09.10.2022 18:35

Bezirksliga


Verkehrte Welt: SSG-Keeper Kallmeyer trifft per Kopf

Ersatzgeschwächte Afferder holen 2:2 in Lamspringe / Bad Pyrmont Hagen behauptet sich im Derby mit Tündern
Tim Kallmeyer Kopfbild SSG Halvestorf
Halvestorfs Ersatz-Keeper Tim Kallmeyer traf am Sonntag per Kopf zum 4:1.

TuSpo Lamspringe – SV Eintracht Afferde 2:2 (1:1).

Mit einem dezimierten Kader und nur zwei Auswechselspielern erkämpfte sich die SV Eintracht am Sonntagnachmittag beim Tabellennachbarn aus Lampringe ein 2:2-Unentschieden. Für Afferdes Sprecher Aaron Oefler ging das Ergebnis auch völlig in Ordnung: „Es war ein leistungsgerechtes Unentschieden. Die Partie hätte in beide Richtungen kippen können. Generell war hier viel Feuer drin.“ Auf dem tiefen Platz der Hausherren dominierten von Beginn an Kampf und Wille das Geschehen – und das mit Erfolg: bereits nach vier Minuten verwertete Afferdes Jörn Heinzelmann ein Zuspiel aus dem Halbfeld und hob die Kugel per Lupfer über den gegnerischen Keeper ins Netz. „Da hat Lampringe ein wenig geschlafen, im Gegenzug haben aber auch wir geschlafen“, erklärte Oefler. So dauerte es nur weitere drei Minuten, ehe TuSpo den Ausgleich erzielte. Fortan egalisierten sich beide Mannschaften und kamen auch immer wieder zu Abschlussgelegenheiten. Ein Treffer sollte im ersten Durchgang aber nicht mehr fallen. „Wir sind dann gut aus der Pause gekommen und wollten über lange Bälle mehr Gefahr ausstrahlen“, schilderte Oefler den Strategiewechsel seiner Farben. Diesmal waren es jedoch die Gäste, die nach einem Spielzug über die schnellen Außen zuerst treffen sollten (52.). Davon ließen sich die Hausherren jedoch nicht beirren. So sorgte Jonas Kraus mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 20 Metern in den Giebel nach 64 Minuten für den erneuten Ausgleich. „Danach hatten beide Teams noch Chancen, das Spiel zu entscheiden“, so der Sprecher. Auf Seiten der SVE war es Kai Schwark, der die spektakulärste Möglichkeit ließen ließ. Nach einer Hereingabe setzte er im gegnerischen Sechzehner zum Seitfallzieher an, den ein TuSpo-Verteidiger allerdings noch mit dem Kopf zu entschärfen musste. Daher blieb es letztendlich bei der Punkteteilung. „Aufgrund unserer aktuellen Kadersituation können wir mit dem Unentschieden sehr zufrieden sein“, bilanzierte Oefler abschließend und sprach von einer „geschlossenen Mannschaftsleistung.“ Dabei lobte er das Engagement von Laurenz Köhler und Jonas Kraus, die extra aus der Ferne angereist sind.
SV Eintracht Afferde: Muschik, S. Müller, Koch, Lange (93. Abou-Moulig), Heinzelmann, Oefler, Kraus, Schwark, Görsdorf, Zschoch, Köhler.
Tore: 0:1 Jörn Heinzelmann (4.), 1:1 Philipp Probst (7.), 2:1 Probst (52.), 2:2 Jonas Kraus (64.).

SSG Halvestorf – SV 06 Holzminden 4:1 (2:0).

Parallel setzte die SSG Halvestorf ihre Siegestournee weiter fort. Trotz des 4:1-Erfolgs gegen den Tabellenvorletzten aus Holzminden war SSG-Trainer Dennis Hoferichter jedoch alles andere als zufrieden mit dem Auftritt seiner Männer: „Das Spiel möchte ich so schnell wie möglich vergessen. Ich glaube, dass das heute unsere schlechteste Saisonleistung war.“ Dabei waren die Gastgeber mit einem regelrechten Paukenschlag in die Begegnung gestartet. Bereits nach drei Minuten gelangte ein feiner Steckpass auf Lennart Scholtka, dessen butterweiche Flanke den Kopf von Can Gürek fand. Dessen Kopfball wiederum landete direkt im Netz des SV. Fortan hatten die Hausherren jedoch mit Schwierigkeiten mit Ball und Platz. „Das lag vor allem an uns selbst“, wusste Hoferichter. Kurz vor der Pause erhöhte Josh Jürgens nach einer Ecke von Egcon Musliji aber dennoch auf 2:0. „Wir waren heute einfach eiskalt“, so der Coach. Nach dem Seitenwechsel dominierten die Hausherren das Geschehen, kamen aber nur selten zum freien Abschluss. Nach gut einer Stunde war es dann Niklas Williams, der aus dem Gewühl heraus die 3:0-Vorentscheidung markierte. Am Sieg der „Piepenbsch-Kicker“ änderte auch der Anschlusstreffer der Gäste nichts mehr, die nach einem Freistoß per Kopf trafen. Ein Highlight hatte die Partie jedoch noch zu bieten: drei Minuten vor dem Ende stellte Hoferichter Ersatz-Keeper Tim Kallmeyer in den Sturm – und ausgerechnet der platzierte in der Nachspielzeit einen Kopfball nach Lehnhoff-Flanke unhaltbar im Tor der Gäste. Danach brachen bei den Zuschauern alle Dämme. „Den Sieg muss man so mitnehmen, der war auch völlig verdient. Trotzdem heißt es jetzt, Mund abwischen und sich auf Himmelsthür vorbereiten“, so Hoferichter abschließend.
SSG Halvestorf: Quindt, Elias, Musliji (76. Bleil), Williams, Maaß (87. Kallmeyer), Scholtka (56. Arndt), Brixius, Jürgens, Lehnhoff, Avdiu, Gürek.
Tore: 1:0 Can Gürek (3.), 2:0 Josh Jürgens (31.), 3:0 Niklas Williams (61.), 3:1 Mats Lindner (65.), 4:1 Tim Kallmeyer (90. +3).

FC Ambergau-Volkersheim – MTSV Aerzen 7:2 (3:0).

Ganz bitter lief es dagegen für den MTSV Aerzen. Beim Auswärtsspiel in Ambergau kam die Bartolilo-Elf mit 2:7 unter die Räder. „Wir sind heute sehr enttäuscht. 80 Kilometer Strecke pro Tour und wir sind von Anfang an hoffnungslos unterlegen“, meldete sich MTSV-Manager Stephan Meyer nach Abpfiff zu Wort. Die Zeichen standen schon nach 58 Sekunden denkbar schlecht für die Hummetaler, als Ambergaus Marcel David aus halbrechter Position und per Sonntagsschuss auf 1:0 stellte. Nach dem 2:0 von Simon Lehmann (18.) profitierten die Hausherren von zwei Schiedsrichterentscheidungen, die dem FC zwei Elfmeter und damit auch zwei weitere Treffer einbrachten (24./54.). Insgesamt strahlten die Hausherren auf dem kleinen Platz immer wieder Gefahr durch hohe und weite Zuspiele aus, die die Hummetaler vor große Probleme stellten. „Wir sind mit dem Platz und Ambergaus Spielweise überhaupt nicht klargekommen. Das gilt auch für die körperlich robuste Gangart des FC, der aber nicht unfair gespielt hat“, berichtete Meyer. Da sich das Kräfteverhältnis auch nach dem Seitenwechsel nicht änderte, wurde das Ergebnis aus Gäste-Sicht im Laufe des zweiten Durchgangs immer düsterer. Finn Bremer, Sven Matthias und erneut David trugen sich in weiteren Verlauf in die Torschützenliste aus Seiten der Hausherren ein. Der Doppelpack für den MTSV durch Leandro Franco Ribeiro erwies sich letztendlich nur noch als Ergebniskosmetik. „Beide Teams hätten bestimmt noch drei Treffer erzielen können, so viele Torraumszenen gab es heute. Die Ambergau-Fans sind sicherlich auf ihre Kosten gekommen, für uns war das heute aber einfach nur enttäuschend“, so Meyer abschließend.
MTSV Aerzen: Gerche, Gljanz, Niemeyer, di Sapia (33. Dobisha), Mittelstedt, Hoppe, Selensky, Guckel (46. Hahn), Pierske, Ribeiro, Klein.
Tore: 1:0 Marcel David (1:0), 2:0 Simon Lehmann (18.), 3:0 Jan Giffey (22./Elfmeter), 4:0 Marc Probst (54./Elfmeter), 5:0 David (67.), 6:0 Finn Bremer (70.), 6:1 Leandro Franco Ribeiro (71.), 7:1 Sven Matthias (81.), 7:2 Ribeiro (87.).


FC Bad Pyrmont Hagen – BW Tündern (U23) II 4:0 (2:0).

Auch im Derby zwischen Bad Pyrmont Hagen und Tünderns Zweitvertretung waren am Nachmittag die Rollen klar verteilt. „Es war kein besonders gutes Spiel von uns. Trotzdem haben wir auch in der Höhe sicherlich verdient gewonnen“, gab FC-Sprecher Markus Loges nach dem 4:0-Erfolg seiner Farben zu Protokoll. Die Hausherren dominierten bereits in den Anfangsminuten das Geschehen und stellten Blau-Weiß damit vor größere Herausforderungen. „Man hat schon in den ersten zehn Minuten die große Unsicherheit bei uns gemerkt. Diese Phase haben wir aber ganz gut überstanden“, erklärte U23-Trainer Alexander Liebegott auf der anderen Seite. So war es letztlich ein Elfmeter in der 24. Minute, den Pyrmonts Abwehrchef Yousof Issa souverän im rechten unteren Eck versenkte. „Die Partie ist über weite Strecken vor sich hingeplätschert. Man könnte meinen, es war ein lauer Sommerkick“, beschrieb Loges das Spielgeschehen. Trotzdem sollte noch vor der Pause der nächste Treffer für den FC fallen: Cedric Culkowski bediente nach 41 Minuten Marcus Middel, der die Kugel nur noch einschieben brauchte.

Issa mit der Vorentscheidung

„Bis zur Pause hatten wir nicht viele offensive Akzente. Wir kamen dann mit einem guten Gefühl aus der Pause. Leider haben wir dann einen diskutablen Strafstoß gegen uns bekommen“, schilderte Liebegott den Auftakt zu Hälfte zwei. Erneut war es Issa, der sich der Sache annahm und mit dem 3:0 die Vorentscheidung markierte. Fortan verwalteten die Kurstädter ihre Dominanz und erhöhten in der 63. Minute durch Maurice Wennemann noch auf den 4:0-Endstand. „Das war heute eine durchschnittliche Leistung von uns. Trotzdem nehmen wir die drei Punkte so mit“, schilderte Loges abschließend. Auf der anderen Seite zeigte sich Liebegott als fairer Verlierer: „Pyrmont war heute klar besser und hat auch einen klaren Sieg eingefahren. Da müssen wir jetzt einen Strich drunter machen.“
FC Bad Pyrmont Hagen: A. Deppe, D. Kestic, Fleischmann (79. Groß), Kleinschmidt, Middel, A. Kestic, Wennemann (67. Ejikeme), Culkowski (73. Büchler), Barnert (A. Issa), Y. Issa (85. Pape), T. Dörries.
BW Tündern II: Bartels, Kallies, Henze (77. Hemgenberg), G. Kowalski, Hackl, Zaar, von der Heide (65. Rebic), Zurmühlen (72. Heller), Schulte (66. Renziehausen), Walter (56. Oberheide), Bekedorf.
Tore: 1:0 Yousof Issa (24./Elfmeter), 2:0 Marcus Middel (41.), 3:0 Y. Issa (48./Elfmeter), 4:0 Maurice Wennemann (63.).
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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