20.06.2020 08:38

AWesA Classics


Gipfeltreffen vor 500 Zuschauern: VfL & Northeim mit packendem Spitzenspiel!

Rückblicke auf besondere Spiele im Weserbergland / Heute: Sporthalle Afferde platzt 2017 aus allen Nähten
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Die Sporthalle am Eintrachtweg war beim Gipfeltreffen restlos ausverkauft.
Mehr Spitzenspiel geht nicht! Am 07. April 2017 kommt es in der Handball-Oberliga zum Topduell zwischen dem VfL Hameln und Northeimer HC. An einem Freitagabend platzt die Afferder Halle am Eintrachtweg gefühlt aus allen Nähten. 500 emotionale Fans erleben ein Handball-Fest der Extraklasse. Während der VfL die beste Abwehr der Liga hat, kommt Northeim mit dem stärksten Angriff in den Landkreis Hameln-Pyrmont. Vor der Partien haben sich beide Teams von der Konkurrenz abgesetzt und machen den Drittliga-Aufstieg unter sich aus. Schon lange vor Spielbeginn ist die Halle in Afferde restlos ausverkauft. Mit lautstarker Unterstützung der eigenen Fans sind die Hamelner von Anfang an „on fire“. Nach 20 Minuten führen die Hausherren beim Stand von 8:5 erstmals mit drei Toren. Hamelns Keeper Zsolt Kovacs erwischt nahezu einen perfekten Tag und pariert zahlreiche „Unhaltbare“. Dank seiner Paraden erspielen sich die „Rattenfänger“ bis zum Pausenpfiff einen 13:8-Vorsprung. Nach Wiederanpfiff holen die Gäste schnell Tor um Tor auf und gleichen beim Stand von 20:20 (53.) aus. In einer turbulenten Schlussphase treffen beide Mannschaften noch einmal, sodass es bei einer Punkteteilung bleibt. Hamelns Trainer Henning Sohl ist nach Spielende fix und fertig. „Wahnsinn, wie die Jungs kämpfen. Die erste Halbzeit war der Hammer. 21 Gegentore gegen die beste Offensive der Liga – unglaublich. Da kann die Mannschaft stolz drauf sein“, findet Sohl nur lobende Worte für seine Akteure.

Unser Bericht vom 07.04.2017


VfL Hameln – Northeimer HC 21:21 (13:8).

500 emotionale Zuschauer, die zwei besten Oberliga-Mannschaften und ein hochspannendes Spiel auf Messers Schneide – Handball-Herz, was willst du mehr!? „Hamelns Handballtradition lebt“, stellte VfL-Coach Henning Sohl nach Abpfiff erschöpft fest. Er hatte alles gesehen, was ein Handballspiel bieten kann: Nach einem verhaltenen Beginn, in dem der weiterhin ungeschlagene Tabellenführer aus Northeim mit 2:0 in Führung ging und überdies der traditionelle erste Kempa der Hausherren von Oliver Glatz vergeben wurde, wachten die „Rattenfänger“ auf – und wie: Die Sohl-Sieben zeigte all das, was sie in den vergangenen Wochen und Monaten schier unbesiegbar machte. „Shooter“ Jannis Pille markierte den Torauftakt der Gastgeber mit einem echten Hammer in den linken Winkel. Anschließend rieb sich der NHC an der erneut überragenden VfL-Defensive auf – und die Hamelner überrumpelten die Gäste-Abwehr ein ums andere Mal. Beim 4:3 durch Torben Höltje lagen die Blauen erstmals in Front (9.). Fünf Minuten später zog der VfL das „Momentum“ dann komplett auf seine Seite, als Sebastian Maczka nach Vorlage von Glatz den Kempa-Treffer zum 6:4 nachholte (14.) - der VfL war „on fire“. Auch, weil Keeper Zsolt Kovacs einen nahezu perfekten Tag erwischte und zahlreiche „Unhaltbare“ parierte.

Pause zum falschen Zeitpunkt

Über 8:5 (20.) und 11:6 (26.) erspielte sich der Tabellenzweite zur Pause einen überraschend hohen Fünf-Tore-Vorsprung, die Zuschauer standen Kopf. Allerdings kam die Pause scheinbar zum falschen Zeitpunkt – nach dem Seitenwechsel erlebten die zahlreichen VfL-Fans ein Aufbäumen des Spitzenreiters. Jannis Pille wurde in Manndeckung gekommen, zudem fruchtete Sohls Einwechslung von Jasper Pille nicht. „Die Auswechslung von Andreas Gödecke hat uns nicht gut getan. Er stand vorher in der Mitte sehr sicher, dadurch haben wir zwei Gegentore bekommen, die ich auf meine Kappe nehme. Außerdem ist uns im Angriff nichts mehr eingefallen. In dieser Phase hätten wir das Spiel klar machen müssen“, zeigte sich Sohl selbstkritisch. Northeim holte nun Tor um Tor auf und kam in der 46. Minute zum 17:18 auf ein Tor heran - auch begünstigt durch eine doppelte Zeitstrafe für Torben Höltje und Jannis Pille (40.). In der Schlussviertelstunde lieferten sich beide Mannschaften ein erbittertes Duell auf Augenhöhe. Beim 20:20 (53.) glichen die Gäste erstmals aus. Torben Höltje markierte das 21:20, ehe Andreas Gödecke eine Zeitstrafe kassierte und Tim Gestmann in der 57. den erneuten Ausgleich markierte.

Kuriose Schlussphase

Gerade als Gödecke das Spielfeld wieder betreten durfte, bekam Jasper Pille eine Zeitstrafe – der VfL musste das Spiel mit einem Akteur weniger beenden. Nun wurde es kurios: In Unterzahl erzielte Hameln gleich zweimal das vermeintliche Siegtor, doch beide Male pfiff das Schiedsrichtergespann vorher ein Foul. In den letzten Sekunden kam Northeim nochmal in Ballbesitz, doch Kovacs hielt das Remis am Ende fest. „Leider haben die Unparteiischen aktiv ins Spiel eingegriffen und nicht immer glücklich ausgesehen", ärgerte sich Hamelns Trainer. Mann des Tages war – kaum zu übersehen – Keeper Kovacs. „Ich habe vorher mit Zsolt gesprochen und ihm gesagt, er soll über die Emotion kommen. Als er einen Tempogegenstoß überragend gehalten hat, hat er gebrannt. 'Koko' ist unsere Lebensversicherung. Er alleine macht zwei Plätze in der Tabelle aus. Doch ich muss auch die Mannschaft loben. Wahnsinn, wie die Jungs kämpfen. Die erste Halbzeit war der Hammer. 21 Gegentore gegen die beste Offensive der Liga – unglaublich. Da kann die Mannschaft stolz drauf sein“, resümierte Sohl abschließend und stellte fest: „Unsere Serie ist nicht gebrochen.“
VfL Hameln: Torben Höltje (7), Jannis Pille (4), Oliver Glatz (3), Jannik Henke (3), Daniel Maczka (1), Jasper Pille (1), Andreas Gödecke (1), Sebastian Maczka (1).

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