05.05.2023 13:18

2. Kreisklasse


Beber in Lauerstellung: „Läuft alles auf einen Showdown hinaus“

Formstärkstes Team gegen Ligaprimus in Klein Berkel / Vorpahl vor „Auswärtsspiel, das doch irgendwie ein Heimspiel ist“
Lawrence Rodemann SV Germania Beber-Rohrsen
Lawrence Rodemann und der SV Germania Beber-Rohrsen wollen den Aufstieg in dieser Saison klarmachen.

SG Hameln 74 – VfB Hemeringen II (Freitag, 19 Uhr).

An der Heinestraße kommt es am heutigen Freitagabend zu einem wichtigen Kellergipfel. Sowohl die SG74 als auch Hemeringens Zweite befinden sich mitten in der roten Zone und haben bereits einige Zähler Rückstand auf das rettende Ufer. „Mit Hemeringen haben wir einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf zu Gast. Den VfB müssen wir mit jeder Menge Vorsicht empfangen. Der 4:0-Sieg gegen Bad Münder hat einen faden Beigeschmack bei uns hinterlassen, wir sind so stark dezimiert, dass wir die Woche über nicht trainieren konnten. Trotzdem hoffen wir, dass wir genug einsatzfähige Spieler zusammenbekommen“, schildert SG74-Sprecher Norman Müller die düstere Ausgangslage der Hausherren. Auf der Gegenseite erwartet Reserve-Coach Michael Lauke eine Reaktion gegenüber dem letzten Pflichtspieleinsatz: „Nach der Klatsche gegen Beber-Rohrsen (0:8, Anm. d. Red.) ist die Mannschaft gefragt. Eine Leistung wie am Sonntag darf es nun nicht mehr geben. Ich bin gespannt, wie sich die Mannschaft heute Abend präsentieren wird. Kampf, Einstellung, Glaube und Wille sind heute gefragt. Durch den Trainerwechsel scheint sich die SG wieder gefangen zu haben. Wir werden aufpassen müssen, dass wir nicht überrannt werden. Auch SG will nicht Absteiger werden, also muss jeder Zweikampf angenommen und verbissen geführt werden. Ich erwarte kein schönes Spiel. Es wird eine kampfbetonte Partie werden und wir müssen dagegenhalten.“ Beide Teams sind direkte Tabellennachbarn, die Hausherren haben allerdings ein Acht-Punkte-Polster auf den VfB.

FC Bad Pyrmont Hagen III – TSV Brünnighausen (Freitag, 19 Uhr).

Bad Pyrmont Hagens Drittvertretung ist derzeit das Maß aller Dinge in der 2. Kreisklasse. Zwar rangieren die Kurstädter derzeit „nur“ auf Rang zwei, allerdings hat der FC auch zwei Partien weniger absolviert als die Konkurrenz aus Lachem – und zuletzt setzte man sich sogar im direkten Duell mit 3:1 durch. „Nach dem Sieg gegen Lachem letzte Woche heißt es auch gegen Brünnighausen, die Konzentration hochzuhalten und kein Stück an der Einstellung und dem Willen von Freitag nachzulassen. Wenn wir oben bleiben wollen, dürfen wir uns keinen Ausrutscher erlauben. Wir dürfen den nächsten Gegner auf keinen Fall unterschätzen, auch wenn er weiter unter uns in der Tabelle steht. In der Liga kann jeder jeden schlagen. Im Hinspiel haben wir uns gerade in der zweiten Halbzeit sehr schwergetan. Zuhause wollen wir nun unseren großen Platz ausnutzen, unseren Fußball aufs Feld bekommen und so weiterhin alle unsere Heimspiele gewinnen“, gibt FCBPH-Spielertrainer Jan-Hendrik Kleine die Devise vor. Rüdiger Gereke, Trainer der Gäste aus Brünnighausen, zeigt sich derweil rational: „Der FC hat eine überragende Mannschaft, zuhause haben sie alle Spiele gewonnen und auch die Torausbeute spricht für sich. Wir geben uns keinen Illusionen hin und wollen versuchen, das Ergebnis in Grenzen zu halten, um unser gutes Torverhältnis nicht kaputt zu machen. In den nächsten drei Partien spielen wir auswärts gegen die drei Spitzenteams. Danach geht es für uns in die entscheidenden Spiele, sechs Punkte brauchen wir in meinen Augen mindestens noch für den endgültigen Klassenerhalt.“ Erschwerend kommt am Freitag hinzu, dass den Gästen gleich acht Spieler gleichzeitig fehlen werden.

BW Tündern III – TC Hameln (Freitag, 19.30 Uhr).

Bei Tünderns Drittvertretung und TC Hameln stottert der Motor in der Rückrunde noch, beide Teams haben in den acht absolvierten Partien acht Punkte eingefahren. Die Hausherren befinden daher noch mitten im Kampf um den Klassenerhalt. „Erst einmal ein ‚Sorry‘ an TC, da wir ihre Anfrage auf Verlegung auf Sonntag wegen vieler eigener Absagen nicht annehmen konnten. Allerdings hatten beide Teams die Belastung am Mittwoch. Daher sollte dies auf unserer Seite keine Ausrede sein. Das Hinspiel war aus unserer Sicht eines der schlechteren Spiele. Daher müssen wir zuhause den Schalter umlegen und auch die Niederlage am Mittwoch wegstecken. Wir müssen unsere Chancen nutzen, um nicht den Anschluss im Tabellenkeller zu verlieren. Noch sind alle eng beieinander und da ist jeder Punkt Gold wert. Ich bin gespannt, mit welcher Truppe TC aufläuft. Es ist alles möglich, wie man den Vorberichten der letzten Spiele entnehmen konnte. Trotzdem stehen sie gut dar und sind daher, egal wer kommt, nicht zu unterschätzen. Für uns gilt es, jetzt die Punkte einzusammeln. Die Vorgabe sind wie immer drei Punkte. Es ist Abstiegskampf angesagt“, stimmt sich BW-Spielertrainer Maik Hagemann auf die kommende Begegnung ein. Die Hamelner wiederum haben unter der Woche zurück in die Erfolgsspur gefunden. „Durch unsere beiden berechtigten Platzverweise gegen die SGHE haben wir uns leider noch einmal mehr dezimiert. Unsere ohnehin durch Urlauber und verletzte Spieler angespannte Kadersituation hat sich infolgedessen nicht gerade verbessert. Vom Tabellenplatz der Tünderaner darf man sich nicht täuschen lassen. Der Kader ist schon stärker, als es die aktuelle Platzierung aussagt. Ich gehe auch relativ fest davon aus, dass sich die ‚Schwalben‘ zum Saisonendspurt nochmal berappeln und den drohenden Abstieg hoffentlich erfolgreich abwenden werden. Es sieht für Freitagabend personell wirklich schwierig bei uns aus. Insofern wäre ich tatsächlich schon zufrieden, wenn wir einen Punkt aus Tündern mitnehmen könnten. Ansonsten freue ich mich natürlich auf ein sehr besonderes Auswärtsspiel, zu dem ein Teil meiner Mannschaft und ich zu Fuß anreisen werden. Auf viele Tünderaner Freunde und ein Auswärtsspiel, das doch irgendwie ein Heimspiel ist“, rundet TC-Trainer Hendrik Vorpahl seine Einschätzung ab.

SG Klein Berkel/Königsförde II – SV Lachem (Sonntag, 12.30 Uhr).

Das formstärkste Team der Klasse trifft am Sonntag auf den Ligaprimus. Während sich die Stärke des SV Lachem bereits die gesamte Saison hindurch abzeichnet, haben die Gastgeber vor allem in den vergangenen fünf Partien den Schalter umgelegt. Die SG tritt nach fünf Siegen in Folge und in diesem Zeitraum 28 erzielten Toren mit Selbstbewusstsein an. Dazu SG-Trainer Jochen Illert: „Lachem ist für mich die leistungsstärkste Mannschaft in unserer Liga: spielstark, gepaart mit einem erkennbaren Spielsystem. Unser Vorteil ist, dass niemand von uns einen Sieg erwartet. Wir können mit fünf Siegen in Folge völlig frei und unbeschwert aufspielen. Deshalb wird es hoffentlich ein schönes Spiel, das wünschen wir uns und unseren Zuschauern.“ Auch Gäste-Trainer Mirko Majcan weiß um die Formstärke der Hummetaler: „Wir denken von Spiel zum Spiel und müssen am Sonntag gegen SG Klein Berkel/Königsförde eine anspruchsvolle Aufgabe lösen. SG hat sehr gute Ergebnisse in der Rückrunde erzielt und wird gegen uns auf dem Platz alles geben. Wir müssen dagegenhalten, Zweikämpfe gewinnen, laufstark sein und aus den ersten Chancen die Tore erzielen.“ Die Gäste bilden mit 91 Treffern die torgefährlichste Offensive der Liga.

TSV Nettelrede II – SG Hamelspringe/Eimbeckhausen II (Sonntag, 12.30 Uhr).

Auch der TSV Nettelrede II spielt derzeit eine beeindruckende Rückrunde. Schon jetzt haben die „Grönjer“ in der Rückrunde genauso viele Punkte geholt wie in der gesamten Hinrunde – und dabei stehen noch fünf Partien aus. Im Derby geht es nun gegen die Nachbarn aus Hamelspringe und Eimbeckhausen. „Für uns steht das nächste Derby an. Wir wollen unsere Serie fortsetzen und das Momentum spricht sicherlich für uns. Jedoch wissen wir über die Stärken der Hamelspringer bestens Bescheid. Wir wollen trotzdem die drei Punkte in Nettelrede behalten und werden dafür wieder alles tun“, gibt TSV-Sprecher Björn Wente die Marschrichtung vor. Die Gäste befinden sich derweil in einer kleinen Ergebniskrise. „Im Derby treffen wir mit Nettelrede auf die Mannschaft der Stunde. Sie haben ihre letzten Spiele allesamt gewonnen. Mit ihren vielen jungen Leuten und dazu auf ihrem eigenen Platz wird es für uns eine echte Herausforderung. Wir haben zuletzt viel personell wechseln und umstrukturieren müssen, auch um die Erste zu unterstützen. Das wird auch am Sonntag wieder so sein. Trotzdem wollen wir dagegenhalten und etwas Zählbares mitnehmen. Es wird für uns langsam wieder Zeit zu punkten. Dafür müssen wir insbesondere im letzten Drittel wieder den finalen Pass an den Mann bringen, um Tore zu erzielen“, erklärt Gäste-Trainer Martin Witzel die Zielvorgabe. Beide Teams trennen momentan vier Punkte.

TuSpo Bad Münder – SG Hastenbeck/Emmerthal (Sonntag, 13 Uhr).

„Wir müssen in den nächsten Spielen punkten, sonst wird es düster“, hatte SGHE-Trainer Marco Job nach der 3:4-Niederlage gegen TC Hameln erklärt. Am Sonntag trifft diese Devise allerdings auf beide Seiten zu, wenn die Spielgemeinschaft in Bad Münder zu Gast ist. Nach vier sieglosen Spielen ist Folge ist das Polster der Hausherren auf die Abstiegszone – nach aktuellem Stand steigen vier Teams ab – auf zwei Zähler geschmolzen. Zuletzt gab es eine 0:4-Niederlage gegen die direkte Konkurrenz aus Klein Berkel/Königsförde II. Bei den Gästen beträgt der Abstand immerhin noch vier Punkte. SGHE-Sprecherin Sandra Hoellenriegel hofft nun, dass sich das Ergebnis aus dem Hinspiel wiederholt: „Die Partien gegen Bad Münder sind immer hart umkämpft. Das Hinspiel haben wir mit einem 6:2 vor heimischer Kulisse für uns entschieden. Wenn wir in Bad Münder genau so auftreten wie im Hinspiel, dann können wir auch dieses Mal die Punkte unserem Konto gutschreiben. Was den Kader angeht, müssen wir schauen. Manche kommen aus der Verletzung/Urlaub wieder dazu, dafür fallen andere aus. Ich wünsche mir von jedem, dass er den Kampf annimmt und an seine Grenzen geht.“

SV Germania Beber-Rohrsen – SG Holzhausen/Thal (Sonntag, 15 Uhr).

Der SV Germania Beber-Rohrsen ist momentan der lauernde Dritte im Aufstiegsrennen der 2. Kreisklasse. Da es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zwei Aufsteiger in die nächsthöhere Klasse geben wird, müssten die Bad Münderaner nur eines der beiden Spitzenteams, Lachem und Bad Pyrmont Hagen III, hinter sich lassen. Durch den Sieg der Kurstädter gegen Lachem am vergangenen Freitag (3:1) ist das Trio zudem wieder näher zusammengerückt. „Für uns bleibt die Saison dank der Schützenhilfe aus Pyrmont Hagen am letzten Wochenende spannend. Wir haben noch alles in der eigenen Hand. Wenn wir fleißig weiterhin punkten, läuft alles auf einen Showdown im letzten Spiel der Saison gegen Lachem hinaus. Darauf müssen wir jetzt hinarbeiten. Das heißt, dass wir keine Punkte liegen lassen dürfen. Damit ist auch das Ziel für unser Spiel gegen Holzhausen/Thal klar. Alles andere als drei Punkte ist für uns nicht akzeptabel. Deswegen werden wir alles in die Waagschale werfen, um die Punkte in Beber zu halten. Zugegeben, der Gegner sieht als Schlusslicht erstmal nach einer unserer leichteren Übungen aus, aber wir können es uns nicht erlauben, irgendeine Mannschaft auf die leichte Schulter zu nehmen“, so die Sichtweise von SV-Sprecher Lennerd Kühn vor der Partie. Bei den Gästen stehen die Zeichen derweil auf Abstieg. Bei momentan 18 Zählern Rückstand auf das rettende Ufer – bei noch sechs verbleibenden Partien – scheint der Niedergang mittlerweile unausweichlich.
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
Telefon: 05155 / 2819-320
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