Bezirkspokal

„Hexer“ Schmidt: Pyrmonts Keeper entscheidet Elferschießen

Überragender Moniac und Capobianco-Treffer bringen Halvestorf ins „Shootout“ / Schmucher belohnt „Super-Einstand“ mit Freistoßtor

SSG Halvestorf – SpVgg. Bad Pyrmont 4:5 (1:1/0:1) n. 11m-Schießen

Am Ende musste das Elfmeterschießen entscheiden. Und hier zeigten die Pyrmonter die besseren Nerven, die sie in den 90 Minuten zuvor im Torabschluss vermissen ließen. Held der Spielvereinigung war Keeper Stefan Schmidt, der die Versuche von Matthias Günzel und Imam Al-Bardawil parierte und seinem Team damit den Weg in die zweite Runde ebnete. Pech hatte sein Gegenüber Fabian Moniac, der bei den ersten beiden Elfern von Florian Büchler und Benedikt Hagemann noch mit den Fingerspitzen dran war und anschließend den Schuss von Kevin Schumacher parierte. Steffen Lesemann und Sebastian Schmidt verwandelte die letzten beiden Pyrmonter Bälle dann aber souverän.

Brandes verpasst SSG-Führung

Moniac stand zuvor immer wieder im Mittelpunkt. Schon in der Anfangsphase stellte er gegen Schumacher gleich zwei Mal sein ganzes Können unter Beweis (5., 20.). Pyrmonts erst 17-jähriger Neuzugang aus Salzhemmendorf war im ersten Durchgang auffälligster Akteur und von Halvestorfs Hintermannschaft nicht in den Griff zu bekommen. Die beste SSG-Möglichkeit hatte auch ein Youngster: Colin Brandes bugsierte die Kugel nach schönem Zuspiel von Jannik Schmidt aus guter Position über den Kasten. Auf der anderen Seite tauchte Tim Schrader, der ebenfalls sein Debüt im Pyrmonter Dress feiert,  in der 35. Minute plötzlich völlig frei vor Moniac auf, der die Gefahr mit einer blitzschnellen Fußabwehr entschärfte. Zwei Minuten später war es ein Schumacher-Freistoß, der durch den Halvestorfer Strafraum an Freund und Feind vorbeisegelte und sein Ziel in den Maschen fand – 0:1!

Fehrmanns Umstellung führt zum Ausgleich

Boten die Gastgeber dem Landesliga-Absteiger in der ersten Halbzeit noch gut Paroli, so änderte sich das Bild nach dem Seitenwechsel. Die Kurstädter hatten das Zepter jetzt fest in der Hand. Florian Büchler (52., 58.) und Schumacher (55.) hatten die Vorentscheidung auf dem Fuß. Doch Moniac vernagelte sein Gehäuse mit sensationellen Paraden. Danach nahmen die Höhepunkte ab, aber die Spielvereinigung drängte weiter auf ihren zweiten Treffer, den Hagemann (73.) und Alexander Baal (90.) auf dem Fuß hatten. Die vielen vergebenen Chancen ließen erahnen, was noch kommen sollte. SSG-Trainer Ralf Fehrmann hatte Mitte der zweiten Hälfte Günzel und Manuel Capobianco aus der Vierkette ins Mittelfeld vorgeschoben. Und dieser Schachzug erwies sich als der richtige: In der 83. Minute bediente Günzel den am langen Pfosten postierten Capobianco, der aus heiterem Himmel zum Ausgleich einnetzte.

Büchler und Loges einig: Pyrmont hätte Sack zumachen müssen

So schienen die Piepenbusch-Kicker im Elferschießen den psychologischen Vorteil auf ihrer Seite zu haben. Doch es kam wiederum anders, weil Torwart Schmidt – im Spiel gar nicht gefordert – zwei Mal stark hielt. „Pyrmont hätte das Spiel früh entscheiden müssen, wir haben uns wieder herangekämpft. Der Sieg geht schon in Ordnung, aber nach dem Ausgleich war mehr drin, zumal ein Elfmeterschießen immer Glückssache ist“, bilanzierte SSG-Sprecher Burkhard Büchler. Pyrmonts Co-Trainer Markus Loges hob vor allem Schumacher („Ein super Einstand“) und Moniac („Top-Tag“) hervor und schloss sich seinem Vorredner an: „Wir hätten das Ding auf jeden Fall vorzeitig klarmachen müssen!“
SSG Halvestorf: Moniac, Alles, Al-Bardawil, Schmidt (58. Fabrizius), Vorrat, Capobianco, J. Maass (70. Winter), Brandes (77. S. Maass), Liebal, Günzel, Bertram.
SpVgg. Bad Pyrmont: Stefan Schmidt, Gasde, Karayilan (78. Müller), Schumacher, Pape, Nehrig, Matwijow (65. Hagemann), Baal, Schrader (65. Lesemann), Büchler, Sebastian Schmidt.
Tore: 0:1 Kevin Schumacher (37.), 1:1 Manuel Capobianco (83.).