13.07.2023 12:32

Interview


„Spaß am Sport und am Zusammenhalt einer Mannschaft“

Sven Hölscher & Alexander Kelle über die Meister-Saison in der 3. Kreisklasse, den Zusammenhalt im Verein und vieles mehr
Alexander Kelle Sven Hoelscher SG WallensenMarienhagen Meisterfeier
Die „Bromance“ an der Seitenlinie: Alexander Kelle (li.) und Sven Hölscher. Foto: privat.

Das Meisterjahr des WTW Wallensen war in der abgelaufenen Spielzeit nicht nur auf die erste Mannschaft beschränkt. Auch in der Spielgemeinschaft mit dem TSV Marienhagen einige Stockwerke lud der Saisonabschluss zu ausschweifenden Feierlichkeiten samt Pyro-Show ein. Der Grund dafür war kein geringerer als die Meisterschaft in der ersten Staffel der 3. Kreisklasse, die zeitgleich den Aufstieg auf die nächsthöhere Ebene bedeutet. Bei 18 absolvierten Partien ließen die Mannen von der Thüster Platte in der gesamten Spielzeit nur sieben Zähler liegen. An dem Erfolg der Ostkreisler hat sicherlich auch das Erfolgs-Duo an der Seitenlinie seine Aktien: Sven Hölscher & Alexander Kelle. Mit Fleiß und Engagement mauserte sich das Team um Routinier Marc Ehlerding zur Übermacht – und bis zum Ende der Spielzeit sollte der Höhenflug der SG auch nicht mehr in den Sinkflug übergehen. Im Interview spricht das Trainer-Duo über die Gründe des Erfolgs, Zusammenhalt im Verein und vieles mehr.

Im dritten Jahr hat's geklappt – dabei habt Ihr in den beiden vorherigen Spielzeiten meist im Mittelfeld der 3. Kreisklasse gespielt. Was hat Euch in dieser Saison meisterreif gemacht?
Alexander Kelle & Sven Hölscher: „Ja, endlich hat es geklappt, oben mitzuspielen. In den Jahren zuvor haben wir meist in den entscheidenden Spielen das Pech gehabt, beziehungsweise vielleicht auch noch das spielerische Manko, um uns endgültig durch- und oben festzusetzen. Hinzu kam auch noch die Eingewöhnungsphase der einzelnen Mannschaftsteile unter sich, die so noch nie als ein Team zusammengespielt haben. Es wäre verblüffend gewesen, wenn dieser Schritt auf Anhieb geklappt hätte. Das hat in diesem Jahr wesentlich besser geklappt. Dies war auch der strukturierten Mannschaftsleistung gerade gegen den Ball geschuldet, da wir meist sehr wenig Chancen pro Spiel zugelassen haben. Hinzu kommt die sehr gute Zusammenarbeit mit der ersten Herren und dem regelmäßigen Personalaustausch über die Saison verteilt.“
Ziemlich kurios ist, dass Euer Verteidiger Heinz-Georg Christian Kaps mit zehn Treffern Euer bester Torschütze ist und sogar beinahe Torschützenkönig geworden wäre. Was macht diesen Mann so torgefährlich?
„Christian ist ein Fußballer mit Leidenschaft. Das macht er auch in jeder Situation auf dem Spielfeld deutlich. Er ist bei jedem Standard brandgefährlich durch seine enorme Kopfballstärke und sein Stellungsspiel. Zudem gibt er über seine starke Physis immer 90 Minuten Vollgas. Das reißt oft auch nochmal die Mannschaft mit, welche dann wiederum für ihn absichert, wenn er mal einen Ausflug nach vorne machen möchte – was ja offensichtlich Erfolg hatte.“

Offenbar kann er mit seinen Mitspielern auch noch ziemlich gut das Tor verteidigen. Ihr seid das einzige Team mit weniger als 20 Gegentoren. Wie habt Ihr es hinbekommen, in einer Liga, in der gute Defensivreihen die Ausnahme sind, so gut zu verteidigen?
„Das liegt zu Einen am guten Gefüge der Jungs untereinander. Jeder versucht für jeden zu arbeiten. Und zum anderen muss man hier auch klar die Erfahrung und die Physis von Marc Ehlerding hinzuziehen, der der Mannschaft mit seiner Ruhe und vor allem mit seiner Routine viel Stabilität gegeben hat. Aber eine gute Abwehrleistung ist immer eine Mannschaftsleistung, die vorne im Spiel gegen den Ball beginnt. Das hat meistens gut gepasst. Und wenn mal eine Chance zugelassen wurde, waren Tobias Engelhardt sowie auch Robin Scholz mit zahlreichen guten Paraden zur Stelle.“

Wer Euch kennt, der weiß: Ohne Spaß geht's bei Euch nicht – und sowieso wird bei Euch Teilhabe am Mannschaftsgedanken besonders groß geschrieben. Was macht Ihr, um das Teamplay und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken?
„In erster Linie kommt das aus der Mannschaft direkt, die sich wirklich sehr gut zusammengefunden hat. Es gab nie ein ‚Du bist Marienhagener‘ oder ‚Du bist Wallenser‘. Es wurde von beiden Seiten jeder sehr gut integriert und auch die jungen Spieler, die nach und nach dazugestoßen sind, wurden von den Jungs sofort aufgenommen. Ansonsten tun die vielen Stunden, die über die Saison verteilt nach dem Training oder auch generell außerhalb des Platzes zusammen verbracht werden, ihr Übriges dazu. Wir alle versuchen, niemals zu vergessen, dass wir Fußball spielen, weil wir Spaß an dem Sport und vor allem an dem Zusammenhalt einer Mannschaft haben. Das ist es, was es ausmacht.“

Was war Euer persönliches Saison-Highlight?
„Das persönliche Saisonhighlight war definitiv die Meisterschaft. Es kommt ja leider nicht jedes Jahr vor, dass man so etwas schafft (lacht). Und eine Meisterschaft ist nochmal was anderes als ‚nur‘ ein Aufstieg. Hinzu kommen natürlich noch die Erfolge, die mit der ersten Herren erzielt und auch gemeinsam gefeiert wurden. So eine Saison wird schwierig zu toppen sein.“

Abschließend haben die beiden Trainer noch ein Anliegen in eigener Sache:
„Wir wollen uns auch auf diesem Wege nochmal bei Dominik Heintz bedanken für sein Engagement, was er über die Jahre auch gerade im Zuge der Gründung der SG eingebracht hat. Das sind alles Stunden – auf die Saison gesehen sogar Tage an Arbeit –, die niemand sieht. Dabei sind genau diese enorm wichtig für Verein, Mannschaft und Erfolg. Wir bedauern es sehr, dass er aus verständlichen Gründen von seinem Amt zurücktritt. In diesem Sinne danke für alles Heintzi!"
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Autor des Artikels

Jannik Schröder/Robin Besser
Jannik Schröder/Robin Besser
Jannik und Robin haben diesen Artikel in Zusammenarbeit geschrieben.
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