28.09.2023 09:01

Oberliga Frauen


Frauenfußballfest in Tündern: Oberliga-Derby der Hameln-Pyrmonter Aushängeschilder!

Vergleiche zwischen Heidenheim und Bayern / Gegenseitiger Respekt bestimmt das Vorgeplänkel
BW Tuendern SV Hastenbeck Derby Fussball Frauen Oberliga 2019 Aufstellung
Aus dem Archiv: Tündern gegen Hastenbeck - das letzte Oberliga-Derby fand vor rund viereinhalb Jahren statt.

BW Tündern – SV Hastenbeck (Samstag, 18 Uhr).

Am Wochenende kommt es für Tünderns und Hastenbecks Oberliga-Teams zum Hameln-Pyrmonter Frauenfußball-Gipfel – die beiden Aushängeschilder des Landkreises im direkten Duell. Das letzte Duell der beiden Vereine in Niedersachsens höchster Spielklasse gab es am 3. März 2019. Damals siegte der SVH im Windmühlendorf mit 2:0. Die Entscheidung brachten damals Jana Stolle und Josephine Acikgöz. Beide spielen mittlerweile nicht mehr für den Verein vom Hastenbecker Reuteranger. Damals wie heute sind die Rollen klar verteilt: Das Team von Spielertrainerin Bianca Lity ist der Favorit.

Tündern hat sich als Aufsteiger gut akklimatisiert, kassierte nach der großen 3:1-Überraschung gegen das Topteam aus Wendessen jedoch zuletzt eine 4:5-Niederlage gegen den MTV Barum. Nach mehreren Aufholjagden kassierten die Blau-Weißen in der Nachspielzeit das alles entscheidende Gegentor. „Die bittere Last Minute-Niederlage in Barum hat uns nicht aus der Bahn geworfen. Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut und das Spiel wurde entsprechend aufgearbeitet“, unterstreicht Trainer Konrad Voss und richtet den Blick auf das Derby. „Meine Mannschaft freut sich bereits auf das Spiel, denn wir wollen uns immer mit den sportlich Besten messen und die spielen nun einmal zuhauf, zumindest was unsere Region angeht, in Hastenbeck. Es fällt mir schwer, die Größe dieser Aufgabe in Worte zu fassen. Wir treffen nicht nur auf einen Gegner mit vielen namhaften Spielerinnen, alle aufzuzählen würde hier den Rahmen sprengen, sondern auf den aktuellen Tabellenführer, die beste Abwehr und die mit Abstand beste Offensive der Liga. Zudem hat die Elf von Bianca Lity einen langen Lauf ohne Niederlage.“
Konrad Voss BW Tuendern Oberliga Frauen
Fand in der Spielvorbereitung jedes noch so kleine Detail über Hastenback heraus: Tünderns Trainer Konrad Voss.
Dementsprechend sei der Respekt vor dem derzeitigen Ligaprimus groß. „Von der Wucht, die diese Mannschaft entwickeln kann, konnte ich mich bereits selbst überzeugen. Hastenbeck ist so ein wenig das Bayern München der Liga. An normalen Tagen sind sie unschlagbar. Ich jedenfalls glaube, dass sie ihren Weg gehen und am Ende der Saison ihr Spiel um den Aufstieg haben werden. Tatsächlich drücke ich dafür sogar die Daumen. Es wäre eine super Werbung für den Frauenfußball in unserer Region. Generell erhoffe ich mir, dass wir alle gemeinsam am Samstag Werbung für eben jenen Frauenfußball machen können und dass meine Mannschaft auch ihren Teil dazu beiträgt. Daher kann ich nur jeden Interessierten herzlich einladen, am Samstagabend nach Tündern zu kommen“, hofft Voss, dass das Duell den Vorschusslorbeeren gerecht wird. Die taktische Spielvorbereitung des „Konni“ Voss führte ihn in die tiefsten Tiefen des Internets. „Bei den Teamvorstellungen der Hastenbeckerinnen habe ich gelesen, dass wir für viele der Spielerinnen der absolute Lieblingsgegner sind – warum auch immer?! Aber dann steht einem guten Spiel ja eigentlich nichts mehr im Wege, wenn die Vorfreude auf beiden Seiten so groß ist. Rein sportlich gesehen ist das Spiel für uns ein Bonusspiel. Hier müssen wir nicht punkten für unser Saisonziel. Was die Umstände angeht, ist es natürlich das absolute Highlight in der noch jungen Saison.“ Die Einsätze von Sophie Niebisch und Anna Franke sind auf Tünderaner Seite weiterhin fraglich.

Während sich die Tünderanerinnen um den Klassenerhalt sorgen, ist die Ausrichtung bei den Schwarz-Weißen eine ganz andere. Insgeheim schielen sie auf die Staffelmeisterschaft und das damit verbundene Finale um den Regionalliga-Aufstieg – nach außen hin schauen sie im besten Fußballdeutsch von Woche zu Woche. In der vergangenen Woche setzte die Lity-Elf mit dem 4:1-Sieg beim direkten Verfolger SV Wendessen ein weiteres Ausrufezeichen. Als einziges noch ungeschlagenes Team ist Hastenbeck mit vier Punkten Vorsprung Tabellenerster.

Hendrik Lity SV Hastenbeck Awesa Club
Hastenbecks Manager Hendrik Lity hofft auf ein Fußballfest.
„Beim SV Hastenbeck jagt ein Highlight das nächste. Letzte Woche das Spitzenspiel und nun das Derby bei BW Tündern. Ein Lokalderby hat immer einen besonderen Reiz, grade wenn man in diesem Fall die geographische Distanz beider Vereine betrachtet. Dieses Derby ist an diesem Fußballwochenende das absolute Topspiel hier im Landkreis, denn es treffen die beiden am höchsten spielenden Teams aufeinander. Ich wünsche beiden Seiten an dieser Stelle einen gebührenden Rahmen mit einer tollen und großen Zuschauerkulisse, das haben sich alle Aktiven verdient. Wo könnte man im Moment besser Werbung für den Frauenfußball machen als an diesem Samstag?“, verdeutlicht Hastenbecks Manager Hendrik Lity. „Beide Teams haben sicherlich unterschiedliche Ambitionen, was das Saisonziel angeht, aber so ein Derby muss erst gespielt werden. Das habe ich auch zu Konrad Voss gesagt, der mir schon mit Vergleichen zwischen Bayern München gegen Heidenheim kam (lacht). Natürlich ist mir auch bewusst, dass wir als Favorit in dieses Spiel gehen werden. Gerade nach dem dominanten Auftritt am letzten Wochenende in Wendessen, wo wir dem Tabellenzweiten nüchtern betrachtet nicht den Hauch einer Chance gelassen haben, sind wir der Favorit. Punkt. Diese Rolle werden wir definitiv annehmen.“

Die Vorfreude auf das Derby sei der Mannschaft bereits direkt nach dem Duell in Wendessen anzumerken gewesen. „Der Fokus lag auf der Rückfahrt schon auf dem Derby. Das Team performt momentan herausragend, aber man spürt nach jedem Erfolg, dass sie mehr will. Wir nehmen Tündern sehr ernst! Denn auch sie haben das Spitzenteam aus Wendessen geschlagen. Im Endeffekt geht es wie in jedem Spiel nur um drei Punkte und diese wollen wir. Wir wissen, dass wir aktuell die Gejagten der Liga sind. Im Training wurde diese Woche sehr gut trainiert und keiner hat sich geschont. Alle gehen voller Motivation in das Highlightspiel“, so Lity abschließend. Verzichten müssen die Hastenbeckerinnen auf ihre Torjägerin Elisa Meier, die eine Gelb-Rot-Sperre absitzen muss. Ansonsten steht der Kader der letzten Woche zur Verfügung.
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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