25.01.2021 13:54

Interview - Leidenschaft Heimatsport


„Ein Leben ohne Fußball gibt es für mich nicht“

Wir sprechen mit unseren Sportler*innen über ihre Leidenschaft / Heute: Malte Kühn von Germania Beber-Rohrsen
Malte Kuehn Beber Rohrsen
Ein Leben ohne Fußball? Für den Beber-Rohrser Malte Kühn keine Option. Foto: Moritz Muschik.
Im AWesA Jahresrückblick 2020 haben wir bereits mit zahlreichen Sportler*innen der Region über ihre Leidenschaft gesprochen: den Sport. „Doch waren das längst nicht alle“, erzählt Timo Schnorfeil, Chef vom Dienst bei AWesA. „Uns ist es wichtig, dass wir möglichst viele Menschen zu Wort kommen lassen. Warum lieben sie ihren Sport? Warum lieben sie ihren Verein? Und warum investieren sie im Normalfall sogar noch Geld, um ihren Sport überhaupt ausüben zu können?“ Deshalb gibt es unsere Kurzinterview-Serie: Leidenschaft Heimatsport.

Was macht für Dich die Faszination Fußball aus?
„Ich bin seit der WM 2006 Fußballfan und habe auch kurz danach direkt angefangen zu spielen. Seitdem hat mich der Fußball fest im Griff und lässt mich nicht mehr los, ich denke auch, dass sich das nie ändern wird. Das Tolle am Fußball ist, dass auf dem Platz alle gleich sind. Egal, wie blöd oder anstrengend der Tag war, wenn man sich abends mit der Mannschaft trifft, um zu trainieren oder zu spielen, dann gibt es in meinem Kopf nichts anderes mehr. Alles andere vergesse ich für diese Zeit, alle Sorgen und Probleme. Ich spiele einfach mit meinen Jungs, meinen Kumpels und habe Spaß. Es gibt wenige Dinge, die so etwas bewirken und das macht für mich einen Teil das Faszination aus. Ein Leben ohne Fußball gibt es für mich nicht.“

Warum ausgerechnet Germania Beber-Rohrsen?
„Das Tolle an diesem Verein ist, dass man sich hier auf Augenhöhe begegnet. Seien es Vorstand, Trainerteam oder Mitspieler, man kann über alles reden und fühlt sich nie ausgeschlossen. Das fängt schon dabei an, dass man persönlich vom Vorstand angerufen wird, um die Zusage für die nächste Saison einzuholen. Ich denke, so etwas macht nicht jeder und das zeigt, dass man sich hier umeinander kümmert. Dazu kommt die tolle Stimmung in der Mannschaft. Seit ich hier bin, ist sportlich nicht immer alles rund gelaufen, gerade zu Anfang hatten wir ja einen hohen Trainerverschleiß, aber wir haben immer zusammengehalten und waren füreinander da. Durch so etwas sind auch viele Freundschaften – auch abseits des Platzes – entstanden. Als dann die Jugendspieler dazu kamen, die übrigens  hervorragend ausgebildet sind, hat sich daran nichts geändert. Die Integration in ein bestehendes Team ist ja nicht immer leicht, aber das sind alles super Kerle und wir verstehen uns gut. Nur an der Trinkfestigkeit muss der eine oder andere noch arbeiten (lacht).“

Wie sieht bei Dir ein klassischer Spieltag aus?
„Zuerst einmal viel zu früh aufstehen, dann eine Kleinigkeit frühstücken und Tasche packen. Danach ab zum Treffpunkt, wo man sich entweder über die Anfahrt, das Wetter, die Uhrzeit oder die Kopfschmerzen vom Abend davor beschwert. Wenn man dann da ist, steigt auch langsam die Motivation beim Aufwärmen, sodass dann pünktlich zum Anpfiff alle heiß sind. Nach dem – hoffentlich – erfolgreichen Spiel gehören dann noch eine Bratwurst und ein Bier von unserer tollen Tekencrew dazu, wobei das Spielgeschehen, meist nicht ganz wahrheitsgetreu, rekapituliert und analysiert wird. Mit geschundenen Knochen geht's dann später nach Hause, wo man erstmal ein Erholungsschläfchen machen muss. Früher brauchte ich das nicht (lacht).“

Weshalb gewinnt der Amateursport für Dich gegen den Profisport?
„Wenn ich mir den heutigen Profisport angucke, fehlt mir vieles, was den Fußball so besonders macht. Spieler werden für irrsinnige Ablösesummen verkauft und wechseln jedes Jahr den Verein. Im Amateursport geht es ums Team und das gemeinsame Ausüben einer Leidenschaft. Ich finde, man sollte da spielen, wo man sich wohl fühlt und nicht da, wo man am erfolgreichsten ist oder am meisten verdient. Wenn ich dann sehe, wie Profis streiken, weil sie nicht genug Geld bekommen, zweifel ich ernsthaft daran, ob sie nicht nur wegen des Geldes und des 'Fames' Fußball spielen. Bei uns im Amateursport steht das Team und das Mannschaftsgefühl im Vordergrund und so sollte es bei den Profis auch sein. Die könnten sich da manchmal schon  eine Scheibe von uns Amateursportlern abschneiden, denn auch die haben alle mal klein angefangen, haben das aber scheinbar oft vergessen. Am Ende noch ein großes Dankeschön an AWesA und den Einsatz für den Amateursport. Ihr sorgt mit eurer Berichterstattung dafür, dass der Sport auch außerhalb von Bundesliga und Co. weiterleben kann und populär bleibt. Und ein großes Danke an meine Mannschaft und den Verein, die wie eine Familie für mich sind und ohne die es im Moment sehr schwierig ist. Ich hoffe, dass bald alles wieder etwas normaler sein wird und wir alle wieder zusammen kicken können.“
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Team AWesA
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