22.12.2021 14:53

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Calenberger Kanonier Katunda: „Alles versuchen, um Profi zu werden“

„Das ist mein großer Traum. Deshalb arbeite ich jetzt hart dafür, sonst mache ich mir später Vorwürfe, wenn sich herausstellt, dass ich in der Jugend zu faul war“

Christopher Katunda spielt in der U19 des JFV Calenberger Land und ist aktuell Schulpraktikant bei AWesA.
Ob Sommer oder Winter, ob Regen oder Sonne – er ist draußen und spielt. Christopher Katunda tritt gegen den Ball, seit er denken kann. Das 17-jährige Talent, das seit einigen Jahren für den JFV Calenberger Land aufläuft, liebt Fußball über alles. „Mit drei Jahren habe ich bei der SG Hameln 74 angefangen. Mein großer Bruder Orly hat dort gespielt und ich wollte immer unbedingt mit zum Training und selbst spielen“, erinnert sich Katunda, der sich schon in ganz jungen Jahren ein Fußball-Video nach dem anderen auf YouTube ansieht und die Tricks der großen Stars lernt, bis er sie aus dem Effeff beherrscht. „Das motiviert mich immer wieder, es gibt immer etwas dazuzulernen. Und es macht viel Spaß.“



Christopher Katunda als junger Bub bei der SG Hameln 74. Foto: Nils Propfen.
In der E-Jugend überreden ihn Björn Meyer und Mirko Magritz, sich der JSG Halvestorf/TC Hameln anzuschließen – und bald wird auch deutlich, dass Chris rasche Fortschritte macht. „In der F- und E-Jugend habe ich einfach gespielt und mir gar keine Gedanken darüber gemacht, wie gut ich im Vergleich zu anderen Kindern war.“ Erst als er mit älteren Kindern zusammenspielen soll, Vereine wie der SC Paderborn oder Hannover 96 sich nach ihm erkundigen und er immer häufiger bei diversen Turnieren zum besten Spieler gewählt wird, merkt Katunda, dass mehr drin ist. Über den NFV-Stützpunkt kommt auch der JFV Calenberger Land auf ihn zu. Katunda erinnert sich: „Der Verein hat bei einem Stützpunkt-Turnier meine Mutter angesprochen. Ich habe dann mit Kindern, die ich bereits kannte und die bei Calenberg gespielt haben, gesprochen und sie haben mir empfohlen, es dort zu versuchen.“ Parallel trainiert er noch beim SC Paderborn mit, traut sich diesen großen Schritt aber noch nicht zu – er entscheidet sich für das Calenberger Land und durchläuft von der U13 bis U19 alle Altersklassen. Nicht nur das: Zunächst in der Kreisliga, dann in der Bezirks-, Landes- und Verbandsliga und schließlich in der U19-Regionalliga geht der begabte Stürmer auf Torejagd – trotz seiner 17 Jahre spielt er in einem älteren Jahrgang.


U12 SSG Halvestorf TC Hameln Hannover 96 SC Paderborn 07 AWesA
Die Halvestorfer Kreisauswahlspieler Christopher Katunda, Laurenz Meyer, Sebastian Schäfer, Robin Nitschke, Finn Rosenow, Juan Kolanowski (v. li.) aus dem Jahr 2014.
Auffällig: Nie spricht Katunda schlecht über andere. Höflich und bescheiden ist er, sieht das Gute in seinen Mitmenschen und -spielern. Früh wird er selbstständig, um seine Mutter zu entlasten, die mit Christopher, seinen fünf Geschwistern und ihrem Beruf viel um die Ohren hat, für ihre Familie extrem viel leistet. Sein Vater lebt und arbeitet in Belgien. „Seit ich 14 bin, fahre ich mit dem Zug zum Training, damit meine Mutter mich nicht immer fahren muss. Sie hat viel zu tun und das macht es ihr etwas einfacher. Trotzdem ist sie bei jedem Spiel dabei, sie ist mein größter Fan und ich bin ihr unglaublich dankbar.“ Wesentlich kritischer geht er hingegen mit sich selbst um, wirkt in seiner Einstellung bereits sehr erwachsen: „Ich will immer besser werden und an mir arbeiten. Fußball ist mir extrem wichtig und ich möchte alles versuchen, um Profi zu werden. Das ist mein großer Traum. Deshalb arbeite ich jetzt hart dafür, sonst mache ich mir später Vorwürfe, wenn sich herausstellt, dass ich in der Jugend zu faul war. Gleichzeitig darf man aber auch die Schule nicht vernachlässigen, denn Profi wird nicht jeder.“


Theodor Heuss Realschule Sieger beim Christmas Cup
Die Theodor-Heuss-Realschule im Jahr 2019 beim KGS-Christmas-Cup. Spieler des Turniers: Christopher Katunda (obere Reihe, 2.v.re.).
Anstatt auf Partys sieht man Katunda auf dem Rasen, beim Joggen oder auf dem Bolzplatz, wenn er neue Bewegungen einstudiert. Deshalb scheint seine aktuelle Torflaute auch nur eine temporäre Phase zu sein. In der aktuellen Regionalliga-Saison ist ihm erst ein Tor gelungen, doch insgesamt hat Calenberger Land auch erst sieben geschossen. „In der letzten Saison lief es wie von selbst, da habe ich fast zwei Tore pro Spiel geschossen. In dieser Saison läuft es nicht so gut, daher muss ich umso mehr trainieren, damit es wieder besser wird. Man darf niemals aufgeben und muss immer weitermachen.“ Das ist leichter gesagt als getan – doch Katunda sagt es nicht nur, er tut es auch. Und diese Einstellung zeichnet ihn neben seinen menschlichen und fußballerischen Vorzügen aus.
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