Samstag geht's los: Der VfL-Coach über die neue Oberliga-Saison

Hajo Wulffs neue Taktik: Tempospiel, schnelle Mitte und zweite Welle!

Am kommenden Samstag startet die Handball-Oberliga in die neue Saison. Der VfL Hameln empfängt zum Auftakt den TV Stadtoldendorf zum Nachbarschafts-Duell in der „Hölle Nord“. Im AWesA-Interview spricht VfL-Trainer Hajo Wulff über die Vorbereitung, Hamelner Saisonziele und das neue Tempospiel seiner Mannschaft.

AWesA: Hajo, am Samstag geht’s in der Oberliga endlich wieder los. Wie hast Du Deine Mannschaft auf die neue Saison vorbereitet?

Hajo Wulff: „Wir sind bereits seit dem 01. Juli in der Vorbereitung. Ich glaube, damit haben wir früher begonnen als so manche Bundesliga-Mannschaft. Ich bin absolut zufrieden. Seit vier bis sechs Wochen sind wir im spielerischen Bereich unterwegs. In der anstehenden Saison legen wir viel wert auf Tempospiel, die schnelle Mitte und zweite Welle. Wir müssen vermehrt zu einfachen Toren kommen!“

AWesA: Mit Dean Wood und Torhüter Andreas Kinne hat Dein Team Verstärkung aus der Regionalliga erhalten. Ansonsten bauen Manager Ralph Krone und Du erneut auf den eigenen Nachwuchs. Was hat sich beim VfL gegenüber der vergangenen Spielzeit verändert?

Wulff: „Mit Patrick Künzler haben wir einen jungen, wichtigen Spieler dazubekommen, der unheimlich schnell unterwegs ist. Wir versuchen die Spielweise umzustellen, die Abwehr weiter zu stabilisieren. Das war schon letzte Saison unsere Stärke. Beim 6:6-Spiel im Angriff wird es schwierig.“

AWesA: Mit Marcel Engelhardt und Rasmus Meier haben Euch zwei Rechtaußen verlassen. Auch Daniel Wick, der bereits zu Regionalliga-Zeiten häufig auf dieser Position zum Einsatz kam, ist nach Aerzen gewechselt. Wenn wir Oliver Glatz und Björn Schubert als Rückraum-Akteure einordnen, bleibt auf der rechten Außenbahn nur noch Marc Clausing. Könnte das ein Problem werden?

Wulff: „Ich sehe da keine Probleme, weil auch David Emmel auf dieser Position weiter seine Einsätze bekommen wird. Das kommt viel auf die Abwehr an. Auch Olli Glatz kann auf Rechtsaußen spielen – auch wenn wir ihn durch Spielzüge immer wieder versuchen werden, in den Rückraum zu ziehen.“

AWesA: Mit Christian Raddatz hat sich der Abwehr-Chef in Richtung Emmerthal verabschiedet. Wird dieser Verlust in der Deckung kompensiert werden können?

Wulff: „Neben Heiko Heemann, der ja auch offensiv sehr gut decken kann, wird Jannis Pille jetzt die Verantwortung in der Deckungsmitte übernehmen müssen. Das hat er in der Vorbereitung schon sehr gut gemacht!“

AWesA: Wer übernimmt beim VfL künftig die Rolle des Spielmachers?

Wulff: „Torben Höltje ist derjenige, der dieses Jahr das Spiel lenken soll. Spielerisch kann er das locker leisten. Das ganze werden wir mit Oliver Glatz variieren. Auch Sven Hylmar kann gegen offensive Abwehrreihen gut auf Mitte eingesetzt werden. Er kann unheimlich gut 1:1 gehen.“

AWesA: Mit dem erfahrenen Andreas Kinne und A-Junior Nils Grote stehen zwei neue Torhüter zwischen den Pfosten. Bist Du mit den beiden bislang zufrieden?

Wulff: „Absolut. Man merkt, dass sie sich super ergänzen. Mit Andi haben wir jemanden, der gut gegen den Block stehen kann. Nils ist sehr schnell und kann noch viel lernen. Mit ihm bin ich mehr als zufrieden. Man sollte ihn nicht unterschätzen!“

AWesA: In der letzten Saison stand am Ende die Vize-Meisterschaft zu Buche. Ist solch eine Platzierung auch in der nächsten Spielzeit drin?

Wulff: „Möglich ist das. Die Mannschaften zwischen Platz zwei und sieben werden vor allem in den Spielen untereinander entscheiden, wo die Reise am Ende hingeht. Die Partien gegen die unteren Teams werden auch wieder eine Rolle spielen – genauso wie mögliche Verletzungen. Alle was unter Platz fünf herausspringt, wäre für uns eine Enttäuschung. Wichtig ist, dass sich die jungen Spieler – wie Patrick Küzler und Jan Torben Weidemann – verbessern und wir in der nächsten Saison auf sie bauen können. Auch andere A-Jugendliche werden dann dazustoßen.“

AWesA: Du hast von den Teams zwischen Platz zwei und sieben gesprochen. Wer wird denn Meister?

Wulff: „Großburgwedel ist klarer Favorit! Ich gehe davon aus, dass sich da nicht viel tun wird. Die Mannschaft ist richtig gut verstärkt worden – vor allem in der Abwehr. Und mit Jörg-Uwe Lütt haben sie zudem einen starken Rückhalt.“

AWesA: Am kommenden Samstag startet Dein Team um 19.15 Uhr in der „Hölle Nord“ gegen Stadtoldendorf. Ausgerechnet Stadtoldendorf! Das ist nicht nur ein Derby zum Auftakt. Beim TV 87 habt Ihr in der Rückrunde schließlich eine bittere Niederlage kassiert. Ist deshalb besonders viel Brisanz in dieser Partie?

Wulff: „Nein. Gegen Stadtoldendorf sind es immer besondere Spiele. Da spielen im Prinzip nur Hamelner. Das Spiel wird mit Sicherheit kampfbetont starten. Wir sind im letzten Jahr nicht aufgestiegen, weil wir solche Spiele verloren haben. Da war eine gewisse Überheblichkeit da, die jetzt nicht mehr vorhanden ist!“

AWesA: Hajo, wir danken Dir für das Gespräch und wünschen viel Erfolg in der kommenden Saison!