die Neuzugänge Werk und Wienecke haben sich als Glücksgriffe erwiesen“ Die „stärkste Kreisliga aller Zeiten“ und doch steht nach dem siebten Spieltag eine Mannschaft ganz oben, mit der im Vorfeld niemand rechnet. Sieben Spiele, sechs Siege, ein Remis – Aufsteiger SV Lachem erwischt im ersten Kreisliga-Jahr der Vereinsgeschichte einen nicht für möglich gehaltenen Aufschwung. Der „Star“ Elf von Trainer Frank Nowak ist ganz klar die Offensive, die mit Axel Hahn und Marco Blana über zwei der besten Fußballer im Landkreis verfügt. Und das gefürchtete Sturm-Duo knipst auch gegen Abstiegskandidat RW Thal wie es will: Beim 7:0-Sieg treffen alleine Hahn und Blana viermal, die restlichen Tore besorgen Berger, Wienecke und Masur. Plötzlich thront Lachem über dem Rest der Liga. Dass die Tabelle zu diesem Zeitpunkt leicht verschoben ist – Preußen Hameln hat ein Spiel weniger absolviert und wird den SVL bald wieder überholen – und der Kader der Lachemer keineswegs dem eines klassischen Aufsteigers gleicht, schmälert die Leistung des Kreisliga-Neulings keineswegs.

Nowak erklärt damals gegenüber der Dewezet den bisherigen Schlüssel zum Erfolg. Auf die Frage, ob er selbst mit so einem furiosen Saisonstart gerechnet hätte, antwortet er: „Auf keinen Fall. Wenn vor einem Jahr jemand gesagt hätte, der SV Lachem mischt in der Spitzengruppe der Kreisliga mit, wäre er ausgelacht worden.“ Ob die Kreisliga möglicherweise schwäche sei als erwartet, verneint Nowak: „Wir hatten Glück mit dem Spielplan, und die ersten Siege haben zusätzliche Kräfte frei gemacht. Die Neuzugänge Werk und Wienecke haben sich überdies als Glücksgriffe erwiesen. Ich finde die Kreisliga nicht schwach. Im Gegenteil, das Positive ist, dass die meisten Mannschaften versuchen, wirklich Fußball zu spielen. Viele treten mit drei Spitzen an. Auch die Schiedsrichter sind besser geworden. Es macht wirklich Spaß in dieser Klasse.“ Illusionen, nun direkt um die Meisterschaft mitzuspielen, mache sich Nowak nicht: „Das wäre eine Riesen-Überraschung, Aber die Top-Gegner kommen erst noch, und ich rechne irgendwann mit einem kräftemäßigen Knacks. Außerdem: Der Titel führt nur über Preußen.“

Marco Blana, in der Saison 1999/00 noch Anfang 20, hat die Zeit auch heute noch in bester Erinnerung: „Die Euphorie war nach dem Aufstieg groß. Wir waren endlich in der Kreisliga angekommen und hatten eine richtig gute Mannschaft. Der Kader war sehr stark besetzt, wir waren kein gewöhnlicher Aufsteiger. Darüber hinaus hat die Chemie zwischen uns auch abseits des Rasens sehr gut gepasst, es hat einfach großen Spaß gemacht. Und mit Frank Nowak hatten wir einen Trainer, der mit uns umzugehen wusste und uns auf jeden Gegner perfekt eingestellt hat. Egal, zu welchem Gegner wir gefahren sind, Frank wusste alles über jeden Spieler. Er hatte einen großen Anteil am damaligen Erfolg:" Nowaks Befürchten sollen jedoch trotz aller Euphorie wahr werden – dass die Lachemer nicht unschlagbar sind, müssen sie schon eine Woche später schmerzhaft erkennen...

7. Spieltag

Hilligsfeld – Hemeringen 4:0 (2:0).

Tore: 1:0 Heuchert (44.), 2:0 Hensel (45.), 3:0 Hensel (85.), 4:0 Flade (90./Strafstoß).

Marienau – Emmerthal 2:4 (2:1).

Tore: 1:0 Kriegelstein (23.), 2:0 Kriegelstein (29.), 2:1 Tamer Özbek (45.), 2:2 Warnke (52.), 2:3 Warnke (57.), 2:4 Warnke (63.).

Thal – Lachem 0:7 (0:3).

Tore: 0:1 Blana (28.), 0:2 Hahn (37.), 0:3 Berger (42./Strafstoß), 0:4 Wienecke (55.), 0:5 Masur (75./Strafstoß), 0:6 Blana (80.), 0:7 Blana (88.).

Bisperode – HSC/Tündern II 1:1 (0:0).

Tore: 0:1 Prüfer (57.), 1:1 Mundhenke (70.).

Coppenbrügge – Aerzen 1:3 (1:1).

Tore: 0:1 Kaymak (21.), 1:1 Andreas Meissner (43.), 1:2 Kaymak (65.), 1:3 Kaymak (80.).
Besonderes: Gelb-Rot für Aerzens Ulrich Kreiling (50.) und Coppenbrügges Schwarte (57.).

Bad Pyrmont – Afferde 2:4 (0:2).

Tore: 0:1 Schünemann (18./Strafstoß), 0:2 Schünemann (42.), 1:2 Bogusz (61.), 1:3 Evers (70.), 2:3 Bogusz (72.), 2:4 Schünemann (85.).

Eimbeckhausen – Großenwieden 7:0 (2:0).

Tore: Maedchen (2), Flemes (2), Busse, Prochnau, Hauser.

Klein Berkel – Hagen 2:1 (1:0).

Tore: 1:0 Klute (19.), 1:1 Spilker (46./Strafstoß), 2:1 Pernath (49.).

Die Tabelle nach dem siebten Spieltag

1. Lachem (N) | 28:5-Tore | 19 P.
2. Preußen 07 (A) | 24:3-T. | 18 P.
3. Eintracht Afferde (A) | 24:8-T. | 18 P.
4. Emmerthal | 22:8-T. | 16 P.
5. Eimbeckhausen | 16:5-T. | 13 P.
6. HSC/Tündern II | 10:5-T. | 12 P.
7. Hilligsfeld | 14:10-T. | 10 P.
8. Klein Berkel | 11:10-T. | 8 P.
9. SpVgg. Bad Pyrmont | 11:11-T. | 8 P.
10. Aerzen | 13:16-T. | 8 P.
11. Marienau | 13:17-T. | 7 P.
12. Großenwieden | 10:21-T. | 4 P.
13. Hagen | 5:11-T. | 3 P.
14. Hemeringen | 9:25-T. | 3 P.
15. Thal (N) | 4:39-T. | 3 P.
16. Bisperode | 6:16-T. | 2 P.
17. Coppenbrügge (N) | 5:15-T. | 2 P.