03.12.2018 12:25

Interview


Odonkor verlängert - „Diesen Weg mit den Jungs zu gehen, macht große Freude“

„Ich habe gesagt, dass ich bleibe, wenn ein Großteil des Kaders zusammenbleibt“ / „Deutlich erkennbar, dass wir hier etwas Nachhaltiges aufbauen wollen“

Der Blick auf die Uhr – David Odonkor hat sein Engagement bei der SpVgg. Bad Pyrmont um zwei Jahre verlängert.
Die Meldung kam zu einem überraschend frühen Zeitpunkt: Noch vor Beginn der offiziellen Winterpause, genauer gesagt bei der vereinseigenen Weihnachtsfeier, verkündete Trainer David Odonkor, seinen 2019 auslaufenden Kontrakt um zwei Jahre zu verlängern. Die Freude bei der SpVgg. Bad Pyrmont ist angesichts des verfrühten Weihnachtsgeschenk riesig – und auch der Ex-Nationalspieler gibt sich hochzufrieden mit seinem Entschluss. Wir haben mit Odonkor über seine Entscheidung, die aktuelle Saison und die Zukunft gesprochen.

Stephen Barron David Odonkor Lars Diedrichs SpVgg Bad Pyrmont Landesliga AWesA
Stephen Barron (li.), David Odonkor und Lars Diedrichs (re.) schreiten in Zukunft gemeinsam voran.
David, herzlichen Glückwunsch zu Deiner Verlängerung in Bad Pyrmont. Was war letztlich ausschlaggebend, dass Du dich bereits vor dem offiziellen Beginn der Winterpause für diesen Schritt entschieden hast?
David Odonkor: „Es macht mir riesigen Spaß, mit diesem Verein zusammenzuarbeiten. Die Mannschaft zieht in jedem Training voll mit und ist in jedem Spiel mit Herzblut dabei. Zudem bin ich Lars Diedrichs dankbar, dass er mit mir diesen Weg gegangen ist und die Dinge, die er umsetzen wollte, auch verwirklicht hat. Auch wenn er nicht mehr der 1. Vorsitzende sein wird, bleibt er dem Verein ja weiterhin erhalten. Ich will die Mannschaft weiter formen. Das geht nicht von jetzt auf gleich, das ist allen klar. Diesen Weg mit den Jungs zu gehen, macht aber große Freude. Ich habe ihnen gesagt, dass ich bleibe, wenn ein Großteil des Kaders zusammenbleibt. Als die Mannschaft die entsprechenden Signale gesendet hat, habe ich zugesagt.“

Ihr überwintert in der Landesliga auf dem siebten Rang. Wie zufrieden bist Du mit dem bisherigen Saisonverlauf?
„Ich bin soweit zufrieden, habe aber auch nicht vergessen, dass wir in vier Spielen einige Punkte liegen lassen haben. Diesen Vorwurf machen ich der Mannschaft aber nicht. Wir haben einen großen Umbruch hinter uns, einige Spieler sind noch in ihrem ersten Herrenjahr. Daher betrachten wir diese Saison als Lehrjahr und wollen uns so gut wie möglich weiterentwickeln. Man darf Fehler machen, solange man aus ihnen lernt. Ich denke, da sind die Jungs auf einem guten Weg. Man muss sich doch nur die Aufstellungen angucken: Nico Günther, Jan Dörries, Maxmilian Deppe, Sören Vespermann oder Kevin Schmidt kommen zum Teil direkt aus der Jugend und sind extrem jung. Sie haben tweilweise bereits in der Stammformation gespielt. Dass dann nicht alles auf Anhieb klappt, ist doch völlig normal.“


Emotional voll dabei: Odonkor fühlt an der Seitenlinie mit seiner Mannschaft mit.
Neben starken Leistungen, wie dem 2:1-Sieg gegen Spitzenreiter Hemmingen-Westerfeld, habt Ihr in eurer Leistung immer wieder Ausreißer nach unten. In welchen Bereichen müsst Ihr euch in der Wintervorbereitung verbessern?
„Wir treten gegen Top-Teams anders auf, als gegen untere Mannschaften. Wichtig ist, dass wir jedes Spiel so gestalten, dass wir unseren Part zu 100 Prozent durchbringen. Auch gegen vermeintlich schwächere Gegner müssen wir diesen unbedingten Willen zeigen, die Spiele zu gewinnen. Da ist es auch die Aufgabe der erfahrenen Spieler, unseren Talenten diesen Weg vorzuleben. Wenn wir in Rückstand geraten, dürfen wir uns nicht verunsichern lassen, sondern müssen konzentriert und ruhig weiterspielen. Dann werden wir noch mehr Erfolg haben.“

Bei der Spielvereinigung wird sich auf der Vorstandsebene personell einiges verändern. Wie gut läuft bereits die Zusammenarbeit mit dem designierten 1. Vorsitzenden, Stephen Barron?
„Stephen ist bereits seit einigen Wochen dabei und steckt voller Tatendrang. Zudem bekommt er gute Unterstützung durch unseren sportlichen Leiter, Nurettin Barka, und auch Lars Diedrichs steht ihm weiterhin beratend zur Verfügung. Der gesamte Verein steht hinter ihm und in dieser kurzen Zeit hat er bereits einiges bewegt. Ich hoffe, dass wir alle gemeinsam Vollgas geben und die nötige Geduld aufbringen, diesen langen und schwierigen Weg zu gehen.“

Dir ist es wichtig, dass der Kader für die kommende Saison gut aufgestellt ist. Wo siehst Du personellen Nachholbedarf?
„Wenn Leistungsträger wie Gerrit Pape, Dominic Meyer, Alexander Baal oder Luca Fleischmann ausfallen, können wir das nicht gleichwertig kompensieren. Trotzdem haben es die Jungs als Gemeinschaft bisher gut gelöst. Fest steht aber auch, dass wir uns im Defensiv- und Offensivbereich verstärken möchten. Wir wollen uns möglichst frühzeitig um junge und talentierte Spieler bemühen. Auf der anderen Seite benötigt eine Mannschaft aber immer auch erfahrene Spieler, die in Führungsrollen schlüpfen können. Wir sind gespannt, wo der Weg hingeht.“

Der Verein hat sich, nach einer turbulenten Hinrunde in der Saison 2017/18, in der der damalige sportliche Leiter den Verein überraschend verlassen hat, dank einer überragenden Rückrunde und der aktuellen Saison in der Landesliga etabliert. Was hast Du dir in der Zukunft mit Bad Pyrmont für sportliche Ziele gesetzt?
„Ich denke nicht, dass unser Weg in konkreten Platzierungen nicht planbar ist. Wichtig ist, dass wir uns weiter steigern und die Fehler minimieren. Dann wird der Weg zwangsläufig nach oben zeigen – wohin genau, werden wir sehen, wenn es soweit ist. Ich denke, es ist deutlich erkennbar, dass wir hier etwas Nachhaltiges aufbauen wollen. Wir wollen auch in der Zukunft auf junge und entwicklungsfähige Spieler setzen.“

David, wir danken für das Gespräch und wünschen eine erholsame Winterpause.
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