16.05.2020 09:11

AWesA Classics


TSG vs. ho im Jahr 2014: „Aufstiegsgipfel“ vor ausverkauftem Haus!

Rückblicke auf besondere Spiele im Weserbergland / Heute: ho-handball stürzt Emmerthal vom Landesliga-Thron

Die Hessisch Oldendorfer feiern den Derbysieg frenetisch.
In unserem dritten Handball-Klassiker blicken wir auf das Jahr 2014 zurück. Anfang März platzt die Emmerthaler Sporthalle in Kirchohsen aus allen Nähten. Vor ausverkauftem Haus kommt es in der Landesliga zum Derby und gleichzeitigem Gipfeltreffen zwischen der TSG Emmerthal und ho-handball. Zu diesem Zeitpunkt dominieren beide Hameln-Pyrmonter Teams die Landesliga und kämpfen um den Verbandsliga-Aufstieg. In das zweite Kreisduell gehen die Emmerthaler als Tabellenführer. Beiden Vereine fiebern dem Spitzenspiel seit Wochen entgegen. Von Anfang an peitschen die Fanblocks ihre Teams lautstark nach vorne. Über 100 ho-Fans haben sich auf den kurzen Weg nach Emmerthal gemacht und sorgen für eine fantastische Derbystimmung. Alles ist also für den „Aufstiegsgipfel“ angerichtet. Den besseren Start in die Partie erwischen die Emmerthal. Knapp zehn Minuten vor dem Pausenpfiff führt die TSG noch deutlich mit 13:8. In dieser Phase sorgt Hessisch Oldendorfs Trainer Carem Griese mit einem „Schachzug“ für die Wende. Für Florian Söhlke kommt Oliver Kroh, der bis zum Pausenpfiff seinen Kasten sauber hält, ins Gehäuse. Auf der andere treffen Jan-Torben Weidemann & Co. fünf Mal und egalisieren bis zum Seitenwechsel das Ergebnis. Beim 13:13-Halbzeitstand ist der Spielausgang völlig offen. Im zweiten Durchgang setzt Kroh seinen Gala-Auftritt fort und bringt die TSG-Offensive zur Verzweiflung. Nach 38 Minuten führen die Baxmannstädter beim Stand von 19:15 erstmals mit vier Toren. „Hier regiert die HSG“, skandieren die zahlreichen ho-Fans zu diesem Zeitpunkt. Emmerthal läuft danach ständig hinterher und kann den Rückstand nicht mehr entscheidend verkürzen. Drei Minuten vor Schluss (29:21) ist der Hessisch Oldendorfer Derbysieg besiegelt. Ausgerechnet durch diese zwei Punkte stürzen die Gäste die Raddatz-Sieben vom Thron. „Das ist ein geiler Tag für unsere Jungs und ho-handball. Deckung und Torwart waren überragend“, jubelt Griese kurz nach Spielende. Und Matchwinner Kroh ist ebenfalls sichtlich glücklich: „Wir müssen nicht aufsteigen, wollen den Platz an der Sonne aber solange wie möglich halten.“ Am Ende krönen die Hessisch Oldendorfer eine perfekte Saison. Anfang Mai ist es soweit: Mit einem Auswärtssieg in Langenhagen machen die Baxmannstädter ihr Meisterstück und den Verbandsliga-Aufstieg perfekt.

Unser Bericht vom 09.03.2014:


TSG Emmerthal - ho-handball 23:29 (13:13).

Oliver Kroh war Hessisch Oldendorfs Held! Nach rund 20 Minuten schickte Carem Griese den ho-Keeper für Florian Söhlke zwischen die Pfosten. In einer Phase, in der Emmerthal das Derby frühzeitig zu entscheiden schien. Denn auch Kroh konnte zunächst nicht verhindern, dass Jonas Niemann aus dem Rückraum traf wie er wollte und Jürgen Rotmann zum 13:8 einnetzte. Dann aber legten die Gäste den Hebel um. Kroh nagelte seine Kasten in den letzten fünf Minuten des ersten Durchgangs zu und seine Vorderleute trafen fünf Mal in Folge. So ging es mit einem 13:13 zurück in die Kabinen.

„Hier regiert die HSG“

Nach dem Seitenwechsel zeigte nur noch eine Mannschaft echte Leidenschaft. Und das waren die Hessisch Oldendorfer. Mit ihrem seit einer Woche 43-jährigen Schlussmann, der eine Glanztat nach der anderen hinlegte, setzten sich die Gelben nach Toren von Rasmus Meier sowie Johannes und Christoph Bauer schnell auf 17:14 ab. Als Björn Herrmann nach 38 Minuten zum 19:15 traf, hielt es die zahlreich mitgereisten ho-Fans in der rappelvollen Sporthalle Kirchohsen nicht mehr auf ihren Sitzen. „Hier regiert die HSG“, skandierte der lautstarke Anhang aus der Baxmannstadt - und traf damit den Nagel auf den Kopf.

Sechs Tore Differenz führen zur Tabellenspitze


Die Emmerthaler kamen nicht mehr heran, scheiterten im Abschluss immer wieder am „galaktischen“ Kroh. Und an den eigenen Nerven. Mit Bastian Reinecke, Gordon Wahl und Marek Staniszewski bekamen gleich drei TSG-Akteure in der zweiten Hälfte Zeitstrafen wegen Undiszipliniertheiten. „Das war natürlich nicht gerade förderlich“, machte Christian Raddatz deutlich. Der TSG-Coach versuchte seine Sieben mit einer Auszeit in der 46. Minute beim Stand von 17:22 noch einmal wachzurütteln. Ohne Erfolg: Hessisch Oldendorf zeigte auch danach mehr Biss und Siegeswillen und führte in der 48. Minute erstmals mit sechs Toren. Diese Differenz hielt das Team von Carem Griese, das zwischenzeitlich sogar mit acht Treffern vorne lag (21:29/57.), bis zum Schlusspfiff. Mit der entscheidenden Konsequenz, dass die Baxmannstädter die Grün-Weißen damit an der Tabellenspitze ablösten!

Raddatz: „Zu viele Fehler gemacht“

Einziger Wehrmutstropfen aus ho-Sicht: Top-Torschütze Christoph Bauer sah eine Sekunde vor Schluss wegen Behinderung eines Freiwurfs die „Rote Karte mit Bericht“. Ihm droht nun eine Sperre von zwei Spielen. Der Freude tat das aber keinen Abbruch. „Das ist ein geiler Tag für unsere Jungs und ho-handball. Deckung und Torwart waren überragend“, jubelte Griese. Und Matchwinner Kroh war ebenfalls sichtlich glücklich: „Wir müssen nicht aufsteigen, wollen den Platz an der Sonne aber solange wie möglich halten und weiterhin Spaß haben. Das ist das Wichtigste.“ Raddatz zeigte sich als fairer Verlierer: „Hessisch Oldendorf war heute klar besser, hatte mehr Willen und hat verdient gewonnen. Wir haben zu viele Fehler gemacht und den Torhüter warm geworfen.“
TSG Emmerthal: Tobias Brackhahn (5/1), Jonas Niemann, Gordon Wahl (je 4), Yann Owczarski (3), Marek Staniszewski (3/1), Jürgen Rotmann (2), Bastian Reinecke, Ricardo Müller (je 1).
ho-handball: Christoph Bauer (8/2), Rasmus Meier (7), Björn Herrmann, Sebastian Kalt (je 4), Johannes Bauer, Jan-Torben Weidemann (je 2), Kieren Wedemeyer, Fabian Weidemann (je 1).

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Autor des Artikels

Timo Schnorfeil
Timo Schnorfeil
Timo ist nach Matze Dienstältester im Team AWesA, telefoniert, schreibt und knipst – und kümmert sich mittlerweile auch um die Vermarktung diverser Veranstaltungen, Partnerschaften und natürlich AWesA.de.
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