07.09.2023 14:04

1. Kreisklasse


Nach schier übermenschlicher Leistung von Keeper Eggert: Gewinnt Halvestorf erneut?

Thomas: „Fußballromantiker würden von einem Topspiel sprechen" / Holte: „Es fühlt sich ein bisschen so an, als würden wir jede Saison das Gleiche machen"
Jonathan Eggert SSG Halvestorf Fussball Kreisklasse Aufwaermen
Jonathan Eggert sammelte zuletzt in der Landesliga-Reserve nach langer Verletzung Spielpraxis.

SV Eintracht Afferde II – SSG Halvestorf II (Freitag, 19 Uhr).

Afferde II ist das einzige noch sieglose Team der 1. Kreisklasse. Am letzten Wochenende verlor die Eintracht gegen Fisch mit 0:2. „Nach unserem enttäuschenden Spiel gegen Fischbeck geht es für uns am Freitag wieder gegen die SSG II, gegen welche wir vor zehn Tagen im Pokal ausgeschieden sind. Wir müssen unser Spiel gegen Fischbeck ganz schnell aus den Köpfen bekommen, da wir dort wirklich einen desolaten Auftritt hatten. Ich erwarte von der Mannschaft eine Antwort am Freitag. Wir müssen wie schon im Pokalspiel das Spiel sofort annehmen und die einfachen Tugenden umsetzen, um endlich erfolgreich zu sein. Die SSG II wird wie immer ein starker Gegner sein, welcher uns alles abverlangen wird. Personell sind wir weiterhin stark gebeutelt und werden wieder auf Hilfe aus der dritten Herren angewiesen sein“, erklärt Afferdes Trainer Maurice Wiewel. Die Piepenbusch-Kicker erinnern sich ebenfalls noch zu gut an das Pokalduell, das mit 5:4 im Elfmeterschießen zugunsten der Alles-Elf ausging. Die Halvestorfer schwärmen noch immer von der schier übermenschlichen Leistung des Jonathan Eggert, der in der regulären Spielzeit einen Strafstoß parierte sowie im späteren „Shootout“ sogar drei Elfmeter parierte – und das alles in seinem ersten Spiel nach langer Verletzung. „Letztlich sind wir zwar verdient, aber glücklich eine Runde weiter gekommen. Es spiegelt sich zwar gerade nicht in der Tabelle wider, aber wir wissen um die Stärke der Jungs aus Afferde. Afferde wird uns wie im Pokal mit Sicherheit das Spiel überlassen und auf Konter lauern. Wir müssen nach Ballverlust das schnelle Umschaltspiel verhindern und uns schnell orientieren. Mit dem Ball ist Geduld gefragt. Wir werden nur wenig Räume bekommen und müssen versuchen, durch schnelles Passspiel Afferde auseinander zu ziehen. Wir wollen unbedingt in der Tabelle oben dranbleiben und mit einem Sieg vorlegen. Uns werden zwar diverse Jungs fehlen, aber wir werden dennoch eine schlagfertige Truppe auf den Platz bekommen“, erklärt Trainer Paul Alles. 

FC Bad Pyrmont Hagen III – SG Hajen/Latferde II (Freitag, 19 Uhr).

Nach dem Nichtantritt der Kurstädter in der letzten Woche sieht die Lage in dieser Woche wieder besser aus. „Es gab viele Gespräche und so entspannt sich die personelle Lage zum Glück ein wenig. Hajen/Latferde II hat am Wochenende den ersten Sieg eingefahren und wird mit Rückenwind anreisen. Diesen heißt es ihnen von Beginn an zu nehmen und durch die richtige Einstellung ins Spiel zu kommen. Die fußballerische Leistung war in den ersten Spielen eigentlich schon sehr gut von uns. Leider hat die Chancenverwertung noch nicht gepasst. Ebenso gilt es die einfachen Fehler abzustellen, weil diese in der 1. Kreisklasse direkt genutzt werden und zu Gegentoren führen. Wir werden Hajen auf keinen Fall unterschätzen, aber wollen uns auch nicht verstecken und versuchen zu Hause weiterhin ungeschlagen zu bleiben“, gibt FCBPH-Trainer Jan Kleine einen Ausblick. Die Hajen/Latferder haben nach dem 2:1-Sieg gegen Salzhemmendorf II neuen Mut geschöpft. „Wir fahren befreit auf den Hagen und wollen etwas Zählbares mitnehmen. Die Leistung von letztem Sonntag müssen wir dann aber bestätigen. Der Kader steht bereits frühzeitig fest“, fasst sich SG-Trainer Manuel Feyer kurz und knapp.

MTSV Aerzen II – TSV Groß Berkel (Freitag, 19 Uhr).

Derbytime in Aerzen! „Gegen Groß Berkel heißt es für uns: Augen zu und durch. Wenn es irgendwie geht, wollen wir das Spiel durchziehen“, meint MTSV-Trainer Oliver Kowoski, der auf zahlreiche Akteure verzichten muss: Maximilian, Sebastian und Florian Specht, Dustin und Niclas Hoppe, Max Dobisha, Tim Kohn, Sascha Garvens und Eugen Bender fehlen definitiv. Bei Witalij Knaub ist der Einsatz noch fraglich. „Groß Berkel ist nicht gut in die Saison gestartet. Ich erwarte aber im Derby bei uns eine lautstarke und junge Truppe, die uns das Leben schwer machen wird. Nach vorne wird bei unserer Lage so gut wie gar nichts gehen, das hat man schon im Spiel gegen Grohnde gesehen. Wichtig ist, dass wir die Einstellung und Motivation nicht verlieren“, so Kosowski, der trotz aller Widerstände seit vielen Jahren Aerzens Zweite zusammenhält. TSV-Trainer Thomas Pernath hat ebenfalls viele Ausfälle zu beklagen, moniert darüber hinaus aber auch die Einstellung einiger Spieler: „Ich bin ein bisschen fassungslos. Abgesehen von den vielen Verletzungen frage ich mich, was in einigen jungen Spielern vorgeht. Keine Einstellung zum Fußball, keine Kritikfähigkeit – wir haben aktuell optimale Bedingungen, um Fußball zu spielen und einige haben einfach keine Lust. Überall rackern sich die Trainer ab, um ihre Spieler zu motivieren, aber von den Spielern kommen weder Einstellung noch Selbstreflexion. Trotz aller Schwierigkeiten: Wir wollen das Derby gewinnen, um Punkte gegen den Abstieg zu sammeln.“

SV Germania Beber-Rohrsen – TSV Grohnde (Sonntag, 14 Uhr).

Der Spitzenreiter bekommt es im Topspiel mit dem Kreisliga-Absteiger zu tun. „Nach dem 3:3 im Derby in Eimbeckhausen erwartet uns jetzt der nächste Härtetest gegen Grohnde. Das Unentschieden am letzten Wochenende hat uns aufgrund des Spielverlaufs schon sehr geärgert. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass wir weiterhin ungeschlagen und mit zwei Punkten Vorsprung ganz oben stehen. Das hat uns vor der Saison sicher kaum einer zugetraut. Noch dazu stellen wir mit Finn Langenstein einen absolut verdienten AWesA-Sportler des Monats. Es läuft also alles rund. Damit das auch so bleibt, müssen wir gegen Grohnde besser ins Spiel kommen als gegen Eimbeckhausen. Da haben wir uns wirklich schwer getan. Da wir jetzt oben stehen, wollen wir da auch bleiben. Deswegen sind ganz klar drei Punkte das Ziel. Den Gegner können wir noch nicht wirklich gut einschätzen, wir rechnen aber mit einem sehr schwierigen Spiel. Außerdem müssen wir weiterhin auf einige Leistungsträger verzichten. Wenn wir wie gewohnt auftreten, bin ich aber sicher, dass wir gut genug sind, die drei Punkte in Beber zu behalten“, geht Beber-Sprecher Lennerd Kühn mit breiter Brust ins Wochenende. Grohndes Sprecher Christopher Thomas erklärt: „Fußballromantiker würden von einem Topspiel sprechen bei der Tabellenkonstellation. Möglich, dass es auch so ist, aber für uns ist es erstmal nur ein Spiel wie jedes andere, was sich aber zum Topspiel entwickeln kann. Klar ist aber, dass wir unser Spiel durchziehen müssen, wenn wir oben dranbleiben wollen. Unsere letzten beiden Partien waren sehr träge und nicht zielstrebig genug. Ich denke, dass wir uns das gegen Beber nicht erlauben dürfen. Zum Gegner lässt sich aus unserer Sicht so ziemlich nichts sagen. Ich glaube zu wissen, dass wir dort noch nie gespielt haben. Das Gleiche werden sie wohl über uns behaupten. Aber auch mal schön, einen völlig neuen Sportplatz kennenzulernen. Der Kader stellt sich erst nach der Trainingswoche heraus, da einige mit Blessuren zu kämpfen haben.“

BW Salzhemmendorf II – TSC Fischbeck (Sonntag, 15 Uhr).

Nach einem 5:2-Sieg gegen Afferde II folgte mit dem 1:2 beim Schlusslicht aus Hajen und Latferde die Ernüchterung. „Es fühlt sich ein bisschen so an, als würden wir jede Saison das Gleiche machen. Nach einer guten Leistung, die wir gegen Afferde gezeigt haben, zeigen wir im Spiel darauf eine umso schlechtere Leistung, wie es gegen Latferde der Fall war. Durch so etwas stellen wir uns nur selbst ein Bein, doch jetzt gilt es für uns auch, den Blick wieder nach vorne zu richten. Gegen Fischbeck erwarte ich ein Duell auf Augenhöhe, wie es in der letzten Saison schon der Fall war. Umso wichtiger für uns wird es sein, unsere Leistung und unser vorhandenes Potential auf den Rasen zu bringen, wobei es uns nun auch bei der Ehre packen muss, nach unserem Missgeschick vom letzten Spieltag, alles wieder gerade zu stellen. Ziel ist es natürlich, etwas Zählbares mitzunehmen, um nicht auf die Abstiegsplätze zu rutschen“, verdeutlicht BW-Sprecher Bjarne Holte. Die Fischbecker haben sich durch teils gute Leistungen ein Punktepolster zum Keller aufgebaut. „Wir wollen den Schwung aus der letzten Woche mitnehmen und auch gegen Salzhemmendorf etwas Zählbares holen. Wir werden wieder aus einer gesicherten Abwehr heraus spielen und dann unsere schnellen Spitzen bedienen. Wir werden Salzhemmendorf trotz des Tabellenplatzes aber nicht unterschätzen, da die Ostkreisler den Heimvorteil haben. Dem Trainerduo Bruns/Rosenberg steht nahezu der Kader aus der letzten Woche zur Verfügung“, so TSC-Sprecher Oliver Wietek. 

TSV Germania Reher – SG Eimbeckhausen/Hamelspringe (Sonntag, 15 Uhr).

Nachdem die Germanen in der letzten Saison noch lange um den Klassenerhalt zittern mussten, präsentieren sie sich bisher mit drei Siegen und drei Niederlagen als solides Mittelfeldteam. „Für uns steht das nächste schwierige Spiel an. Eimbeckhausen ist für uns ein völlig unbekannter Gegner. Sie werden nicht ohne Grund noch kein Spiel verloren haben und auch das Unentschieden gegen Beber-Rohrsen wird nicht von ungefähr kommen. Wir sind also gewarnt, was auf uns zukommt. Letztes Wochenende konnten wir leider nicht unser Spiel so richtig aufziehen und hatten dann auch noch ein bisschen Pech im Abschluss. Dies gilt es am Sonntag wieder zu ändern. Wenn wir uns einen Punkt auf heimischen Boden erkämpfen können, wäre ich schon zufrieden“, backt Rehers Trainer Chris Hubel vor dem Duell kleine Brötchen. Die Nordkreis-SG peilt hingegen den nächsten Sieg an, um den Aufstiegsrang zu verteidigen. „Mit dem Auswärtsspiel in Reher erwartet uns wieder ein schwieriges Duell. Gerade defensiv müssen wir sicher stehen und Konter besser unterbinden als zuletzt. Im Umschaltspiel und in der Chancenverwertung haben wir auch noch Luft nach oben. Wenn wir aber mit der gleichen Mentalität und Einstellung wie gegen Beber agieren, sind wir zuversichtlich, weiterhin ungeschlagen zu bleiben. Personell sieht es weiterhin gut aus und
wir können mit einem breiten Kader nach Reher fahren“, erläutert Spielertrainer Niklas Koffmane.

SF Osterwald – SG Flegessen (Sonntag, 15 Uhr).

Mal wieder ein „Super-Sonntag“ im Waldstadion – nach dem Duell der SF Osterwald II (12.30 Uhr) treffen die Sportfreunde auf die formstarken Flegesser. „Flegessen ist natürlich der Favorit und ich gehe davon aus, dass es, wie in der Vergangenheit auch, ein spannendes umkämpftes Spiel geben wird. Es wird am Sonntag auf zwei Punkte ankommen: Sollten wir es schaffen, den Torjäger der SG, Lukas Nowak, aus dem Spiel zu nehmen und vorne unsere Chancen konsequent nutzen, können wir vielleicht für eine kleine Überraschung sorgen und die drei Punkte auf dem Berg behalten. Personell sieht es, Stand jetzt, ganz gut für Sonntag aus. Auf jeden Fall sind alle heiß auf den Super-Sonntag im Waldstadion, der bestimmt wieder von zahlreichen, lautstarken Fans besucht wird“, erklärt SFO-Spartenleiter Sebastian Decker. Die Flegesser durften sich nach zuletzt zwei Siegen und 17:0-Toren am vergangenen Wochenende ein bisschen ausruhen. „Jetzt wollen wir wieder loslegen und weiter punkten¬, was allerdings in Osterwald nicht immer selbstverständlich ist. Die Heimmannschaft lebt von ihrem zwölften Mann, dem gefühlt ganzen Dorf an der Seitenlinie. Aber davon wollen wir uns nicht ablenken lassen und wie immer unser Spiel machen und gern die drei Punkte mit nach Flegessen nehmen. Unsere Zweite spielt direkt vor uns in Osterwald, sodass auch wir ein wenig Unterstützung an der Seitenlinie haben. Ein Sechs-Punkte-Tag in Osterwald wäre für uns natürlich ein traumhafter Sonntag. Personell sieht es bei uns sehr gut aus, ein paar wenige Fragezeichen sind noch zu klären“, so Flegessens Co-Trainer Martin Lohmann.
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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