09.11.2023 09:46

Bundesliga Frauen


Selbst Unbesiegbare sind an der Ulmenallee besiegbar!

Blomberg-Lippe fügt „Flames" erste Saisonniederlage zu / Ulmenallee wird zum Tollhaus
HSG Blomberg Lippe Handball Bundesliga Frauen Jubel Team
Der Jubel kannte nach dem Abpfiff keine Grenzen an der Ulmenallee. Foto: Weib'z Fotografie.

HSG Blomberg-Lippe - HSG Bensheim/Auerbach Flames 28:26 (13:13).

Der Jubel kannte am Mittwochabend in der Halle an der Ulmenallee nach Ertönen der Schlusssirene keine Grenzen. Mit 28:26 (13:13) behielt die HSG Blomberg-Lippe am 7. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen im Duell mit den noch ungeschlagenen Bensheim/Auerbach „Flames“ die Oberhand. Erst wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff sorgte Alexia Hauf für die Erlösung und verwandelte die Ulmenallee in ein Tollhaus. Beste HSG-Torschützin des Abends war Stefanie Kaiser mit 6 Treffern.

Grund zur Freude gab es für die 803 Zuschauer in der Halle an der Ulmenallee bereits vor dem Anwurf. Kurz vor Spielbeginn konnte die HSG eine weitere wichtige Weiche für die Zukunft stellen und gab die Vertragsverlängerung von Cheftrainer Steffen Birkner bis 2026 bekannt. Im Topspiel schickte der langjährige HSG-Coach schließlich folgende Startsieben ins Rennen: Melanie Veith, Lisa Rajes, Laetitia Quist, Lisa Frey, Laura Rüffieux, Marie Michalczik und Alexia Hauf.
Eindringlich hatte Birkner sein Team im Vorfeld vor der „Mannschaft der Stunde“ gewarnt und schien damit Gehör gefunden zu haben. Hochfokussiert starteten HSG-Kapitänin Rüffieux und Co. in die Begegnung und lieferten dem Tabellenzweiten aus Bensheim zunächst einen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Beiden Teams war die Wichtigkeit des Spiels anzumerken. In einer hektischen Anfangsphase behielt Michalczik kühlen Kopf, stibitzte in der Abwehr den Ball und vollendete den Gegenstoß sicher zum 3:3 (7.) im Tor der Gäste. Zuvor hatten die Flames bereits früh eine Schrecksekunde überstehen müssen, als Dreh- und Angelpunkt Kim Naidzinavicius leicht umknickte und humpelnd das Spielfeld verlassen musste. Wenig später konnte die 32-Jährige jedoch wieder in die Begegnung eingreifen und hatte entscheidenden Anteil daran, dass das Spiel nun leicht in Richtung der Flames kippte. Vor allem im Angriff fand die HSG kein Mittel mehr gegen den starken Abwehrverbund der Gäste und musste mit ansehen, wie das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm auf 4:7 (11.) davonzog. Birkner reagierte mit einer Auszeit und forderte sein junges Team auf mutiger zu spielen. Diesen Rat befolgten Rajes (5:7) und Frey, die in der zwölften Minute auf 6:7 verkürzte. Doch die Flames antworteten wütend und profitierten in der Folge von einigen technischen Fehlern der HSG-Spielerinnen. Isabelle Hurst war es, die einen 4:0-Lauf nach 18 Minuten zum 7:11 vollendete. Doch angetrieben von den heimischen Fans kämpfte sich die HSG Tor für Tor zurück in die Begegnung und eroberte sich mit einem 5:0-Lauf in der 28. Minute die Führung (12:11). Die Flames agierten nun völlig von der Rolle und zeigten sich beeindruckt von der starken Antwort der Blombergerinnen. Nach einer zehnminütigen Durststrecke war es schließlich Naidzinavicius, die zum 12:12 traf. In die Halbzeitpause gingen beide Teams wenig später mit einem gerechten 13:13-Unentschieden.

Die Pause nutzten die Gäste, um sich zu sortieren und erwischten den besseren Start in den zweiten Abschnitt. Hurst traf in der 40. Minute zum 16:18. Doch die HSG ließ die Flames nicht davonziehen und biss sich an dem noch ungeschlagenen European League-Teilnehmer fest. Vor allem HSG-Kreisläuferin Stefanie Kaiser drehte nun richtig auf und war von der Flames-Abwehr nicht in den Griff zu bekommen. In einer hochemotionalen Begegnung, in der es Schlag auf Schlag ging, sorgte Kaiser mit ihrem vierten Treffer zum zwischenzeitlichen 20:21 – wenig später erzielte Judith Tietjen den vielumjubelten 21:21-Ausgleichstreffer. Auch einer starken Zoe Ludwig, die für Veith in die Begegnung gekommen war und sich mit starken Paraden in die Begegnung einfügte, war es zu verdanken, dass die HSG sich in der 50. Minute durch Michalczik die Führung zurückerobern konnte (23:22). Als Ida Hoberg sich fünf Minuten vor dem Ende erfolgreich durch die Flames-Abwehr tankte und den Ball zum 26:24 im Tor der Gäste unterbrachte, stand die Halle an der Ulmenallee ein erstes Mal Kopf. Doch die Flames hatten noch eine Antwort parat und konnten durch Hurst ein letztes Mal zum 26:26 (57.) ausgleichen. Als Ona Vegué wenig später von der Siebenmeter-Marke die Nerven behielt (58., 27:26), erhielt die HSG 30 Sekunden vor dem Ende die Gelegenheit das Spiel endgültig zu entscheiden. Im Zeitspiel zeigte Michalczik Übersicht und fand die völlig freistehende Hauf, die eiskalt blieb und den 28:26-Siegtreffer erzielte.

HSG-Trainer Birkner zeigte sich sehr erleichtert nach dem Spielende: „Erstmal vielen Dank für die tolle Atmosphäre und die Unterstützung. Ich freue mich sehr, dass wir gewonnen haben. Wir haben ganz viel investiert, haben in verschiedenen Konstellationen gespielt und Bensheim vor Aufgaben gestellt. Es freut mich total, dass Spielerinnen, die zuletzt noch mit sich gehadert haben, wie z.B. Steffi Kaiser, Zoe Ludwig oder Ida Hoberg, heute zum Erfolg beitragen konnten. Das zeigt auch, dass wir alle brauchen. Wir haben heute hart verteidigt und im Angriff ordentliche Lösungen gefunden. Ich freue mich total, dass wir mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung Bensheim besiegen konnten.“

Durch den Sieg zieht die HSG in der Tabelle der Handball Bundesliga Frauen an Borussia Dortmund vorbei und verbessert sich mit 10:4-Punkten auf Rang 4. Weiter geht es für die Blombergerinnen am 17. November mit einem Auswärtsspiel beim Aufsteiger Solingen-Gräfrath, ehe die WM-Pause bevorsteht.
HSG Blomberg-Lippe: Kaiser (6), Hoberg (4), Rüffieux (3), Rajes (3), Quist (2), Vegué (2/1), Tietjen (2), Michalczik (2), Ruwe (1), Frey (1), Kühne (1), Hauf (1)
HSG Bensheim/Auerbach: Hurst (6), Friedberger (6/5), Dekker (4), Agwunedu (4), Naidzinavicius (4/1), Soffel (1), Kretzschmar (1)
 
Nach dem Spiel interviewte AWesA-Praktikantin Sina Plaul HSG-Kapitänin Laura Rüffieux:

Wie fällt Dein Fazit zur heutigen Partie aus?
„Ja, ich glaube, man hat gemerkt, dass Bensheim noch ungeschlagen war. Sie haben sehr viel Selbstvertrauen gehabt. Wir haben mit einer guten Abwehr dann am Ende das Spiel gewonnen und es hat auch viel Glück dazu gehört. Aber ich glaube, wir sind sehr zufrieden heute.“
 
Wie hast Du Deine eigene Leistung wahrgenommen?
„Ja, ich glaube, es war wieder 100 Prozent Einsatz und Leidenschaft. Ich habe mein Bestes gegeben in der ersten Halbzeit. Dann kam Stefanie von der Bank und hat es super gemacht. Ja, ich glaube es war wie immer eine gute Teamleistung.“
 
Was macht Euch die Saison so heimstark?
„Mit den Fans im Rücken weiß man wofür man trainiert. Es macht einfach Spaß, sie unterstützen uns super in guten und in schlechte Phasen. Wir wollen das Heimkonto auch weiter ausbauen.“
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