10.10.2016 10:36

Meldung


„Müssen die Arbeit schon alleine für die Jugendlichen fortsetzen"

Die JSG Weserbergland „ein Erfolgsmodell“ / Die Verantwortlichen streben Vertragsverlängerung an
JSG Weserbergland Wappen
Das Wappen der JSG Weserbergland.
Es war kein Aprilscherz: Am 1. April legten der VfL Hameln, die TSG Emmerthal und der MTV Rohrsen ihre Jugendabteilungen offiziell unter dem Namen „JSG Weserbergland“ zusammen. „Wir haben ein großes Ziel: Wir wollen den Jugendhandball in der Region stärken“, sagte Emmerthals Vereinsvorsitzender Stephan Kutschera vor sechs Monaten. „Wir wirken den schwindenden Zahlen von jungen Handballspielerinnen und -spielern entgegen." Zudem sollte der Zusammenschluss die Vereinbarkeit von Leistungs- und Breitensport ermöglichen. 25 Jugendmannschaften umfasst die JSG aktuell – das ist einmalig im Landkreis Hameln-Pyrmont. „Wenn man alle Spiele der JSG und der drei Stammvereine addiert, kommt man auf 554 Spiele. Es ist ein großer organisatorischer Aufwand, alle Teams mit ausreichend Hallenzeiten auszustatten", weiß Kutschera. Nach einem halben Jahr in der neuen Konstellation ist es Zeit für ein Zwischenfazit. Denn: Der Vertrag zwischen den drei Stammvereinen gilt zunächst nur für ein Jahr, bis April 2017. „Wir haben noch nicht über eine Vertragsverlängerung gesprochen. Aber die Gespräche sollen noch dieses Jahr stattfinden", erklärt Kutschera. „Die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen verläuft reibungslos, die Kommunikation ist hervorragend. Sicherlich gibt es auch einige Bereiche, in denen noch Luft nach oben ist. Aber das Miteinander verläuft insgesamt so positiv, dass wir frühzeitig die Weichen für die neue Saison stellten sollten."

„Weiter hart für Gewinnung von Nachwuchs kämpfen"

Stephan Kutschera Jan Koss Udo Wolten JSG Weserbergland Vorstellung
Die Vereinsvorsitzenden Stephan Kutschera (TSG Emmerthal), Jan Koss (MTV Rohrsen) und Udo Wolten (VfL Hameln) im April.
Auf der sportlichen Ebene ist die JSG im Leistungsbereich weitestgehend gut aufgestellt: Abgesehen von der weiblichen B-Jugend (Landesliga) spielen geschlechtsübergreifend alle Teams ab den C-Junioren/innen in der Oberliga-Vorrunde – die männliche C ist sogar direkt in der Oberliga. Doch darauf dürften sich die Verantwortlichen laut Rohrsens Vorsitzendem Jan Koss keinesfalls ausruhen: „Die Stammvereine müssen weiter hart für die Gewinnung von Nachwuchs kämpfen. Wenn wir uns jetzt auf den aktuellen Zahlen ausruhen, haben wir in ein paar Jahren das gleiche Problem, vor dem die Stammvereine in den letzten Jahren alleine standen." Kutschera schließt sich dem an: „Wir müssen weiterhin junge Kinder für den Handball begeistern. Nur wenn man eine breite Basis hat, kann davon auch der Leistungsbereich profitieren. Das eine bedingt das andere." Um die Breite von den Minis bis zur D-Jugend weiter zu gewährleisten, sucht die JSG verstärkt nach Kooperationen mit den Grundschulen. „Ab der nächsten Saison müssen wir die Zusammenarbeit intensivieren", unterstreicht Emmerthals Vorsitzender. VfL Hamelns Jugendkoordinator Roland Schwörer ergänzt: „Wir kooperieren bereits seit Jahren mit dem Schiller-Gymnasium. Wir müssen allerdings auch in die Grundschulen vordringen. Das ist nicht ganz einfach, aufgrund der hohen Termindichte der Schulen." Weshalb die JSG Weserbergland auf die Grundschulen zugehen will?

„Müssen die Arbeit schon alleine für die Jugendlichen fortsetzen"

Roland Schwoerer VfL Hameln 250 px AWesA
VfL-Jugendkoordinator Roland Schwörer.
Koss erklärt: „Die Schulzeiten verschieben sich immer mehr in den Nachmittagsbereich und kollidieren mit den Trainingszeiten der Vereine. A-Jugendlichen kann man sicherlich auch mal zutrauen, dass sie um 19 Uhr trainieren. Bei jüngeren Jahrgängen ist das allerdings sehr schwierig." In einem Punkt sind sich alle drei Verantwortlichen einig: Bisher sei das Konzept ein Erfolgsmodell. „Wenn man in der Jugend in Oberliga bleiben will, führt meiner Meinung nach kein Weg an der JSG vorbei", so Schwörer. Koss sieht gar keinen Grund, die JSG wieder zu trennen: „Einige Mannschaften würden gar nicht mehr existieren. Schon alleine für die Jugendlichen müssen wir die Arbeit fortsetzen. Es gibt sicherlich noch die eine oder andere Kinderkrankheit, gerade was die Hallenkoordination betrifft. Allerdings ist es doch ein ungemeiner Vorteil, so viele Trainingsstandorte zu haben. Zudem hat der JSG-Vorstand um Stephan Kutschera, Monika Burbach und Bernd Schneider in den vergangenen Monaten großartige Arbeit geleistet, im Hintergrund für einen reibungslosen Übergang zur JSG gesorgt. Dass nach nur einem halben Jahr kleine Schwierigkeiten dabei sind, ist völlig normal. Insgesamt betrachte ich die JSG als einen großen Erfolg!"
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
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