27.07.2016 12:25

Bezirkspokal


Hammer-Auftakt: Vier Derbys bei erster Bezirkspokal-Runde!

Bisperodes Denker trifft im ersten Pflichtspiel auf seinen alten Verein / Lachem gegen Tündern mit vielen ehemaligen 74-Landesligaspielern

Trifft im ersten Pflichtspiel auf seinen alten Verein Bad Pyrmont: Bisperode-Rückkehrer Jannik Denker.

Eintracht Afferde – Germania Hagen (Sonntag, 15 Uhr).

Anfang Juni begegneten sich beide Teams im entscheidenden Spiel der Bezirksligarelegation. Das damalige 2:2 reichte den Germanen, um in der Bezirksliga zu bleiben. Afferde hingegen spielt auch in der kommenden Saison in der Kreisliga. Da sich der TSV Bisperode aber neben der Meisterschaft auch den Kreispokal sicherte, ist die Elf von Dietmar Harland als Pokal-Vizechampion im Bezirkspokal vertreten. Auf Seiten der Gastgeber geht man mit Gelassenheit ins erste Pflichtspiel: „Wir sind Außenseiter. Für uns steht die Liga klar im Vordergrund. Wir wissen noch nicht so recht, wo wir stehen und sehen das Spiel noch als Teil der Vorbereitung. Vielleicht können wir aber dennoch für eine Überraschung sorgen“, hofft Afferdes 1. Vorsitzender Stefan Siekmann. „Unsere Vorbereitung ist gelungen. Wir haben die Neuzugänge gut integriert und wollen in der neuen Saison unter die Top Fünf der Kreisliga“, gibt Siekmann die Devise aus. Hinter den Einstätzen von drei bis vier Spielern steht noch ein Fragezeichen. Die Rollenverteilung nimmt auch Hagen-Coach Stephan Meyer an: „Wir sind Favorit. Wir nehmen das Spiel aber als dankbaren Test gegen eine spielstarke Mannschaft an. Ich bin kein Prophet, um zu sagen, dass wir das Endspiel ohnehin nicht erreichen werden. Von daher hat der Pokal nicht die oberste Priorität.“ Die Vorbereitung habe Meyer genutzt, um mit seinem Team neue taktische Varianten einzustudieren. „Auch beim Härtetest gegen die Eintracht wollen wir noch das eine oder andere ausprobieren. Zudem werden einige Neuzugänge ihre Chance bekommen. Trotzdem wollen wir natürlich nicht verlieren“, unterstreicht Hagens Übungsleiter. Auf der personellen Ebene steht besonders hinter Christopher Loges weiterhin ein Fragezeichen. „Die Liga steht ganz klar im Fokus. Von daher warten wir ab, ob es reicht. Wir gehen kein Risiko ein“, betont Meyer. Überdies fallen fünf Urlauber aus. „Dafür haben wir uns in der Vorbereitung breiter aufgestellt. Wir werden eine schlagkräftige Elf ins Rennen schicken, nehmen unsere Favoritenrolle an und gucken, ob sich Afferde gut für die kommende Saison gerüstet hat“, sagt Meyer abschließend.

TSV Bisperode – SpVgg. Bad Pyrmont (Sonntag, 15 Uhr).

Bisperode hat als einziges Hameln-Pyrmonter Team einen Landesligist vor der Brust. Sprecher Ralph Grupe spricht dennoch von einem „Traumlos“: „Die erste Pokalrunde wird ein schöner Abschluss unserer Sportwerbewoche. Hoffentlich haben wir schönes Wetter und ordentlich Zuschauer. Alles, was das Zuschauerherz begehrt haben wir da – inklusive Bierwagen.“ Mit Blick auf das Spiel macht den Blau-Gelben allerdings die personelle Situation ein wenig zu schauffen. „Wir hatten gestern gegen Tündern schon einige Ausfälle. Das wird am Sonntag nicht besser, zumal sich gestern noch zwei Spieler verletzt haben“, bedauert Grupe.  Er sieht sein Team als „Underdog“: „Die Rolle nehmen wir aber gerne an. Pyrmont wird uns unter Druck setzen. Wir müssen vor allem die ersten Wellen überstehen. Die haben sich als Aufsteiger mit Sicherheit viel vorgenommen und wollen eine gute Rolle in der Landesliga spielen. Daher werden sie konzentriert zu Werke gehen.“ Besonders für Rückkehrer Jannik Denker wird es eine besondere Partie. Zuletzt spielte er für die Pyrmonter – ausgerechnet in seinem ersten Pflichtspiel für seinen neuen Verein spielt er nun gegen die Spielvereinigung. Im Duell Bezirksligaaufsteiger gegen Landesligaaufsteiger gehen die Gäste als Favorit ins Spiel. Der Rolle ist sich auch Pyrmonts Fußball-Obmann Heiko Begemann bewusst: „Wir wollen dagegen halten und eine Runde weiter kommen. Auf dem kleinen Platz wird es sicherlich ein kampfbetontes Spiel, in dem wir unser Spiel durchbringen wollen.“ Die Vorbereitung der Spielvereinigung verlief laut Begemann optimal: „Wir sind sehr zufrieden. Auch das Trainingslager in Den Haag (Niederlande) war sehr gut. Wir wollen die Saisonvorbereitung am Sonntag mit einem Sieg abschließen. Das wird aber nicht einfach. Taktikfuchs Paul Bicknell wird sich mit Sicherheit was einfallen lassen. Aber auch in unserer Aufstellung wird die eine oder andere Überraschung dabei sein“, verrät Begemann. Verzichten muss Spielertrainer Phillip Gasde auf die verletzen Neuzugänge Jan Kutsch und Emil Nasufovski. Dazu fehlt Keeper Stefan Schmidt, der ebenfalls verletzt ist.

MTSV Aerzen – SSG Halvestorf (Sonntag, 15 Uhr).

„Wir haben eine sehr gute Vorbereitung absolviert. Die Mannschaft hat gut mitgezogen, die Neuen bringen sich super ein. Leider fehlen uns ausgerechnet vor dem ersten Pflichtspiel zahlreiche Spieler“, bedauert Aerzens Sprecher Karsten Hoppe. Torben Göldner, Patrick Hoppe, Eduard Mittelstedt, Agostino di Sapia, Sebastian sowie Florian Specht, Marcel Spatz und Nico Vogler stehen Trainer Uwe Filla am Sonntag nicht zur Verfügung. „Für uns hat der Pokal keinen ganz so hohen Stellenwert. Trotzdem wollen wir gegen Halvestorf gewinnen. Wir sind in der Offensive trotz der Ausfälle stark besetzt“, so Hoppe. Auch SSG-Coach Ralf Fehrmann hat mit seiner Mannschaft eine schweißtreibende Vorbereitung absolviert: „Die letzten Wochenenden hatten wir ein ordentliches Programm, sodass wir noch etwas an unserer Spritzigkeit feilen müssen. Daher wollen wir in dieser Woche etwas runterfahren und den Kopf frei bekommen.“ Auch mit seinen Neuzugängen ist Fehrmann bisher absolut zufrieden: „Der eine oder andere muss sich noch an das Tempo gewöhnen. Aber alle ziehen mit. Auch vom Zusammenspiel her müssen wir noch einen Schritt nach vorne machen. Am Donnerstag gegen Lügde haben wir noch einmal die Gelegenheit, die eine oder andere Variante auszuprobieren. Wir wollen am Sonntag weiterkommen. Je weiter es im Pokal geht, desto interessanter wird es.“

SV Lachem – HSC BW Tündern (Sonntag, 15 Uhr).

Vor allem das Duell in Lachem wird mit Spannung erwartet. Beide Mannschaften haben durch Verstärkungen vom ehemaligen Landesliga-Kader der SG Hameln 74 einige neue Gesichter dabei. So hat sich der SV Lachem mit Egcon Musliji deutlich verstärkt, während die Blau-Weißen sich gleich acht Spieler der Nordstädter geangelt haben. „Für mich ist es ein 50:50-Spiel. Die Tagesform wird ausschlaggebend sein“, vermutet SVL-Sprecher Jürgen Ahrens. Mit der Vorbereitung der Önelcin-Elf ist er bisher sehr zufrieden: „Wir hatten eine gute Trainingsbeteiligung und alle haben gut mitgezogen. Zudem dürfte uns der Sieg der Stadtmeisterschaft einen Motivationsschub verleihen. Dementsprechend gehen wir mit einem guten Gefühl in das Spiel. Wir brauchen uns nicht zu verstecken, haben uns sehr gut verstärkt.“ Bei den Gästen stand in der vierwöchigen Vorbereitung die Integration der insgesamt zehn Neuzugänge im Fokus. „Das hatten wir in den letzten Jahren noch nicht“, weiß Tünderns Sprecher Karsten Leonhart. „Für alle Beteiligten war dies eine große Herausforderung. Und mittlerweile kann man sagen, das uns das sehr gut gelungen ist.“ Zuletzt erzielte die Mannschaft von Trainer Siegfried Motzner gegen Landesligist Eldagsen (2:2) und Bisperode (6:2) gute bis sehr gute Ergebnisse. „Diese Testspiele sind hervorragend geeignet, um unser Spielsystem zu finden und die Feinabstimmung weiter zu verbessern. Und deshalb sind wir auf jeden Fall gut für das Derby gerüstet“, so „Leo“. Mit Blick auf den kommenden Gegner spricht er allerdings von einer „Wundertüte“: „Fast stündlich kommen neue Meldungen vom SV Lachem, mal haben Spieler den Verein verlassen, dann sind wieder neue hinzugekommen und wieder andere haben ihre Zusage revidiert. Daher ich bin sehr gespannt, mit welcher Mannschaft Trainer Tarik Önelcin in die Saison startet. Wir fokussieren uns aber in erster Linie auf unsere Stärke und wollen dabei die nötigen Akzente setzen. Da nimmt die Spielweise unseres Gegners eher eine untergeordnete Rolle ein. Dennoch werden wir diese Partie sehr ernst nehmen.“ Das große Ziel der Tünderaner sei die Rückkehr in die Landesliga. „Damit uns dies gelingt, benötigen wir auf jeden Fall einen guten Saisonstart. Da ist es durchaus von Vorteil wenn wir gleich mit einem Auftaktsieg in den Pokal starten“, ist sich Leonhart sicher.
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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