21.08.2022 18:45

Bezirksliga


Glanzlos zum Erfolg: SSG und Kurstädter noch mit Luft nach oben

Liebegott: „Müssen mehr Spielfreude und Spielwitz an den Tag legen“ / Aerzen geht in der zweiten Halbzeit unter
Action-Foto Egcon Musliji SSG Halvestorf Bezirksliga
Halvestorfs Egcon Musliji (re.) sorgte am Sonntag für den 4:1-Endstand.

SSG Halvestorf-Herkendorf – TSV Holenberg 4:1 (1:1).

„Brutale Enttäuschung“ trotz 4:1-Erfolg war am Sonntagnachmittag am Piepenbusch angesagt. Die SSG zeigte dem TSV Holenberg mit teils überwältigender Dominanz die Grenzen auf und scheiterte dabei doch immer wieder am eigenen Abschlussverhalten – sehr zum Ärgernis von Trainer Dennis Hoferichter: „Das war eine sehr, sehr schlechte Leistung von uns. Wir hatten bis zur ersten Trinkpause locker zehn Ecken, zehn Freistöße und zwanzig Torschüsse – und trotzdem steht es da noch 0:0.“ Obwohl die Hausherren spielerisch ganz klar im Vorteil waren, sorgten falsche Entscheidungen im letzten Drittel dafür, dass der vermeintliche Dosenöffner der Hausherren erst in der 36. Minute stattfand. Nach dem Führungstreffer durch Julian Maaß änderte sich an der Kaltschnäuzigkeit der Halvestorf allerdings nicht viel. Im Gegenteil: unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff erzielten die Gäste per Freistoß von der Mittellinie sogar den Ausgleich. „Wir hätten bis dahin mindestens sieben oder acht zu null führen müssen. Wenn wir in der Offensive weiterhin so agieren, werden wir definitiv nicht oben in der Tabelle mitspielen“, fand der Coach deutliche Worte. Der Auftritt seiner Männer änderte sich auch im zweiten Durchgang nur geringfügig. Zwar machten Niklas Williams (47.), Gan Gürek (63.) du Egcon Musliji (90. +2) den zweiten „Dreier“ in Folge perfekt, vergaben aber gleichzeitig weiterhin Chancen wie am Fließband. Dieses Verhalten brachte den Coach auch nach dem Schlusspfiff noch an den Rand der Verzweiflung: „Das ist das gleiche Spiel wie schon in den letzten Partien. Das Schlimme daran ist, dass wir uns die Möglichkeiten zum Teil durch wirklich schöne Kombinationen herausarbeiten. Aber wir sind einfach nicht kalt genug vor dem Tor.“ Trotz der deutlichen Worte hob der Coach seine linke Außenbahn – bestehend aus Marco Elias und Can Gürek – lobenswert hervor.
SSG Halvestorf: Zimmermann, Elias, Bleil, Musliji, Williams, Celik (85. Ersan), Maaß (75. Bartelt), Brixius (67. Karayilan), Jürgens, Gürek (67. Scholtka), Arndt.
Tore: 1:0 Julian Maaß (34.), 1:1 Tim Tillner (42.), 2:1 Niklas Williams (47.), 3:1 Can Gürek (63.), 4:1 Egcon Musliji (90. +2).

VfR Germania Ochtersum – FC Bad Pyrmont Hagen 0:2 (0:1).

Der erfolgreiche Bezirksliga-Start für den FC Bad Pyrmont Hagen geht weiter. Nachdem der neue Klub am vergangenen Wochenende bereits mit einem 5:2-Erfolg in die neue Spielzeit startete, legte die Barbarito-Elf nun nach. 2:0 lautete das Endergebnis aus Sicht des FC. Sprecher Markus Loges war mit dem Auftritt seiner Männer allerdings alles andere als zufrieden: „Wir haben eigentlich unverdient gewonnen, das muss man so ehrlich sagen. Das war heute kein gutes Spiel von uns. Besonders in der ersten Halbzeit waren wir überhaupt nicht in den Zweikämpfen drin.“ Der VfR dagegen hatte das Szepter von Beginn an in die eigene Hand genommen und bespielte die Gäste fast nach Belieben. Zum Glück für die Pyrmonter sprang dabei allerdings nichts Zählbares heraus, da Ochtersum meist im finalen Zuspiel scheiterte. Diese Nachlässigkeiten im Abschluss nutzten die Gäste dann Gäste dann in Minute 36 plötzlich aus. Nach einem langen Ball über die linke Seite zog Anil Aranmis in die Mitte und versenkte die Kugel zum 1:0 für die Männer aus der Kurstadt. „Es ist dann etwas lauter in der Kabine geworden. Nach dem Seitenwechsel wurde unser Spiel dann etwas besser, auch wenn Ochtersum immer noch zwei, drei dicke Chancen hatte“, so Loges weiter. Doch das Bild der ersten 45 Minuten blieb bestehen. Die Hausherren vergaben ihre Möglichkeiten nach wie vor, während der FC mit einer der nächsten Möglichkeiten den Sack zumachte. Diesmal war es Maurice Wennemann, der nach einem langen Steilpass den Keeper der Hausherren umkurvte und zum spielentscheidenden 2:0 einschob. Danach passierte nicht mehr allzu viel. Loges´ Fazit: „Wir gehen heute als glücklicher Sieger vom Feld. Trotzdem nehmen wir die Punkte natürlich mit. Die Art und Weise, wie wir heute aufgetreten sind, hat uns aber nicht gefallen.“
FC Bad Pyrmont Hagen: Deppe, Fleischmann, Kutsch, Kleinschmidt (83. Simon Kücking), Marter, Silas Kücking, Wennemann (65. Groß), A. Issa, Dörries, Aranmis (66. A. Kestic), Y. Issa (77. D. Kestic).
Tore: 0:1 Anil Aranmis (36.), 0:2 Maurice Wennemann (60.).

SV B-W Neuhof – MTSV Aerzen 7:1 (1:0).

„Das war ein kollektives Versagen“, bilanzierte MTSV-Manager Stephan Meyer nach der 1:7-Auswärtsniederlage in Neuhof. Dabei waren die Mannen in Rot und Weiß im ersten Abschnitt über weite Strecken noch in Punktereichweite. Zwar gingen die Hausherren nach nicht einmal 120 Sekunden und einem schnell vorgetragenen Konter durch Oguzhan Dogan in Führung, doch fortan hielten die Hummetaler wacker dagegen. Dazu Meyer: „Beim Gegentor waren wir noch nicht richtig auf dem Platz. Je länger das Spiel dauerte, desto eher hatte man aber das Gefühl, dass wir hier noch einen Punkt holen können.“ In der 14. Minute ließ Luca Frevert allerdings im Eins-gegen-Eins die Riesenchance auf den Ausgleich liegen. Nach dem Seitenwechsel folgte dann die Katastrophe bei den Gästen. Binnen 18 Minuten nach Wiederanpfiff machte der Sportverein auf einer Ein-Tore-Führung ein 4:0. „Das war einfach nur schlecht von uns. Das fehlte einfach alles: das Spielverständnis, die Kraft, die Zweikampfführung, alles“, zeigte sich der Manager nach Abpfiff fassungslos. Zwar sorgte der eingewechselte Daniel Niemeyer noch für den Anschlusstreffer des MTSV (70.), danach schraubten die Hausherren das Ergebnis allerdings noch weiter in die Höhe. Besonders Aziz Araboglu und Lucas Bürger spielten die Gäste im zweiten Abschnitt regelrecht schwindelig, wie der Manager betonte. Meyers Fazit: „Wir haben 45 Minuten lang einfach versagt. Das tut schon richtig weh. Allerdings hat jeder mal so ein Spiel, in dem einfach gar nichts geht. Jetzt geht es darum, das Ruder so schnell wie möglich wieder rumzureißen, um vor dem Derby gegen Salzhemmendorf wieder einigermaßen gefestigt zu sein.“ 
MTSV Aerzen: Gerche, Weirich, Gljanz, Frevert (56. Niemeyer), Hoppe, Kiupel (67. Dobisha), Selensky, Guckel, Walter (67. Hahn), Pierske, Klein.
Tore: 1:0 Oguzhan Dogan (2.), 2:0 Dominik-Ben Grelka (52.), 3:0 Aziz Araboglu (55.), 4:0 Lucas Bürger (63.), 4:1 Daniel Niemeyer (70.), 5:1 Bürger (72.), 6:1 Yasin-Burak Tuncay (81.), 7:1 Dogan (88.).

TuS GW Himmelsthür – BW Tündern II (U23) 3:1 (1:1).

Tünderns Zweitvertretung blieb dagegen weiterhin sieglos. Beim Auswärtsspiel in Himmelsthür stand trotz zwischenzeitlichem Ausgleich ein 3:1-Heimerfolg für die Männer vom TuS auf der Anzeigetafel. BW-Coach Alexander Liebegott sah seine Schützlinge vor allem im ersten Durchgang im Hintertreffen: „Es war ein sehr zerfahrenes Spiel, das nahezu rein über den Kampf entschieden wurde. Besonders in der ersten halben Stunde haben wir diesen leider nicht angenommen.“ In der Folge erspielten sich die Hausherren ein Übergewicht an Spielanteilen. Nach rund zwanzig Spielminuten war es dann ein Freistoß, der die Hausherren in Führung brachte. Nach einem langen Ball aus dem Halbfeld heraus traf TuS-Spieler Jan-Maurice Ohlendorf aus dem Gewühl heraus zum 1:0. „Leider führte auch das nicht zum ‚Hallo-Wach-Effekt‘ bei uns. Nach vorne haben wir nicht viel Nennenswertes zustande gebracht“, so Liebegott weiter. Trotzdem erzielte Leon von der Heide ebenfalls nach einem Freistoß noch vor der Pause den Ausgleich (45. +1). „Danach hatten wir das Momentum eigentlich auf unserer Seite. Die Euphorie war jedenfalls wieder etwas höher bei den Jungs. Nach dem Seitenwechsel hatten wir daher auch die wohl beste Phase in der Partie“, schilderte Liebegott später. Trotzdem blieben weitere Tore für die „Schwalben“ aus. Obwohl man es schaffte, den Gegner häufiger unter Druck zu setzen, fehlte die Entschlossenheit im letzten Drittel. Mitten in die Drangphase der Gäste hinein fielen daraufhin die beiden entscheidenden Treffer für das heimische Team. Erst war BW-Keeper Robin Bartels im Eins-gegen-Eins mit TuS-Stürmer Martin Schuster machtlos (65.), dann erhöhte Dominik Müller knapp 15 Minuten später auf 3:1 (82.). Danach war die Messe gelesen. „Man hat in den beiden Spielen nun gesehen, dass wir unsere Fehlerquote schleunigst minimieren müssen. Nachlässigkeiten werden in dieser Liga sofort bestraft. Außerdem müssen wir mehr Spielfreude und Spielwitz nach vorne an den Tag legen“, so der Coach abschließend, der seinen Innenverteidiung um Daniel Kallies und Yves Hackl eine starke Leistung attestierte.
BW Tündern II: Bartels, Kallies, Kowalski (55. Renziehausen), Hackl, von der Heide, Berndt (65. Herrmann), Heller, Niemeyer, Schulte (85. Hemgenberg), Walter (80. Rebic), Guschewski (70. Hilker).
Tore: 1:0 Jan-Maurice Ohlendorf (18.), 1:1 Leon von der Heide (45. +1), 2:1 Martin Schuster (65.), 3:1 Dominik Müller (82.).
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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