27.05.2023 10:03

Leichtathletik - Triathlon


Dennis Melloh: Eine Faszination aus Kindheitstagen setzt sich fort

Leichtathlet ging beim ersten Hamelner Kindertriahtlon an den Start - und ist nach 28 Jahren wieder am Südbad gestartet / Gesundheit steht auch beruflich hoch im Kurs
Dennis Melloh Triathlon Radfahren 32. Hamelner Triathlon
Auf dem Rad machte Dennis Melloh beim 32. Hamelner Triathlon niemand etwas vor. Foto: privat.

Gesundheit steht bei ihm ganz hoch im Kurs: Dennis Melloh hat es sich zum Ziel gemacht, mehr Schwung in den meist bewegungsarmen Alltag vieler Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu bringen. Schon mit elf Jahren machte der freiberufliche Berater und Gründer des Unternehmens EMPATiQ die heimischen Schwimmbäder, Laufstrecken und Fahrradwege unsicher. Anschießend zog es ihn aus beruflichen Gründen fort vom Hamelner Weserufer, doch nun – nach mehr als zehn Jahren – ist er wieder zu seinen Wurzeln zurückgekehrt. Und er hat ein Ziel: „Das, was ich als Kind und Jugendlicher in der Hamelner Region durch sportliche Aktivität und Bewegungsmöglichkeiten erleben durfte, möchte ich nun zurückgeben“, erklärt der begeisterte Triathlet selbst. In diesem Zusammenhang komme sein beruflicher Werdegang ins Spiel: „Seit rund 10 Jahren bin ich im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung und des betrieblichen Gesundheitsmanagements tätig. Dabei habe ich mich auf das Setup Büro- und Bildschirmarbeitsplätze und die Themen Bewegungsförderung und Arbeitsplatz-Ergonomie spezialisiert. Denn genau hier gibt es das größte Präventionspotenzial hinsichtlich Muskel- und Skeletterkrankungen (MSE), zu denen auch der klassische Rückenschmerz zählt“, liefert der Gesundheits- und Ergonomiecoach selbst einen Einblick in seine Tätigkeit. Und die Notwendigkeit seiner Arbeit ist groß: „Die gesamten Produktionsausfallkosten aufgrund von MSE betragen in Deutschland rund 20 Milliarden Euro im Jahr (BAuA 2021, Anm. Melloh)“, erklärt er. Dabei sei der Effekt kleiner Änderungen am Arbeitsplatz bereits enorm.

Dennis Melloh Triathlon Wechsel Schwimmen Radfahren Suedbad 32 Hamelner Triathlon
Beim Wechsel zwischen Wasser und Rad: Dennis Melloh. Foto: privat.

Doch nicht nur Unternehmen gibt der bewegungsbewusste Coach Tipps. Analog zu Gesundheits- und Ergonomiecoachings stehen auch Präventions- und Bewegungsunterricht bei Schülern zwischen der dritten und sechsten Klasse ganz oben auf der Agenda – und das alles vor dem Hintergrund des Triathlons. Mellohs Vision: „Im kommenden Jahr zehn Klassen gemeinsam zum Hamelner Kindertriathlon zu begleiten und damit Bewegung so früh wie möglich auch schon bei den Kids im Zuge des Smartphone-Zeitalters zu fördern. Für ein gesundes und bewegtes Weserbergland.“


Der erste Kindertriathlon Hamelns - und Melloh war dabei

Dabei geht der Hamelner mit bestem Beispiel voran. Bereits vor ziemlich genau 28 Jahren, genauer gesagt am 21. Mai 1995, hatte der heute Enddreißiger Badehose, Fahrradhelm und Laufschuhe parat gelegt, um am ersten Hamelner Kindertriahtlon teilzunehmen. Nach den ersten Bahnen im Hamelner Südbad hievte sich der junge Melloh in höchster Eile in den Sattel, brachte die wenigen Kilometer auf dem Rad hinter sich, bevor in letzter Instanz die Kräfte der eigenen Beine auf die Probe gestellt wurden.

Dennis Melloh Triathlon Podium 32 Hamelner Traithlon
Dennis Melloh (Zweiter von rechts) und die strahlenden Sieger auf einem Bild. Foto: privat.

Was damals noch keiner ahnte: Fast drei Dekaden nach diesem Event fiel der Startschuss für Melloh erneut an der alten Wirkungsstätte. Der Rahmen: der 32. Hamelner Triathlon. „Viele bekannte Gesichter traf ich am Morgen des 14. Mai 2023 zwischen dem Hamelner Südbad und dem Weserbergland Stadion. Als ich mit den ersten Sonnenstrahlen meine eigenen Startunterlagen sowie die meiner Schwester – die nach 32 Jahren positiven Einflusses von meiner Seite schließlich doch noch ihren ersten Ausdauer-Dreikampf antrat – abholte, bot sich mir das so vertraute Bild von leichter Anspannung, Vorfreude und dem üblichen Small-Talk unter der Triathlongemeinde“, schilderte der Leichtathlet, der vor seiner großen Sportliebe ursprünglich den Tennisschläger schwang. Fragen und Gedanken der klassischen Sorte kamen dabei auf: „Wie fit bin ich wirklich?“, „Letzte Woche konnte ich so viel Watt treten, das war wirklich locker“, „Zwickt der Rücken oder die Wade doch noch ein wenig?“, „Mit wie viel Bar pumpe ich meine Reifen auf?“, „Letztes Jahr war ich so oder so schnell“ und, und, und.

Nach den letzten Vorbereitungen, dem Check-In in die Wechselzone und der Begehung der Wechselwege rückte der Start schnell näher und nach kurzem Einschwimmen im kleinen Becken ging es auf die populäre Hamelner Sprintdistanz von 500 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren (mit Windschattenverbot) und 5 Kilometer Laufen. Selbstverständlich ging es für das Team „EMPATiQ.de | Health Hub“ an die Startblöcke.

Auf dem Rad macht ihm niemand etwas vor

Der Startschuss ertönte, der Körper tauchte in das kalte Nass und die zehn Bahnen im altehrwürdigen Hamelner Becken waren schnell bewältigt. „Beim Schwimmen fühlte ich mich nicht sonderlich frisch“, skizzierte Melloh später. Dennoch reichte es zu einer „recht soliden“ (so der Triathlet selbst) Zeit von 7:06 Minuten, die sechstbeste aller Teilnehmer. Auch auf dem Rad verließ den 39-Jährigen das Gefühl der fehlenden Frische nicht. Diesmal machte sich dieser Umstand jedoch noch weniger bemerkbar als bei Disziplin Nummer eins. „Ich konnte meine geplanten Wattwerte von um die 290 Watt recht konstant durchfahren, was mir mit zwei schnellen ‚Umkleide‘-Wechseln die schnellste gefahrene Radzeit des Tages sicherte“, erklärte Melloh. Insgesamt 32:01 Minuten – inklusive Wechselzeiten – verbrachte der Hamelner Triathlet im Sattel.

Dennis Melloh Ergebnisliste 32 Hamelner Triathlon
Die Ergebnisse in der Übersicht. Foto: privat.

Anschließend ging es auch schon zur dritten und letzten Disziplin. Das „Beine-in-die-Hand-nehmen“ war allerdings von Beginn an nicht mit letzter Energie möglich, wie der Athlet selbst betonte: „Ich wusste, dass ich verletzungsbedingt beim Laufen Zeit verlieren würde. Dies galt es dann so gut wie möglich zu begrenzen.“ Beim Durchschreiten der Ziellinie stoppte die Uhr bei einer Zeit von 18:28 Minuten – zu diesem Zeitpunkt die schnellste aller Läufer. „Ich wusste allerdings, dass noch drei schnelle Kontrahenten aus Hannover in den nachfolgenden Startgruppen waren, weshalb ich meine Zeit zu diesem Zeitpunkt nicht überbewertete.“ Und Melloh behielt recht. Letztlich rutschte der Gesundheits- und Ergonomiecoach hauchzart aus den Podiumsplätzen heraus, landete in der Gesamtwertung auf Rang vier. Im Teilnehmerfeld der männlichen Läufer zwischen 35 und 29 musste er hingegen nur dem Hannoveraner Markus Hein knapp den Vortritt lassen. Von Niedergeschlagenheit war daher nicht der Hauch einer Spur zu erkennen – und die Ziele für die Zukunft sind groß: „Mit dem vierten Platz und der persönlichen Bestleistung am Ende des Tages bin ich wirklich super zufrieden. Ich hebe mir das Potenzial einfach für das nächste Jahr auf, wenn ich in die Altersklasse aufrücke“, bilanzierte der Leichtathlet letztlich mit einem Augenzwinkern. Wir sind gespannt…

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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
Telefon: 05155 / 2819-320
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