25.10.2011 10:48

1. Bundesliga Rollstuhl-Basketball


United beim Weltpokalsieger am Anfang auf Augenhöhe

Aufsteiger gegen Weltklasse-Team nur 20 Minuten auf Augenhöhe / Kluck: „Wie ein Hühnerhaufen jegliches Spielverständnis verloren“

RSV Lahn-Dill – Hannover United 107:37 ( 36:26).

United Hannover RSV Lahn-Dill AWesAAm vergangenen Samstag stand für Hannover United das einerseits schwierigste und andererseits zugleich einfachste Auswärtsspiel der Saison auf Programm. Zu Gast beim amtierenden Deutschen Meister in Wetzlar galt es für die Mannschaft von Trainer Harald Fürup, sich so lange wie möglich gegen den übermächtigen Gegner, in dessen Reihen einige der besten Rollstuhl-Basketballer der Welt zu finden sind, mitzuhalten. Das einfachste Auswärtsspiel war es, weil man ohne jeglichen Druck aufspielen konnte. Dies taten die Hannoveraner zu Beginn der Partie auch eindrucksvoll. So rieben sich einige der 750 Zuschauer in der August-Bebel-Halle in Wetzlar verwundert die Augen, als nach sieben gespielten Minuten die Gäste beim Stand von 12:10 mit den Weltpokalsieger 2010 auf Augenhöhe agierte. Bis zur ersten Viertelpause konnten sich die Gastgeber dank US-Nationalspieler Steve Serio zwar bis auf 20:12 absetzen. Doch auch im zweiten Viertel spielte United weiter munter mit. Beim Stand von 26:36 aus Sicht der Niedersachsen ging es in die Halbzeitpause. Beste Noten verdienten sich vor allem Thomas Schröder und Michael Möllenbeck, die immer wieder Lücken in der Abwehr des RSV zu nutzen wussten, während Martin Kluck und Kai Möller eher blass blieben. In der Kabine versuchte United-Trainer Fürup seine Mannschaft dann auf eine deutlich aggressivere Verteidigung des Gegners einzustellen. Doch was nach Wieder-Anpfiff auf dem Spielfeld geschah, war für die gut 20 mitgereisten United-Fans und vor allem für die Spieler aus Hannover ganz schwer zu verdauen. Der RSV startete mit seiner etatmäßigen ersten Fünf und presste die Gäste über das gesamte Spielfeld. Durch den enormen Druck der Gastgeber wurde Hannover immer wieder zu Fehlern im Spielaufbau gezwungen. Mit Wut im Bauch aufgrund der ersten Halbzeit und angetrieben durch die Zuschauer spielte sich der Tabellenerste in einen Rausch. Dieser endete nach unglaublichen zehn Minuten mit 43:0 (!), sodass dem Liganeuling aus Hannover beim Stand von 79:26 ein Debakel drohte. „So etwas habe ich noch nicht erlebt. Eine solche Dominanz über ein ganzes Viertel, wo wir selbst wie ein Hühnerhaufen jegliches Spielverständnis verloren haben. Das darf uns auch als unerfahrenem Aufsteiger nicht passieren“, war United-Sprecher Martin Kluck selbst einen Tag nach dem Auswärtsspiel noch fassungslos. Auch im letzten Spielabschnitt als der Druck des RSV allmählich nachließ, fand die Mannschaft um Kapitän Michael Möllenbeck nicht zurück ins Spiel. So blieb am Ende neben dem 37:107-Endstand nur die Erfahrung vor 750 Zuschauer eine der besten Mannschaften der Welt 20 Minuten geärgert zu haben.
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