21.01.2011 21:28

Paukenschlag beim VfL: Wulff hört auf – Koß wird Nachfolger!

Noch-Spielertrainer des MTV Rohrsen übernimmt Traineramt zur neuen Saison / Manager Krone will Kader auf 15 bis 16 Spieler ausbauen
Oliver Glatz Soenke Koss VfL Hameln AWesA
Der neue Trainer und sein „verlängerter Arm“ auf dem Parkett: Sönke Koß (li.) und Oliver Glatz.

Wechsel auf der Kommando-Brücke des VfL Hameln: Für Trainer Hajo Wulff ist nach zweieinhalb Jahren am Saison-Ende Schluss. In der Frage der Nachfolge hat Manager Ralph Krone einen sehr geschickten Schachzug gelandet – und damit für einen Paukenschlag gesorgt! Sönke Koß wird in der kommenden Spielzeit die Oberliga-Mannschaft coachen. Diese Verpflichtung ist dabei selbst für „Insider“ überraschend.

„Sönke Koß trägt in der kommenden Saison die sportliche Verantwortung“, erläutert Krone auf Nachfrage von AWesA. Am Donnerstag hat er den neuen Coach der Mannschaft vorgestellt. In der nächsten Woche wird Koß beginnen, die Spieler-Gespräche für die kommende Saison zu führen. „Moderner Handball, schnelles Spiel und die Integration eigener Jugendlicher“, stehen für Krone auch in Zukunft im Mittelpunkt. Der jetzige 13er-Kader soll auf 15 bis 16 Spieler aufgestockt werden. Hierfür werden die Verantwortlichen nun ihre Fühler ausstrecken. Aber auch aus den eigenen Reihen gelten Nachwuchs-Akteure wie Jan Torben Weidemann, Jasper Pille und Jannik Henke als Kandidaten für einen Platz im Oberliga-Kader. Zudem soll die Zusammenarbeit mit dem Unterbau, also der zweiten Herren und A-Jugend weiter ausgebaut werden. „Das läuft schon jetzt sehr gut und soll weiter gefördert werden. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis“, erklärt Krone.

"Mit der Hälfte selbst zusammengespielt, die andere Hälfte in der Jugend trainiert“


Ralph Krone VfL Hameln AWesA
Manager Ralph Krone.
Für Sönke Koß ist die Oberliga kein Neuland. Zehn Jahre war der Noch-Spielertrainer des MTV Rohrsen in der vierten Liga aktiv, stieg zuletzt mit den HF Springe in die Regionalliga auf und war zudem zwei Jahre lang Spielertrainer der TSG Emmerthal. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe“, meint der Gymnasial-Lehrer, der seine neue Mannschaft aus dem „Effeff“ kennt: „Mit der Hälfte habe ich selbst zusammengespielt, die andere Hälfte habe ich in der Jugend trainiert.“ Als Spieler war Koß Ende der 90er Jahre sogar in der 2. Bundesliga bei Eintracht Hildesheim aktiv. Doch künftig hat für ihn die Rolle am Spielfeldrand Priorität. Wenn Not am Mann ist, wird Koß selbst noch die Handballschuhe schnüren. „Aber nur bei Bedarf“, so Hamelns Neu-Coach, der heute Abend mit dem MTV Rohrsen beim Punktspiel in Hildesheim auf dem Parkett stand und seinem Team dort die Nachricht übermittelte. „In Rohrsen hat mir niemand Steine in den Weg gelegt“, freut sich Koß.

"Wenn ich gebraucht werde, bin ich behilflich"


VfL-Coach Hajo Wulff im Anzug
Hört nach zweieinhalb Jahren als VfL-Trainer auf: Hajo Wulff.

„Das ist eine ideale Lösung. Die Trainer kennen und respektieren ihn alle“, freut sich auch Hajo Wulff über Koß als seinen Nachfolger. Er wird der Mannschaft auch über die Saison hinaus erhalten bleiben. „Aber nicht in einem Amt. Wenn ich gebraucht werde, zum Beispiel bei Projekten, bin ich behilflich“, erklärt Wulff, der sich schon frühzeitig entschieden hatte, sportlich kürzer zu treten: „Meine Entscheidung steht eigentlich schon seit Anfang der Saison. Das hat nichts mit der aktuellen sportlichen Situation zu tun.“ Die Haupt-Rolle haben dabei private und berufliche Dinge gespielt. „Ich habe gemerkt, dass in den letzten zwei Jahren vieles auf der Strecke geblieben ist“, erklärt der 39-Jährige, der schon mit 16 Jahren fünf Mal in der Woche beim Training auf dem Hallen-Parkett stand. Fortan war er als Profi in Kiel, Minden, Hameln und Göppingen am Ball. „Ich habe viele Jahre viel Zeit mit Handball verbracht. Jetzt will ich die Wochenenden mit meiner Frau verbringen“, so Wulff, der zweieinhalb Jahre als  Trainer für den VfL tätig war.

"Verlängerter Arm": Kapitän Oliver Glatz hält VfL die Treue


Als „verlängerter Arm“ auf dem Parkett kann sich auch Koß voll und ganz auf Kapitän Oliver Glatz verlassen. Der 29-Jährige, der schon als Nachwuchsspieler in der Rattenfängerhalle Bundesliga-Luft schnupperte, trainiert auch seit Jahren erfolgreich die Oberliga-A-Jugend des VfL – und führt die Nachwuchs-Akteure damit an den Herrenbereich heran. Über viele Jahre hat er dem Traditionsverein aus der Rattenfängerstadt die Treue gehalten – trotz reizvoller Angebote anderer Clubs. Ein wenig ist Glatz’ Engagement aber noch an seine berufliche Zukunft gekoppelt. Dort wird die Entscheidung im Februar fallen. Derzeit ist er als Lehrer an der Hamelner HLA, wo er Sport und Wirtschaft unterrichtet, tätig. Und das möchte Glatz auch in Zukunft sein.
1116 / 1189

Autor des Artikels

Team AWesA
Team AWesA
Das Team AWesA stellt Euch die aktuellsten Sportnachrichten aus Hameln-Pyrmont kostenlos zur Verfügung. Bei Fragen und Anregungen kannst Du uns gern kontaktieren. Schickt ihr uns Infos, bereiten wir diese zu vollwertigen Artikeln auf.
Telefon: 05155 / 2819-320
info@awesa.de

Webdesign & CMS by cybox