29.04.2011 10:16

Interview mit Hastenbecks Oberliga-Trainer


Genge ist vom Klassenerhalt überzeugt – und würde weitermachen!

“Ich hätte den Antrieb, es nochmal richtig zu probieren“ / Technik, Laufbereitschaft und Kampf: Die Mischung macht’s
Detlef Genge - SV Hastenbeck
Volle Konzentration auf den Klassenerhalt: Detlef Genge ist davon überzeugt.

Bis 2004 war der große Erfolg der Hastenbecker Fußball-Damen eng mit dem Namen Detlef Genge verknüpft. Dann legte der Trainer, der mit dem SVH in der zweithöchsten Spielklasse, der damaligen Regionalliga zwischenzeitlich sogar leise an das Bundesliga-Tor klopfte, eine Pause ein. Seit zwei Monaten ist Genge wieder da! Und mit ihm sind Erfolge zurückgekehrt. Das „rettende Ufer“ ist in der Oberliga wieder in Sicht. Der Rückstand beträgt nur noch zwei Zähler. Christian Risel sprach mit Hastenbecks Übungsleiter über die Chancen auf den Klassenerhalt, bittere Fehlentscheidungen, die Stimmung im Team – und die nächste Saison.

Detlef Genge, wie gefällt es Dir, nach sieben Jahren Pause, wieder in Hastenbeck als Trainer tätig zu sein?

„Es gefällt mir total gut. Ich bin selbst überrascht, dass ich nochmal den Willen gefunden habe, diese Aufgabe zu übernehmen. Doch jetzt bereitet sie mir riesigen Spaß. Ich bin richtig begeistert von der Mannschaft und dem Willen, den sie zeigt, das Ziel ‚Klassenerhalt’ noch zu schaffen.“

Was hat sich im Verein seit 2004 verändert?

„So viel hat sich nicht verändert. Sehr positiv ist natürlich, dass es mit Sabine Thimm nun eine Person gibt, die sich um viele Dinge um die Mannschaft herum kümmert. Sie organisiert viele Sachen und übernimmt auch einen Großteil der Pressearbeit, den ich damals zu 95 Prozent selbst übernehmen musste. Die Aufgabenverteilung ist jetzt einfach besser, sodass ich mich auf den sportlichen Bereich konzentrieren kann.“

Worauf legst Du beim Spiel deines Teams besonders wert? Und was sind Eure Stärken?

„Wir waren immer schon eine Mannschaft, die körperbetont spielt. Fußball lebt von Emotionen und Kampf. Und das sind auch unsere großen Stärken. Wir sind eine kampf- und willensstarke Mannschaft. Technisch gut spielen ist eine Sache – Laufbereitschaft und Kampf gehören aber auch dazu. Das ist nicht immer gern gesehen, aber für mich ist eine Mischung daraus wichtig, um erfolgreich Fußball zu spielen.“

Dein Comeback beim SVH an der Seitenlinie ist nun zwei Monate alt. Wie lautet Deine Zwischenbilanz?

„Insgesamt bin ich wirklich zufrieden. Wir hatten einen super Start mit zwei Siegen. Da waren wir absolut in der Spur und wussten, dass wir anschließend vier schwere Spiele haben. Die haben wir dann positiver gestalten können als wir vorher gedacht haben. Das Spiel gegen Wolfsburg haben wir sogar gewinnen können. Und dann hatten wir zuletzt drei Spiele, die nicht so gut gelaufen sind. Im Heimspiel gegen Hildesheim waren wir schlecht. Da hat es an mehreren Sachen gefehlt. Am Ende war es dennoch unglücklich, dass wir nur 1:1 gespielt haben, denn das Gegentor kurz vor Schluss ist durch eine klare Fehlentscheidung des Schiedsrichters entstanden. Bei dem Spiel auf dem Kunstrasenplatz in Hannover will ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Da haben wir im Spielaufbau viel zu viele Fehler gemacht. Aber das kann passiert. Gegen Gifhorn haben wir ein sehr gutes Spiel gezeigt, nach dem 2:1 aber leider nicht nachlegen können. Hätte es in der 89. Minute 4:1 für uns gestanden und die Möglichkeiten waren da, dann hätte die Schiedsrichterin auch nicht so lange nachspielen lassen. Das ist dann einfach Pech!“
Jubel-Stimmung in Hastenbeck nach dem Sieg über Wolfsburg
Diese Bilder häufen sich wieder: Hastenbecks Damen wollen auch am Saison-Ende jubeln.

Wie ist die Stimmung nach zuletzt zwei Rückschlägen?

“Am Dienstag nach dem Spiel war die Stimmung ziemlich schlecht. Jeder hatte das Erlebte noch vor Augen und war bitter enttäuscht. Weil wir ja auch alle wussten, dass es eine gute Leistung von uns war und wir um diese zwei Punkte beraubt worden sind. Da war die Stimmung schon auf dem Tiefpunkt. Aber es hilft alles nichts. Wir gehen jetzt die nächsten Spiele umso motivierter an und holen uns die Punkte zurück.“

Wie lautet das Ziel für die nächsten drei Spiele?

„Wir stehen hinten stabil, konnten die Fehlerquote deutlich senken und haben zudem eine Torhüterin, die auch mal Unhaltbare rausholt. Insgesamt haben wir einfach viel weniger Gegentore kassiert. Das wollen wir natürlich auch in den nächsten Spielen beibehalten. Im Spiel nach vorne müssen wir einfach effektiver werden. Die Torchancen, die wir haben, müssen wir konsequenter nutzen. Besonders gegen so einen starken Gegner wie Upen. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir auch gegen Upen eine gute Chance haben. Wir müssen jetzt ein positives Erlebnis schaffen. Dann setzen wir uns auch in Renshausen durch. Und dann haben wir das letzte Spiel gegen Limmer, in dem es sicherlich um alles geht. Und in dem wir unsere Chance nutzen werden, um den Klassenerhalt zu sichern.“

Thema Klassenerhalt: Warum bist Du überzeugt, dass Hastenbeck auch nächstes Jahr in der Oberliga spielt?

„Bei uns wird alles getan, was im Bereich des Möglichen liegt, um den Abstieg zu verhindern. Die Mädels bereiten sich auf jedes Spiel super vor. Die Einstellung stimmt und alle setzten sich bis zur letzten Minute voll ein. Wir müssen weiter an uns glauben. Die Mannschaft hat den Willen. Das ist deutlich zu spüren. Die Möglichkeit ist noch da und ich bin davon überzeugt, dass wir es schaffen.“

Stehst Du auch in der kommenden Saison als Trainer zur Verfügung?

„Also ich wäre auf jeden Fall bereit, diese Aufgabe zu übernehmen. Ich möchte mich da aber auch nicht aufdrängen. Ich habe hier wieder angefangen mit dem Gedanken, meinem alten Verein kurzfristig helfen zu wollen. Auch wenn ich schnell gemerkt habe, wie viel Spaß mir das bereitet, will ich, wenn ein neuer Trainer für die nächste Saison bereitstehen sollte, ihm oder ihr nicht im Wege stehen. Aber wenn die Mannschaft und der Verein gewillt ist, mit mir zusammen nochmal anzugreifen, dann hätte ich Lust, mit anzufassen und die Mannschaft weiter zu verbessern. Ich hätte den Antrieb und den Ehrgeiz, es nochmal richtig zu probieren!“

Detlef, wir danken Dir für das Gespräch und wünschen Dir und Deiner Mannschaft viel Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt!
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Team AWesA
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