„Als Ende letzten Jahres bekannt wurde, dass Frauen im NFV-Gebiet bei Herrenmannschaften mitspielen dürfen, wurde ich auf dem Weihnachtsmarkt gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, in der zweiten Mannschaften der Sportfreunde Osterwald mitzuspielen. Ein, zwei Getränke später habe ich dann zugesagt und die Sache hat ihren Lauf genommen (lacht). Trainer Rolf Nowacki hat mich kontaktiert, dann habe ich in der Halle mittrainiert und gemerkt, dass ich ganz gut mithalten kann. Wer mich kennt, weiß ohnehin, dass ich auch mal zulangen kann (lacht).“
„Ich trainiere immer gerne mit. Ob ich bei jedem Spiel dabei sein kann, weiß ich nicht. Grundsätzlich bin ich für die Rückrunde Teil des Kaders und fest eingeplant. Die Problematik in der 3. Kreisklasse ist oft, dass wenig Leute zur Verfügung stehen. Die Jungs freuen sich, dass ich dabei bin.“
Wie hast Du das Spiel erlebt?
„Das Spiel war sehr schwierig. Azadi Hameln II hat einige Spieler aus der ersten Mannschaft eingesetzt. Dadurch gab es ein Leistungsgefälle, welches sich auch in der 0:5-Niederlage niedergeschlagen hat. Im Grunde haben wir uns nur auf die Verteidigung konzentriert und den Ball lang nach vorne geschlagen. So konnten wir relativ lange die Null halten und haben nur zwei Tore aus dem Spiel kassiert. Drei der Treffer fielen nach Standards. Auch für mich persönlich war es kein leichtes Spiel. Ich habe auf der Zehn gespielt und nach vorne ging nicht viel. Zudem hat mir die eine oder andere Trainingsstunde gefehlt, ich habe länger nicht mehr gespielt. In Tündern wurde mir damals der Aufwand zu groß, aber mit Osterwald habe ich eine super Lösung gefunden. Ich kann zu Fuß zum Training gehen und – viel wichtiger – auch wieder nach Hause (lacht)."
Du bist die Erste, wie waren die Reaktionen der Mit- und Gegenspieler?
„Meine Mitspieler freuen sich, dass sie mit mir eine weitere Option auf dem Platz haben. Ich bin eh bei jedem Spiel und in die Herrenteams integriert. Mein Lebensgefährte spielt in der ersten Herren. Der einzige Unterschied ist, dass ich jetzt mit auf dem Platz stehe (lacht). Im Normalfall wäre das für mich nicht infrage gekommen, aber in Osterwald ist der Zusammenhalt sehr groß und in der 3. Kreisklasse wollen wir einfach nur Spaß haben und hinterher gemeinem eine Kiste Bier trinken, weil wir nur einstellig verloren haben (lacht). Ich glaube nicht, dass diese Konstellation bei jedem Verein möglich ist. Die Gegenspieler haben anfangs schon überrascht geguckt, aber letztlich war das kein Problem für sie. Als ich für ein paar Minuten ausgewechselt wurde, haben alle geklatscht, auch die Gegenspieler. Eine schöne Geste!"
Lara Kaller mit den Sportfreunden Osterwald II gegen Azadi Hameln II
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