06.10.2022 13:06

Kreisliga


Schlusslicht-Gipfel im Nordkreis: „Inbegriff eines Sechs-Punkte-Spiels“

Auch Emmerthal und Grohnde vor Gemeinde-Derby unter Druck / Trotz: „Wenden unsere trainierten Automatismen immer besser im Spiel an“
Gruppenfoto VfB Eimbeckhausen Kreisliga Fußball
Die SG Eimbeckhausen/Hamelspringe steht im Heimspiel gegen den TSV Bisperode in der Pflicht.

TSG Emmerthal – TSV Grohnde (Samstag, 15 Uhr).

Das Gemeinde-Derby zwischen Emmerthal und Grohnde steht dieses Mal unter einem besonderen Stern. Beide Teams befinden sich derzeit im unteren Drittel der Tabelle und bekleiden die Positionen zehn und elf. Für TSG-Trainer Daniel Wohlleben, dessen Team zuletzt schwächelte, kommt das Duell daher genau zur richtigen Zeit: „Wir tun uns im Moment schwer, unsere Leistung abzurufen. Wille und Einstellung stimmen jedoch größtenteils. Von daher müssen wir daran arbeiten, unser Spiel durchzuziehen. Die Derbys gegen Grohnde sind immer etwas Besonderes, von daher sind alle motiviert. Wir müssen nur langsam anfangen, Punkte zu sammeln, damit wir nicht unten reinrutschen. Grohnde geht es auch so, deshalb wird es ein wichtiges Spiel für beide Seiten. Wir hoffen dabei auf eine große Zuschauerkulisse.“ Neben den Ausfällen von Philipp Kinast (Verletzung) und Dennis Matzeit (Hochzeitsreise) ist der Einsatz von Jonny Albe noch ungewiss. Gäste-Spielertrainer Christopher Thomas hofft derweil, den regelrechten Emmerthal-Fluch endlich abzulegen: „Seit Jahren haben wir nichts in Emmerthal geholt. Natürlich hoffen wir jedes Mal, dass es diese Saison so weit ist, aber der Fußballgott ist bei diesem Gegner irgendwie nicht auf unserer Seite. Aber wir müssen schon unseren Teil zu einem Erfolg beitragen, denn schenken wir uns keiner etwas! Große Plätze sind auch nicht unser Lieblings-Untergrund. Da gilt es, den Gegner von unserem Tor abzuhalten und dann die sich bietenden Chancen nach vorne zu nutzen. Dass wir kämpfen müssen, ist uns bewusst, aber wir sollten auch den Ball laufen lassen. Denn nur dann beweisen wir auch jedes Mal, dass wir gut kicken können. Wir müssen trotz unser Tabellenplatzierung selbstbewusst an dieses Spiel rangehen und den nötigen Willen zeigen, um Punkte aus dem Derby zu entführen.“

SG Eimbeckhausen/Hamelspringe – TSV Bisperode (Samstag, 16 Uhr).

Kopf-an-Kopf geht es am Samstag auch im Tabellenkeller zu, wenn Blau-Gelb bei der SG Eimbeckhausen zu Gast ist. Die Nordkreisler befinden sich derzeit an letzter Position, Bisperode nur einen Zähler davor. Folglich geht es um „Big Points“ im Kampf um den Nichtabstieg. Dessen ist sich auch SG-Spielertrainer Niklas Koffmane bewusst: „Vor uns stehen entscheidende Wochen mit vielen wichtigen Spielen an. Die Jungs sind heiß auf das Bisperode-Spiel und wollen um jeden Preis die ersten drei Punkte einfahren. Es wird sicherlich ein klassisches Kellerduell, bei dem am Ende die bessere kämpferische Leistung den Unterschied ausmachen wird.“ Fehlen wird bei diesem Kräftemessen Eimbeckhausens Benjamin Bomrowitz, hinter Matthias Thiele steht derweil noch ein Fragezeichen. Auf der Gegenseite hat der TSV am vergangenen Wochenende nach 2:0-Führung gegen Emmerthal noch zwei Zähler verspielt. Das soll am kommenden Samstag anders werden, wie Bisperodes Co.-Trainer Konrad Voss klarstellt: „Nachdem es am letzten Wochenende gegen Emmerthal wieder denkbar knapp nicht für drei Punkte gereicht hat, gibt es am kommenden Samstag keine Ausreden mehr. Wir wollen und müssen dreifach punkten, um im Kampf um den Klassenerhalt noch ein Wörtchen mitreden zu können. Die anstehende Aufgabe ist der Inbegriff eines Sechs-Punkte-Spiels. Ich bin aber frohen Mutes: wenn die Mannschaft wieder das abruft, was sie die letzten beiden Spiele gezeigt hat, werden wir uns ganz sicher endlich für unseren Aufwand belohnen. Es wird dabei entscheidend sein, dass wir unsere Leistung nicht nur über 70 Minuten bringen sondern über die gesamten 90 Minuten. Wir dürfen nicht nachlassen und müssen die volle Zeit alles investieren, damit wir unser Ziel erreichen können.“

SV Azadi Hameln – TSV Großenwieden (Samstag, 17 Uhr).

Der SV Azadi und der TSV Großenwieden stehen sich am Samstagabend im Weserberglandstadion gegenüber. Beide Mannschaften haben zuletzt Niederlagen erlitten: während die Gäste durch das knappe 3:4 gegen Lauenstein die Tabellenführung verloren, haben die Hausherren erst gegen Nettelrede (0:1) und unter der Woche zudem gegen Hajen/Latferde knapp das Nachsehen gehabt (2:3). Azadi-Manager Yalcin Uzun hofft nun wieder auf einen „Dreier“: „Ergebnismäßig läuft es zurzeit nicht. Gegen Hajen hatten wir unter der Woche Chancen für normalerweise fünf Spiele. Das Positive ist, wir spielen uns die Chancen heraus. Samstagsabend geht es dann ins Topspiel gegen ein zurzeit sehr starkes Team aus Großenwieden. Sie wollen und können schnellen und einfachen Fußball spielen. Außerdem haben sie hervorragende Fußballer in ihren Reihen und wir müssen sehr gut stehen und aus einer kompakten Defensive agieren, um unser Spiel aufzuziehen. Wir haben aber genauso starke Fußballer und ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe. Wir spielen zuhause im Stadion. Egal, wer bei uns auf dem Feld steht, wir brauchen uns vor niemandem in dieser Liga zu verstecken. Wir können uns nur selbst schlagen, daher müssen wir Samstag anfangen, unser Spiel gemeinsam durchzuziehen.“ Auf der Gegenseite will der TSV die bittere Niederlage vergessen und wieder Punkte einfahren. Dazu TSV-Co.-Trainer Rassan Abdi: „Zunächst einmal bin ich, ehrlich gesagt, noch ein bisschen gekränkt vom letzten Spiel gegen Lauenstein. Gegen Azadi darf uns sowas nicht passieren, wir müssen unsere Torchancen besser verwerten. Wir wissen um die Stärke von Azadi, das sich letzte Saison beeindruckend von unten nach oben gearbeitet hat. Wir lassen uns definitiv von den letzten Ergebnissen von Azadi nicht beeinflussen. Das wird ein kämpferisches Spiel. Am Samstag wird es eher darauf ankommen, wer den besseren Tag erwischt. Wir hingegen versuchen, einige Faktoren zu verbessern, um in einem so schwierigen Auswärtsspiel zumindest etwas Zählbares mitzunehmen.“

FC Preussen Hameln – TSV Nettelrede (Sonntag, 15 Uhr).

Besonders im oberen Tabellenmittelfeld liegen aktuell viele Kreisliga-Clubs dicht beieinander. Auch Preussen Hameln und den TSV Nettelrede trennen derzeit nur drei Zähler. Mit einem Sieg würden die Hausherren die „Grönjer“ in der Tabelle sogar überholen. Einfach wird dieses Unterfangen jedoch nicht, wie FC-Trainer Pascal Lüdtke klarmacht: „Wir spielen gegen den Bezirksliga-Absteiger, der zuletzt gute Ergebnisse geliefert hat. Von daher sind sie für mich der Favorit. Wir müssen dagegen gucken, wer nach dem Grohnde-Spiel überhaupt zu Verfügung steht.“ Zu den bisherigen Ausfällen gesellt sich nun auch noch der gesperrte Lenard Gallapeni sowie vermutlich der angeschlagene Emil Nasufovski. „Wir müssen schauen, wer zurückkommt. Abgesehen davon müssen wir wieder konstant spielen, auf die langen Bälle von Nettelrede aufpassen und die Zweikämpfe annehmen. Ich bin aber positiv gestimmt, dass wir das hinbekommen. Dann gilt es zu schauen, was dabei herauskommt“, so Lüdtke. Die Gäste haben mit dem 6:2 gegen die SG Königsförde ihre Ungeschlagen-Serie auf fünf Partien ausgeweitet. Wenn es nach TSV-Spielertrainer Dominik Trotz geht, darf das am Wochenende auch gerne so bleiben: „Mit Preußen erwartet uns eine Mannschaft, die aufgrund der Erwartungshaltung etwas unter Druck steht und einen Sieg gegen uns einfahren muss, um an der Spitzengruppe dranzubleiben. Daher erwarten wir einen offensiv ausgerichteten Gegner. Wir dagegen sind gut in Form, wenden unsere trainierten Automatismen immer besser im Spiel an und wollen auch am Sonntag unsere positive Form weiterhin fortsetzen.“ Personell werden den Gästen aufgrund von Verletzungen, Arbeit und Wahlhelfereinteilung einige Spieler fehlen. Trotzdem werde man „eine schlagkräftige und gute Mannschaft“ mit nach Hameln nehmen.

VfB Hemeringen – WTW Wallensen (Sonntag, 15 Uhr).

Nach dem spielfreien Wochenende aufgrund des plötzlichen Todes von Jan Christoph versucht der VfB Hemeringen, wieder in den Alltag zurückzufinden. „Die Pause tat allen Beteiligten gut, um den Schock so gut es geht zu verarbeiten. Jetzt gilt es wieder, den Fokus auf den Klassenerhalt und den WTW Wallensen zu legen“, gibt VfB-Sprecher Peter Reese einen Einblick ins Vereinsleben. Die Gäste reisen als Tabellenzweiter an und haben aus den letzten sechs Partien fünf Siege erzielt und lediglich beim überraschenden Remis in Bisperode ein Gegentor kassiert. „Die Offensive zählt zum Besten, was die Liga zu bieten hat und nur acht Gegentore sprechen für ein gutes Defensivverhalten, kurzum: in der jetzigen Verfassung ist der WTW ein heißer Meisterschaftskandidat! Für die Elf von Thilo Klotz gilt es, an die gute Leistung aus dem Großenwieden-Spiel anzuknüpfen. Das bedeutet: in der Defensive gut zu stehen und die Räume durch ständiges Verschieben eng zu machen“, gibt der Sprecher die Marschroute vor. Rot-Weiß wiederum ist am vergangenen Freitag im Schongang auf Platz zwei geklettert. Gegen den Tabellenletzten aus Eimbeckhausen gab es einen 3:0-Erfolg. Spartenleiter Dominik Heintz hofft nun jedoch auf einen verbesserten Auftritt seiner Männer: „Man weiß natürlich nicht, wie Hemeringen nach so einem Schicksalsschlag am Wochenende auftritt. Trotzdem ist es unser Ziel, die drei Punkte mit nach Wallensen zu nehmen. Dafür müssen wir uns im Gegensatz zum Spiel gegen Eimbeckhausen aber deutlich steigern. Das gilt besonders für die Offensive. Wir wollen mit einem Sieg das Duell um die Tabellenspitze weiterhin spannend machen.“

MTV Lauenstein – FC Bad Pyrmont Hagen II (Sonntag, 15 Uhr).

Parallel ist auch der „neue alte“ Spitzenreiter aus Lauenstein gefordert. Nach dem spektakulären Erfolg im Duell um die Krone mit dem TSV Großenwieden (4:3) treffen die Ostkreisler mit Bad Pyrmont Hagens Zweitvertretung auf den nächsten starken Gegner. Dazu MTV-Coach Stefan Gluba: „Beim Blick auf die Tabelle wird jedem klar sein, dass es keine Verschnaufpausen geben darf. Das obere Drittel war nach Spieltag zehn noch nie so eng beieinander wie in dieser Saison. Deshalb lautet der klare Matchplan, sich voll auf die nächste Partie zu fokussieren und sich durch nichts blenden zu lassen. Unsere derzeitige Punkteausbeute hat mit ganz viel Arbeit und Planung zu tun. Das Team um die Mannschaft, Betreuung und Management, macht hervorragende Arbeit. Auch gegen Pyrmont Hagen erwarten wir erheblichen Widerstand, den wir nur mit voller Konzentration in allen Mannschaftsteilen brechen können. Zuletzt haben wir zu viele Gegentore geschluckt, hier ist unbedingt anzusetzen. Die Verteidigungslinie beginnt ganz vorn in der Spitze. Ich erwarte 90 Minuten Powerfußball auf allen Positionen.“ Der Coach der Kurstädter, Christopher Loges, blickt nach dem spielfreien Wochenende relativ gelassen auf die kommende Aufgabe: „Natürlich gibt es sicherlich leichtere Aufgaben als gegen den Tabellenführer, aber wir haben gut trainiert und uns fokussiert auf Lauenstein vorbereitet. Für uns geht es darum, wieder in den Spielfluss zu kommen. Wir fahren mit dem nötigen Respekt zum MTV, werden uns aber nicht verstecken. An einem guten Tag können wir mit jedem Team mithalten. Lauenstein hat eine spielstarke Truppe, so etwas liegt uns eigentlich. Wir haben nichts zu verlieren und schauen daher einfach, was am Ende dabei herumkommt.“ Abgesehen von Andrej Felker kann der Coach auf den gesamten Kader zurückgreifen.

SG Königsförde/Klein Berkel – SG Hajen/Latferde (Sonntag, 15 Uhr).

Die finale Begegnung des Spieltags tragen die Mannschaften der SG Königsförde/Klein Berkel und der SG Hajen/Latferde aus. Während die Gäste am Dienstagabend im Chancen-Spektakel mit Azadi die Oberhand behielten (3:2), gingen die Hausherren am Wochenende in Nettelrede mit 2:6 baden. Der Sprecher der Grincenko-Elf, Leotrim Berisha, hofft nun wieder auf einen erfreulichen Auftritt: „Gegen Nettelrede hat sich noch einmal bewiesen, dass man sich auf kleinen Erfolgen nicht ausruhen darf. Wir wollen unserem Gegner Hajen/Latferde daher unser Spiel aufdrücken und unser Bestes geben. Was dabei dann herauskommt, sehen wir am Sonntag.“ Auf Seiten der Gäste warnt SG-Sprecher Marc Knoesel vor dem kommenden Kontrahenten: „Königsförde ist ähnlich spielstark wie Azadi, auch wenn sie vielleicht nicht ganz die gleiche spielerische Qualität besitzen. Trotzdem muss man sie genauso bespielen. Es gilt, intensiv gegen den Ball zu arbeiten, dem Gegner keinen Platz zum Spielen zu lassen und ihnen auf den Füßen zu stehen. Wir dürfen sie nicht in Spiellaune kommen lassen. Wenn man ihnen Platz gewährt, sind sie sehr stark. Im Vergleich zum Spiel gegen Azadi wird es aber trotzdem eine andere Nummer als auf dem Kunstrasen in Hameln. Wenn wir unsere Leistung aber wie in der ersten Hälfte gegen den SV auf den Platz bringen, haben wir gute Chancen zu gewinnen. Wir dürfen aber keinen Prozentpunkt weniger geben.“ Zugute kommt den Gästen, dass der offensive Strippenzieher Tim Schrader wieder mit von der Partie ist, einzig Nils Bleilbaum fällt noch mit einer Verletzung aus. 
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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