24.10.2022 12:25

Meldung


Nach Missbrauchsvorwurf um Trainer Fuhr: Blomberg-Lippe bezieht Stellung

„Wir sind schockiert über die seelische Gewalt, die ehemalige Spielerinnen in Blomberg augenscheinlich erfahren haben und bis heute unter diesen Eindrücken leiden"

Dem ehemaligen Trainer der HSG Blomberg-Lippe, André Fuhr, wird in einem SPIEGEL-Artikel vorgeworfen, seine Spielerinnen psychisch misshandelt zu haben.
In der Frauen-Handballszene platzte vor wenigen Tagen eine Bombe: In einem großen Artikel des „SPIEGEL“ wurde bekannt, was außerhalb der Öffentlichkeit bereits lange ein offenes Geheimnis gewesen sei: die mutmaßlichen psychischen Misshandlungen des ehemaligen Blomberg-Trainers André Fuhr gegenüber diversen Spielerinnen seiner Teams. Fuhr stieg 2006 mit der HSG Blomberg-Lippe in die Frauen-Bundesliga auf und wirkte dort bis 2018. Aufgrund seiner sportlichen Erfolge galt Fuhr als einer der angesehensten Übungsleiter in Deutschland. Allerdings behandelt der Artikel nicht nur seine Zeit in Blomberg, sondern auch seine darauf folgenden Posten beim TuS Metzingen und Borussia Dortmund.

Nun meldet sich auch die HSG Blomberg-Lippe mit einem offiziellen Statement zu dem Skandal:
Anlässlich der Berichterstattung zur Person André Fuhr im SPIEGEL 43/22 möchte die HSG Blomberg-Lippe folgende Stellungnahme abgeben:

„Wir sind schockiert über die seelische Gewalt, die ehemalige Spielerinnen in Blomberg augenscheinlich erfahren haben und bis heute unter diesen Eindrücken leiden. Wir nehmen die geäußerte Kritik und die Vorwürfe sehr ernst, zumal wir jegliche Form der Gewalt entschieden und ausnahmslos ablehnen. Sportliche Erfolge dürfen keinen Trainer von mutmaßlichem Fehlverhalten freisprechen. Seelische und körperliche Gesundheit steht über allem.

Es macht uns betroffen, die geschilderten Vorgänge nicht gesehen und in der nötigen Ausprägung verfolgt und geahndet zu haben. Das zu lesende widerstrebt uns in jeglicher Form, wir distanzieren uns entschieden davon.

Die HSG Blomberg-Lippe versteht sich sowohl als Verein für den Breiten- als auch für den erfolgsorientierten Leistungssport, in dem wichtige Werte wie Teamwork, Fairplay, Sozialkompetenz, Verlässlichkeit und Leistungsbereitschaft vermittelt werden. Insbesondere die Arbeit mit jungen Talenten ist dabei eins unserer Hauptaugenmerke. Unserer besonderen Verantwortung gerade gegenüber den jungen Sportlerinnen und deren Eltern sind wir uns bewusst.

Auch wenn wir davon überzeugt sind, dass unsere Türen für Gespräche und Anliegen der Spielerinnen immer offenstehen, werden wir unsere Prozesse fortwährend überprüfen und anpassen müssen. In diesem Kontext werden wir auch mit der aktuellen Bundesligamannschaft über die Vorwürfe sprechen."
171 / 1190

Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
schroeder@awesa.de

Webdesign & CMS by cybox