02.09.2015 13:50

Bezirksliga


„Mutter aller Derbys“: Loges' „roter Teppich“ eingerollt

Meyer sieht Parallelen zu Eldagsen: „Pyrmont auf allen Positionen besser besetzt“ / Im zweiten Kreisduell trifft Lachem auf Aerzen

Blau statt rot: Christopher Loges kehrt mit Germania Hagen ins Pyrmonter Südstadion zurück.

SpVgg. Bad Pyrmont – TuS Germania Hagen (Freitag, 19 Uhr).

„Das ist für uns die Mutter aller Derbys“, ist Heiko Begemann die Vorfreude auf das Nachbarschaftsduell deutlich anzumerken. „Darin steckt eine gewisse Brisanz“, unterstreicht Bad Pyrmonts Fußballobmann, der sich an „heiße Duelle in der Vergangenheit“ erinnert. Die angesprochene Brisanz bringt nicht nur die nun gemeinsame Ligazugehörigkeit und die geographische Nachbarschaft mit sich. Besonders heiß wird’s beim Blick auf die Tabelle. Das dürfte für beide Seiten gelten. Denn während Aufsteiger Hagen erst ein Pünktchen sammelte und noch auf den ersten Saisonsieg wartet, hinkt die Spielvereinigung mit fünf gesammelten Zählern und aktuell Platz neun den eigenen Ansprüchen hinterher. „Jetzt müssen wir punkten“, weiß Begemann: „Hagen steht aber auch unter Druck.“ Eine Veränderung wird es auf der Torwartposition geben: Für Urlauber Stefan Schmidt rückt Neuzugang Timo Nietsch zwischen die Pfosten. Roland Stuckenberg, Jannik Denker und Florian Büchler fallen weiterhin aus. „Wir wollen mit Leidenschaft Fußball spielen, dürfen uns aber nicht von Hektik leiten lassen und uns auf irgendwelche Scharmützel einlassen. Denn in so einem Spiel stecken viele Emotionen“, macht Begemann deutlich. Emotional dürfte auch die Rückkehr von Christopher Loges sein, der erstmals mit blauem Trikot an der Südstraße auflaufen wird. „Seinen roten Teppich in Richtung des gegnerischen Tores haben wir eingerollt. Den gibt es jetzt nicht mehr“, gibt Begemann augenzwinkernd zu Protokoll. „Wir müssen ihm die Chance nehmen, seine Schnelligkeit auszuspielen und zum Abschluss zu kommen. Ich wünsche Chrissi viele Tore – aber bitte nicht am Freitag!“ Das sieht Germania-Trainer Stephan Meyer natürlich anders: „Ich würde mir wünschen, dass er an seine erfolgreichen Zeiten im Bad Pyrmonter Stadion anknüpfen kann.“ Bis auf Nils Lippert (verletzt) und Serkan Türkoglu (gesperrt) treten die Gäste die kurze Anreise in Bestbesetzung an. „Wir haben nichts zu verlieren“, meint Meyer. „Vor drei Monaten hat Pyrmont noch zwei Klassen höher gespielt. Das sollte vieles über die Kräfteverhältisse aussagen.“ Seine Hoffnung: „Es ist ein Derby. Und die haben eben ihre eigenen Gesetze“, macht Meyer deutlich: „Wir sind auf jeder Position schlechter besetzt als Bad Pyrmont. Wenn man aber den sozialen Netzwerken glauben schenken kann, war Eldagsen das auch!“

SV Lachem – MTSV Aerzen (Sonntag, 15 Uhr).

Nach den drei Platzverweisen und der mehr als nur deftigen 0:10-Niederlage gegen Tündern will Lachems Trainer Tarik Önelcin seine Mannschaft wieder in die Spur bringen – auch wenn ihm die gesperrten Soner Aslan, Marco Elias und Mehmet Terzioglu fehlen. Hinzu kommt noch Dominik Glaubitz, der voraussichtlich urlaubsbedingt fehlen wird. „Ich bin richtig angefressen. Das, was die Mannschaft letzte Woche getan hat, hat mit Sport nichts mehr zu tun. So darf man sich nicht verkaufen“, ist Önelcin, der selbst nicht zugegen war, noch immer sauer auf sein Team: „Diese Niederlage müssen wir aufarbeiten und anschließend so schnell wie möglich wieder nach vorne blicken. Wobei ich auch sage: Lieber einmal 0:10 verlieren, anstatt zehnmal 0:1.“ Die Voraussetzungen sind also nicht optimal bei den Hausherren. „Auch, wenn die Aerzener ebenfalls nicht gut in die Saison gestartet sind, sehen ich sie dennoch als Favorit. Trotzdem hoffen wir auf Punkte. Wir werden ein anderes Team als gegen Tündern sehen, dessen bin ich mir sicher“, schließt Önelcin ab. Die Aerzener müssen auf Patrick Hoppe, Andrej Weirich und Jan-Niklas Bleil verzichten. „Wir erwarten ein Spiel auf Augenhöhe. Wir werden versuchen, den Gegner früh zu stören. Lachems größte Schwäche ist ganz klar die Defensive. Wenn wir ihnen das Spiel überlassen, wird es erst recht gefährlich. Die Offensive ist das Prunkstück“, kennt MTSV-Sprecher Karsten Hoppe den kommenden Gegner bestens: „Wir wären mit einem Punkt zufrieden und wissen um die extreme Heimstärke der Lachemer.“

VfR Evesen – SSG Halvestorf (Sonntag, 15 Uhr).

Die Niederlage gegen Stadtoldendorf hat die SSG zurückgeworfen. „Es läuft derzeit nicht gerade für uns“, erklärt Halvestorfs Trainer Ralf Fehrmann vor dem Auswärtsspiel beim Spitzenreiter, der alle bisherigen vier Begegnungen für sich entschieden hat. „Wir wären mit sieben Punkten oben dabei gewesen. So müssen wir jetzt erstmal wieder hinterher rennen“, so Fehrmann: „Wir haben am Sonntag nichts zu verlieren, können nur gewinnen. Und das wäre sinnvoll.“ Durch ein positives Ergebnis hofft der SSG-Übungsleiter auf Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben. Besonders schmerzt ihn, dass seine Mannschaft schon drei Mal eine 1:0-Führung aus den Händen gegeben hat. „Wir sind bislang nicht in der Lage gewesen, so einen Vorsprung auch mal schmutzig über die Bühne zu bringen, müssen endlich in die Erfolgsspur kommen.“ Die Gastgeber verfügen über eine gut aufgestellte Mannschaft mit großen spielerischen Qualitäten. „Vom Papier her sind wir ganz klarer Außenseiter, können befreit aufspielen“, unterstreicht Fehrmann, der in Evesen auf Andrei Vorrat (Rückenprobleme) verzichten muss.

SC Rinteln – WTW Wallensen (Sonntag, 15 Uhr).

Wenn man auf die Tabelle guckt, dürfte ein Favorit eigentlich nicht zu erkennen sein. Nur aufgrund des besseren Torverhältnisses rangiert der WTW derzeit vor dem SC Rinteln. Laut Wallensens Sprecher Thomas Schütte hat die Tabelle hat zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussagekraft. Die WTW-Verantwortlichen haben Rinteln diese Saison bereits zwei Mal beobachtet - und beide Male hat der kommende Gegner einen starken Eindruck hinterlassen. Im Pokal gewann der SCR gegen  Tabellenführer Evesen und holte in der Liga dank einer sehr guten kämpferischen Leistung noch ein Unentschieden gegen Stadthagen. „Wir wissen um Rintelns Spielstärke. Das ist eine sehr gute und kompakte Mannschaft, die aber auch über viel individuelle Klasse verfügt. Wir erwarten dort ein spannendes Spiel. Natürlich wollen wir in Rinteln punkten und mit einer kleinen Überraschung etwas mit nach Hause bringen. Zum Ende der Saison sehe ich Rinteln aber klar im oberen Tabellendrittel“, so Schütte. Etwas Licht gibt es im personellen Bereich des WTW: Benjamin Edeler ist wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Ein Einsatz gegen Rinteln käme aber definitiv noch zu früh. Neben Edeler fehlen noch die anderen Verletzten wie Dustin Knecht und Dominik Heintz.

SV 06 Holzminden – HSC BW Tündern (Sonntag, 15 Uhr).

Nach dem sensationellen 10:0-Schützenfest gegen Lachem stehen die Tünderaner in Holzminden auf dem Prüfstand. „Wir werden uns auf gar keinen Fall von diesem hohen Ergebnis blenden lassen. Denn wir wissen ja, dass es auch mit Hilfe unseres Kontrahenten zustande gekommen ist“, stellt Pressesprecher Karsten Leonhart klar. „Die taktischen Umstellungen einiger Spieler, die unser Trainer Siegfried Motzner vorgenommen hatte, haben sich sehr positiv auf unseren Spielaufbau ausgewirkt und so sind wir im Angriff jetzt wesentlich gefährlicher“, freut sich Leonhart.  Auf Holzmindener Seite stehen den Siegen in Lachem und gegen Rinteln deutliche Niederlagen gegen Stadthagen und Wallensen gegenüber. „Das zeigt uns, dass wir von Beginn an hellwach sein müssen. Wir wollen uns in keinster Weise vom Gegner überraschen lassen - sondern gleich selbst die nötigen Akzente setzen“, fordert Leonhart. „Wir dürfen den momentanen Tabellenachten erst gar nicht ins Spiel kommen lassen und müssen  mit dem gleichen Einsatz wie in den letzten Begegnungen zum Ausdruck bringen, wer das Spiel gewinnen will. Personell hat Holzminden durchaus ähnliche Spielanlagen wie der SV Lachem, was man auch schon daran erkennen kann, dass das direkte Duell sehr knapp ausgegangen ist.“ Motzner kann personell aus dem Vollen schöpfen.
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