17.09.2017 19:51

2. Kreisklasse, Staffel 2


Abbruch in Löwensen: TC-Kicker & Polizei müssen Schiedsrichter schützen

Dröge widerspricht TC- und Schiedsrichterdarstellungen / Schiedsrichter: „Ich kann mich nur bei den Hamelnern für ihre Zivilcourage bedanken“
Spielabbruch SW Loewensen TC Hameln Schiedsrichter Trikot Zerrissen
Der Schiedsrichter zeigt sein zerrissenes Trikot.

SW Löwensen – TC Hameln Spielabbruch.

In Löwensen rückte das Fußballerische weit in den Hintergrund. Beim Stand von 1:0 für den TC Hameln, Mario Mazzanti traf in der 52. Minute, musste der Schiedsrichter das Spiel in der 70. Minute abbrechen. Bereits in der 40. Minute sah Löwensens Maloum Ahmad Khamis aufgrund eines groben Foulspiels die Rote Karte. Wegen Beleidigungen und Drohungen sah sich der Unparteiische gezwungen, ein vorzeitiges Ende einzuleiten. Anschließend wurde sogar die Polizei gerufen, um den Mann mit der Pfeife zu schützen. SW-Coach Olaf Dröge war überhaupt nicht zufrieden mit dem Abbruch: „Den haben wir gegen Grohnde gehabt und dort hat er uns auch benachteiligt. Das Tor von Mazzanti war klares Abseits und die Rote Karte war ein Witz. Das war ein ganz normales Foul. Aufgrund einiger Kommentare hat der Schiedsrichter Zuschauer des Platzes verwiesen. Als die Zuschauer weggingen, meinte der Schiedsrichter irgendetwas auf türkisch gehört zu haben und hat daraufhin das Spiel abgebrochen. Er wollte dann unter Geleitschutz in die Kabine, was völlig überzogen war. Einer meiner Spieler hat den Unparteiischen nach dem Abbruch geschubst, wenn man das überhaupt so nennen kann. Sie sind mehr oder weniger gegeneinander gelaufen. Es war kein Ansatz von Gewalt erkennbar. Ich habe nichts gesehen, was auf einen Spielabbruch hinweisen könnte. Was die Zuschauer betrifft: Ich kann ihnen ja nicht den Mund verbieten.“

TC-Trainer Michael Huber berichtet komplett Gegensätzliches

Michael Huber, Trainer des TC Hameln, hat einen völlig anderen Hergang der Ereignisse gesehen: „Ein Spieler von Löwensen hat den Schiedsrichter beleidigt. Das Wort 'Hund' ist gefallen. Daraufhin hat der Schiri dem Spieler Gelb gezeigt. Dann fingen auch Zuschauer an, den Unparteiischen zu beleidigen und zu bedrohen. Diese wurden des Platzes verwiesen, aber so richtig ist da keiner gegangen und die Löwenser haben die Situation anscheinend nicht so richtig geklärt. Irgendwann sah sich der Schiedsrichter dann gezwungen, das Spiel abzubrechen, weil sich die aggressive Stimmung gegenüber ihm hochgeschaukelt hat. Daraufhin haben sich die Mannschaften bei ihren Ersatzbänken gesammelt. Auf einmal ging ein Löwenser auf den Schiedsrichter zu und wollte ihn augenscheinlich schlagen. Der Schiri ist daraufhin zu uns geflüchtet. Unsere Mannschaft hat sich schützend vor ihn gestellt. Aufgrund von diversen Drohungen gegenüber dem Schiedsrichter haben wir die Polizei gerufen und den Schiedsrichter zur Kabine begleitet. Anschließend hat die Polizei den Fall aufgenommen.“

Schiedsrichter spricht, möchte namentlich aber nicht genannt werden

Abschließend haben wir auch mit dem Unparteiischen persönlich gesprochen. Er möchte namentlich nicht genannt werden. „Das Spiel wurde nach der Führung von TC hitzig. Als ein Stürmer von Löwensen auf das Hamelner Tor zulief, wurde der Löwenser gefoult. Daraufhin hat mich ein anderer Spieler von den Schwarz-Weißen als 'Hund' beleidigt. Eigentlich ist das kurios, da ich ja ein Foul für seine Mannschaft gepfiffen hatte. Daraufhin habe ich das Spiel kurz unterbrochen, den Spieler, der mich beleidigt hat, zu mir genommen und mit Gelb verwarnt. Dann hat er lautstark behauptet, dass er mich nach dem Spiel zusammenschlagen wolle, er hat mir gedroht. Dann hat auch ein Zuschauer mir gedroht und noch etwas lautstark in seiner Muttersprache von sich gegeben. Das konnte ich zwar nicht verstehen, anhand seiner aufgebrachten Körpersprache konnte man aber erahnen, dass es nichts Positives war. Ich habe dem Kapitän von Löwensen gesagt, dass er dem Zuschauer mitteilen soll, den Platz zu verlassen. Das hat der Kapitän ihm auch mitgeteilt. Daraufhin kamen einige Spieler von Löwensen zu mir und haben mich gefragt, was das soll. Noch ein zweiter Zuschauer hat mich dann bedroht. Ich habe mich nun gezwungen gesehen, das Spiel erst einmal für 15 Minuten zu unterbrechen und wollte zur Kabine gehen. Plötzlich wurde von draußen geschrien: 'Schiri, pass auf, da kommt jemand!' Als ich mich umgedreht habe, kamen drei oder vier Spieler von Löwensen auf mich zu gelaufen und haben mich bedroht, dass sie mich nach dem Spiel verprügeln wollen. Glücklicherweise hat Löwensens Torwart schlichtend eingegriffen. Der Spieler, den ich wegen der 'Hund'-Beleidigung verwarnt hatte, ließ sich aber nicht beruhigen und hat mir gedroht, mich umzubringen. Nebenbei kamen von Löwensens Zuschauern weiterhin wüste Drohungen und Beleidigungen, sodass ich keine andere Wahl mehr hatte, als das Spiel komplett abzubrechen. Dann kamen auf einmal acht bis zehn Löwenser Spieler auf mich zugelaufen, zwei davon haben an meinem Trikot gezogen und gerissen und wollten mich schlagen. Von einem Spieler kam ein Schlag in meine Richtung, ich habe ihn etwas nach hinten geschubst, sodass er mich nur am Kehlkopf getroffen hat. Dann bin ich in Richtung TC Hameln gelaufen. Die Mannschaft hat sich schützend um  mich gestellt. Der TC hat die Polizei gerufen. Ich wurde noch von TC-Spielern gewarnt, dass sich 40 bis 60 Leute vor den Kabinen angesammelt haben und diese mich offenbar abfangen wollten. Spieler vom TC haben dann meine Tasche geholt, ich bin mit ihnen gemeinsam zum Parkplatz gegangen und sie haben mich nach Hause gefahren. Ich kann mich nur bei den Hamelnern für ihre Zivilcourage bedanken. Gegen diese Vorfälle werde ich rechtliche Schritte einleiten.“

SC Inter Holzhausen – TSV Groß Berkel 8:4 (3:4).

Tag der offenen Tore in Holzhausen! Mit 8:4 setzte sich der neue Tabellenführer gegen Groß Berkel durch. Aufgrund des Spielabbruchs zwischen Löwensen und TC Hameln sind die Holzhäuser am Turnclub vorbeigezogen. Im ersten Durchgang sah es allerdings alles andere als nach einem Sieg aus. Mann der ersten 45 Minuten war nämlich Groß Berkels Spielertrainer, Mike König. „Den haben  wir einfach nicht in den Griff bekommen. Der hat gemacht, was er wollte“, meinte Inters Sprecher, Stefan Bertram. Gleich viermal (!) schlug König in Durchgang eins zu. Dafür hat Holzhausen Maurice Wennemann. Er und Colberg sorgten nämlich dafür, dass die Hausherren zur Pause im Spiel blieben und trafen zusammen dreimal. „Wir haben in der Pause dann umgestellt. In der zweiten Halbzeit lief es dann etwas besser, Königs Kreise waren etwas enger“, so Bertram. Und Holzhausen drehte jetzt auf: Niclas Groß sorgte 180 Sekunden nach Wiederanpfiff für den Ausgleich, Wennemann erzielte den 5:4-Führungstreffer und anschließend legten Cezary Filipinski, nochmals Wennemann und Dietrich Wintergoller zum 8:4-Endstand nach. „Das 5:4 war etwas umstritten, da haben sie die Groß Berkeler beschwert, dass der Torwart bereits den Ball in der Hand hatte. Wennemann hat aus dem Gewühl heraus dann den Führungstreffer erzielt, das Tor hat gezählt. Das war der Wendepunkt. Danach wurde es einfacher für uns. Ansonsten hatten wir trotz der acht Tore keine gute Chancenverwertung“, meinte Bertram abschließend.
Tore: 0:1 Mike König (8.), 0:2 König (17.), 1:2 Maurice Wennemnn (19.), 2:2 Wennemann (28.), 2:3 König (31.), 2:4 König (41.), 3:4 Pierre Colberg (45.), 4:4 Niclas Groß (48.), 5:4 Wennemann (61.), 6:4 Charik Filipinski (70.), 7:4 Wennemann (77.), 8:4 Dietrich Wintergoller (80.).

SV Lachem II – Germania Hagen II 2:1 (1:1).

Lachem gewinnt völlig überraschend gegen Hagen! „Umso kurioser wird der Sieg, weil uns sechs Stammspieler gefehlt haben, wir ab der 70. Minute unseren Ersatztorwart aufgrund einer Verletzung im Feld spielen lassen mussten und ab der 80. Minute aufgrund einer weiteren Verletzung in Unterzahl waren“, erklärte SVL-Trainer Adrian Suslik. In einer umkämpften Partie kamen die Hausherren aus einer kompakten Defensive heraus immer wieder über Konter. „Zwei davon haben ins Ziel gefunden“, so Suslik. In der 20. Minute erzielte Redon Popoci die Führung für die Gastgeber. Darauf hatten die Germanen in Person von Lukas Reese noch eine Antwort (40.). In der 70. Minute traf Popoci jedoch erneut – und trotz aller Widrigkeiten brachte Lachem den Sieg über die Runden. „Ich kann die gesamte Mannschaft heute nur loben. Sie hat super gekämpft“, war Suslik am Ende froh über die unverhofften drei Punkte. Ein Sonderlob verdienten sich Alexander Markgraf und Ali Demirkaya.
Tore: 1:0 Redon Popoci (20.), 1:1 Lukas Reese (40.), 2:1 Popoci (70.).

SSV Königsförde II – FC Preussen Hameln II 2:8 (2:3).

Trotz der am Ende deutlichen Niederlage präsentierten sich die Königsförder über 60 Minuten in einer guten Form. „Solange wir Kraft hatten, haben wir das, was wir uns vorgenommen hatten, auch gut umgesetzt“, war SSV-Spielertrainer Roman Sfalanga zufrieden. Lucas Santhiagu brachte die Hausherren bereits nach 180 Sekunden in Front, ehe Kenny Kempke prompt wieder für den Ausgleich sorgte und in der zehnten Minute das Spiel zugunsten der Preussen drehte. Darauf hatte „Köfö“ noch eine Antwort parat. Silviolo Cicero traf per Strafstoß in der 26. Minute zum Ausgleich. Nur sechs Minuten später sorgte Kempke jedoch für die erneute Hamelner Führung. Im Anschluss traf Sfalanga mit zwei Freistößen einmal die Latte und den Pfosten. „Die erste Halbzeit war mehr oder weniger ausgeglichen. Wir können sogar durch die beiden Freistöße in Führung gehen, zumindest aber den Ausgleich machen“, so Sfalanga. „Leider ist bei uns ab der 60. Minute die Kraft geschwunden. Preussen hat es dann gut ausgespielt.“ Taha Al Hussan, Kempke, Alexander Gad und Kevin Aukschlat (2) schraubten das Ergebnis schließlich in die Höhe. „Eine schöne Geste fand ich, dass Preussen noch einen Spieler vom Platz genommen haben, als sich einer bei uns verletzt hat und wir ohne Auswechselspieler in Unterzahl weiterspielen mussten. Leider ist der Schiedsrichter heute nicht erschienen, sodass ein Hamelner das Spiel geleitet hat. Er hat das gut gemacht“, so Sfalanga. „Ich möchte meinem Team ebenfalls ein Kompliment machen. Über 60 Minuten war das absolut in Ordnung.“
Tore: 1:0 Lucas Santhiagu (3.), 1:1 Kenny Kempke (5.), 2:1 Kempke (10.), 2:2 Silviolo Cicero (26./Strafstoß), 2:3 Kempke (32.), 2:4 Taha Al Hussan (61.), 2:5 Kempke (68.), 2:6 Alexader Gad (76.), 2:7 Kevin Aukschlat (84.), 2:8 Aukschlat (86.).

TSV Klein Berkel II – SG Hastenbeck/Emmerthal 3:2 (0:2).

Klein Berkel hat nach einem 0:2-Rückstand noch drei Punkte geholt! „Wir haben die Anfangsphase völlig verpennt. Dadurch, dass die Trikots gefehlt haben, hatten wir eine schlechte Vorbereitung auf das Spiel und  waren mit anderen Dingen beschäftigt“, so TSV-Coach Dirk Gelhaar. Blend Raci und Hassan Hamadi sorgten für einen Doppelschlag, sodass es nach sieben Minuten bereits 2:0 für die SGHE stand. In der Folge übernahmen die Hummetaler aber das Kommando. „Wichtig war, dass Christopher Stary kurz vor der Pause getroffen hat. Als dann Mahdi Alipour kurz nach dem Seitenwechsel sogar noch ausgeglichen hat, wusste ich, dass das hier nochwas wird“, meine Gelhaar. In der 86. Minute war es dann so weit: Emilian-Ali Zeaiter drehte das Spiel endgültig zugunsten der Hausherren. „Die Mannschaft hat eine große Leistung gezeigt. Besonders Alexander Wellhausen und Hussein Zeaiter waren heute bärenstark“, lobte Gelhaar schließlich.
Tore: 0:1 Blend Raci (5.), 0:2 Hassan Hamadi (7.), 1:2 Christopher Stary (40.), 2:2 Mahdi Alipour (47.), 3:2 Emiliano-Ali Zeaiter (86.).
276 / 1035

Autor des Artikels

Team AWesA
Team AWesA
Das Team AWesA stellt Euch die aktuellsten Sportnachrichten aus Hameln-Pyrmont kostenlos zur Verfügung. Bei Fragen und Anregungen kannst Du uns gern kontaktieren. Schickt ihr uns Infos, bereiten wir diese zu vollwertigen Artikeln auf.
Telefon: 05155 / 2819-320
info@awesa.de

Webdesign & CMS by cybox