15.05.2023 15:38

Leichtathletik - Zehnkampf


Zehnkampf in voller Länge: Suhr Vizemeister auf Landesebene

Beerberg: „Für den ersten Zehnkampf war es ein toller Erfolg und reichlich Erfahrung, die er sammeln durfte“
Justus Suhr Stabhochsprung LG Weserbergland
Im Stabhochsprung zeigte Justus Suhr eine beeindruckende Leistung. Foto: privat.

Gelungene Zehnkampfpremiere für Justus Suhr bei den Norddeutschen, Niedersächsischen und Bremer Landesmeisterschaften der U18 in Papenburg. Samstagvormittag um 11 Uhr begann der Zehnkampf der U18 mit dem Hochsprung. „Hier brauchte Justus etwas, um in den Wettkampf zu kommen, da er in dieser noch jungen Saison noch nicht allzu viele Sprünge gemacht hat. Die Korrekturen hat er gut umgesetzt“, erklärte sein Trainer Uwe Beerberg später. So kämpfte sich Justus bei 1,64m und 1,68m im dritten Versuch über die Latte. Die nächste Höhe (1,72m) wäre Bestleistung gewesen, war an diesem Vormittag noch etwas zu hoch.

Anschließend hieß es, die Beine wieder frisch zu bekommen für die anstehenden 100m. Die äußeren Bedingungen waren ideal für schnelle Zeiten. In 12,07 Sekunden und somit mit persönlicher Bestzeit sprintete Suhr schließlich über die Ziellinie.

Weiter ging es mit dem Kugelstoßen. Im ersten Versuch stieß der hochveranlagte Nachwuchs-Leichtathlet die fünf Kilogramm schwere Kugel gleich über die Elfm-Meter-Marke – 11,07m bedeutete eine persönliche Bestleistung. Im zweiten und dritten Versuch kam er über 10,73m jeweils nicht hinaus.

„Beim anstehenden Weitsprung hat Justus ein gutes Einspringen gezeigt. Aber wie so oft ist dann der Wettkampf eine andere Nummer. Plötzlich gelang es ihm nicht mehr, den Balken zu treffen, die Schritte wurden kürzer und die Geschwindigkeit zum Balken nahm ab“, berichtete Coach Beerberg weiter. Beim ersten Versuch trat er weit vor den Balken und brachte nur 5,12m an Weite zustande. „Als Justus den zweiten Versuch dann durchgelaufen ist, machte sich vor dem abschließenden dritten Versuch doch eine gewisse Unsicherheit und Nervosität breit. Die Schultern hingen etwas runter und die gute Laune war verfolgen.
Da musste Justus etwas aufgebaut werden. Er hat sich dann aber noch einmal zusammengerissen“, schilderte Beerberg das Gefühlleben seines Schützlings. Im dritten Versuch traf er den Balken gut und lieferte mit 5,65m einen passablen Sprung.
Zum Abschluss des ersten Tages stand dann der 400-Meter-Lauf auf dem Programm. „400m im Wettkampf ist Justus noch nie gelaufen, bisher waren es immer nur 300m“, merkte der Trainer an. Sehr forsch startete Suhr in die letzte Disziplin – die ersten 100m spulte er in 12,8sek ab. Auf den letzten 80m musste er dem Anfangstempo etwas Tribut zollen, sodass die Uhr bei 56,88sek stehenblieb. Dazu Beerberg: „Er hat alles gegeben.“

Für den Fünfkampf bedeuten diese Leistungen eine Ausbeute von insgesamt 2750 Punkten und Platz sechs in der Wertung der Norddeutschen Meisterschaft. In der Landeswertung reichte es sogar für Platz drei.

Am Sonntag fiel der Startschuss dann bereits um 10 Uhr. „Jetzt galt es sich, für den Stabhochsprung zu früher Stunde vorzubereiten. Die Beine waren schon etwas schwer, aber Steffen Rothmann hat Justus hervorragend auf diese Disziplin vorbereitet“, beschrieb der LGW-Trainer die Ausgangslage seines Schützlings. Im Laufe des Wettkampfs überzeugte rief Suhr sein ganzes Potenzial ab, doch das Einspringen war noch ausbaufähig. Daher lag die Einstiegshöhe bei 2,40m. Weiter ging es über 2,60m, 2,80m, 2,90m, 3,00m, 3,10m – alles im ersten Versuch. Die Drei-Meter-Marke bedeutete dabei bereits eine persönliche Bestleistung. Aber es ging noch höher. 3,20m im Dritten und 3,30m im zweiten Versuch überwand er ebenfalls. „Ein toller Wettkampf von ihm“, war auch Beerberg voll des Lobes. Die 3,40m erwiesen sich letztlich als Grenze. „Die hätte Justus noch gerne mitgenommen, dann hätte Steffen eine am Vorabend vereinbarte Wette einlösen müssen“, so der Coach.
Der Stabhochwettkampf dauerte insgesamt zwei Stunden und 15 Minuten für den Hamelner Leichtathlet.


Im folgenden Diskuswurf spannte Justus alle auf die Folter. Einem starken Einwerfen von Würfen über 35m folgten zwei ungültige Versuche. Doch Suhr zeigte, dass er der Mann der dritten Versuche war. Und so gelangen ihm noch ordentliche 31,23m.

„Über die 110-Meter-Hürden, die dann folgten, wollte er eine tiefe 16er-Zeit laufen – obwohl er schon einiges in den Beinen hatte zu dem Zeitpunkt“, schilderte Beerberg die Zielsetzung.
Ein guter Start gelang dem jungen Zehnkämpfer. „Die Hürdenüberquerung kann noch schneller erfolgen, aber es war ein guter Rhythmus zwischen den zehn Hürden“, analysierte sein Coach. Mit 16,25sek verpasste er nur knapp eine neue persönliche Bestleistung.

„Dann kam der Speerwurf, der in den letzten Wochen etwas Kopfzerbrechen bereitete. Dort ist Justus der Rhythmus komplett verloren gegangen und so summierte sich ein Fehler nach dem anderen – eine Kettenreaktion. 28,32m sind indiskutabel und mehr als nur ein Sicherheitswurf. Hier gilt es nun einiges aufzuarbeiten“, fiel das Fazit Beerbergs deutlich aus.

Der Abschluss eines Zehnkampfes ist der 1500-Meter-Lauf. „Im Wettkampf ist Justus diesen noch nicht gelaufen. Es war für ihn auch schwierig, nach zwei langen Tagen einzuschätzen, was er zu diesem Zeitpunkt noch im Tank hatte“, so der Coach. Am Ende überschritt er die Ziellinie bei 5:11,81 Minuten. „Justus hat nochmal richtig gefightet und alles rausgehauen. So lagen sich die Zehnkämpfer um 17.45 Uhr erschöpft, aber doch glücklich über das Erreichte auf der Bahn oder auf dem Rasen in den Armen“, endete Beerberg.

Belohnt wurde Justus mit 5145 Punkten und der Vizemeisterschaft im Land. Bei den Norddeutschen Meisterschaft reichte es zu Rang sechs. Das abschließende allumfassende Fazit des Trainers: „Für den ersten Zehnkampf war es ein toller Erfolg und reichlich Erfahrung, die er sammeln durfte. Diese Woche kann er nun regenerieren, bevor es dann mit dem Training weitergeht.“

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