28.06.2023 15:41

Interview


Tünderns Landesliga-Jahr: Eine Saison mit Höhen und Tiefen

BWs scheidender Coach, Tim Piontek, spricht im Interview über den schwierigen Saisonstart und seinen persönlichen Abschied
Alexander Stamm Tim Piontek BW Tuendern Landesliga
Eine Ära geht zu Ende: Tim Piontek (re.) und Alexander Stamm sagen als Trainer von BW Tündern adé.

Nach drei Jahren in der Oberliga hieß es für Blau-Weiß Tündern in der abgelaufenen Spielzeit: erstmal wieder in der Landesliga an den Start gehen. Nach zwei starken Auftritten zum Auftakt folgte allerdings ein sportlicher Einbruch, über viele Wochen hinweg fanden sich die „Schwalben“ in der unteren Tabellenhälfte wieder, befanden sich zeitweise sogar in unmittelbarer Nähe der bedrohten Abstiegsränge. Nach dem Seitenwechsel ließen die Kicker aus dem „Windmühlendorf“ aber auch immer mal wieder aufflackern, welch große Qualität eigentlich im Kader von Blau-Weiß steckt. Anlässlich des anstehenden Abschieds des Tünderaner Trainerduos – Tim Piontek & Alexander Stamm machen zur neuen Saison Platz für René Hau und Kolja Schweins an der Seitenlinie – liefert Piontek unter anderem einen Einblick, wie seine persönliche Entscheidung zustande gekommen ist.

Tim, Platz fünf war das ursprüngliche Saisonziel, nach zwischenzeitlicher Abstiegsgefahr seid Ihr letztlich Achter geworden. Warum ist Euch die Rückkehr in die Landesliga nach dem Oberliga-Abstieg so schwer gefallen?
Tim Piontek: „Der Fußball in der Landesliga ist schon etwas anders als in der Oberliga. Es geht deutlich kampfbetonter zu. Zudem sind wir als Oberliga-Absteiger besonders in den ersten Spielen als Favorit in die Spiele gegangen und die Mannschaften haben sehr defensiv gegen uns agiert. Natürlich spielte auch die eigene Erwartungshaltung eine Rolle. Somit hat es einige Zeit gedauert, bis wir auch vom Kopf her in der Liga angekommen sind.“
Was stimmt Dich positiv, dass Ihr in der nächsten Saison stabiler auftretet?
„Wir haben eine gute Mischung aus erfahrenen Spielern, welche schon lange auf diesem Niveau Fußball spielen, und jungen Spielern, die sich bei uns optimal entwickeln können. Ich denke, dass es in der Vergangenheit genug Beispiele davon in Tündern gab. Diese Stärke zeichnet unseren Verein besonders aus. Demnach schaffen wir es auch immer wieder, ohne ‚große‘ finanzielle Mittel das Niveau zu halten. Mit René Hau als meinen Nachfolger haben wir einen super Trainer gefunden, welcher derselben Auffassung ist, und junge Spieler weiterentwickeln möchte.“

Für Dich war Tündern die erste Trainerstation im Herrenbereich. Nach drei Jahren an der Seitenlinie wirst Du Teammanager und lässt René Hau den Vortritt. Wie ist diese Entscheidung in Dir gereift?
„Die Entscheidung ist mir sehr schwergefallen, da der Verein und die Mannschaft mir sehr ans Herz gewachsen sind. Den Entschluss habe ich jedoch relativ schnell getroffen. Bereits im Oktober habe ich unseren 2. Vorsitzenden, Manfred Lentge, über meine Entscheidung informiert. Hierbei spielt natürlich eine große Rolle, dass ich mit meiner Frau Jana nochmal Nachwuchs bekommen habe und ich einfach mehr Zeit mit meiner Familie verbringen möchte.“

Ehemaliger Kapitän, nah an der Mannschaft und seit Ewigkeiten Tünderaner – war der Stallgeruch rückblickend Vor- oder Nachteil?
„Ich glaube, dass es sogar ein großer Vorteil war, dass ich die Mannschaft und den Verein so gut kannte. Das eine Jahr als Co.-Trainer mit ‚Siggi‘ Motzner zu arbeiten, war ausreichend genug, um ein bisschen Abstand zu haben, aber immer zu wissen, was in der Mannschaft los ist. ‚Stammi‘ (Co.-Trainer Alexander Stamm, Anm. d. Red.) und ich haben ja auch einige Dinge verändert, zum Beispiel in der Trainingsgestaltung oder der Spielidee. Und das funktioniert nur, wenn der Trainer akzeptiert wird.“

Du wirst bekanntermaßen Teammanager der ersten Herren. Ist Deine Trainerlaufbahn damit bereits beendet – oder hältst Du Dir diese Option offen?
„Ich bin ja erst 37 Jahre alt und der Trainerjob hat mir sehr viel Freude bereitet. Mal sehen, was die Zukunft bringt. Aber ich kann mir vorstellen, diese Funktion nochmal auszuüben. Aber erstmal freue ich mich auf ein bisschen mehr freie Zeit (lacht).“
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Autor des Artikels

Jannik Schröder/Robin Besser
Jannik Schröder/Robin Besser
Jannik und Robin haben diesen Artikel in Zusammenarbeit geschrieben.
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