19.05.2017 08:20

Meldung


Düstere Zukunft: Immer weniger aktive Schiedsrichter

Finden bald Senioren- und Jugendspiele ohne qualifizierte Referees statt? / Lorenz schafft den Aufstieg in den Bezirk
Geehrte Schiedsrichter JHV 2017
Die geehrten bei der Schiedsrichter-Jahreshauptversammlung.


Von Henner-E. Kerl

Den Fußball plagen Sorgen um die Schiedsrichter. Nicht um deren Qualität, sondern  um deren Zukunft. Denn immer weniger interessieren sich für eine Ausbildung zum Referee. Deshalb ist die Vision von einem Kreisligaspiel ohne Schiedsrichter gar nicht weit hergeholt. So malte Michael Rieke, Chef der Pfeifengilde  im Fußballkreis Hameln-Pyrmont, in der Jahreshauptversammlung der Schiedsrichter ein düsteres Zukunftsbild. „Uns fehlt der Nachwuchs“, mahnte er zu weitaus intensiveren Anstrengungen als bisher, junge Menschen für die Ausbildung zu gewinnen. „Dank des erfreulich großen Engagements der älteren Schiris konnten bisher alle Spiele besetzt werden. Ich ziehe den Hut vor deren Einsatz!“ Aber, so Rieke, es sei derzeit fraglich, ob in der kommenden Saison noch bei allen Partien im Junioren- und Seniorenbereich Schiedsrichter angesetzt werden können. Der Fußballkreis hat derzeit 154 gemeldete Schiedsrichter, von denen 126 von Dieter Schröder (Seniorenbereich), Susanne Dombek-Schroder (Frauen) und Mirco Siever (Junioren) eingesetzt werden können. Das sind neun weniger als in der vergangenen Saison. Zwar konnten 13 Interessierte für einen Anwärterlehrgang gewonnen werden, doch nur zehn bestanden die Prüfung. Sie haben ihre „Nagelprobe“ auch schon als Assistenten absolviert. „Nach der Prüfung aber“, kritisierte in der Versammlung Lehrwartin Dombek-Schroder, „fehlt bei vielen Jungschiedsrichtern das Interesse an Fortbildung. Ohne die aber geht es nicht!“ So seien die acht Lehrabende zumeist nur von seit Jahren tätigen Schiedsrichtern besucht worden. Auch der Vorsitzende des Bezirks-Schiedsrichterausschusses, Thomas Rüdiger, ging in einem Grußwort auf eine Ursache für die Schwierigkeit, Nachwuchs für die Gilde der Spielleiter zu finden. „Der Respekt vor den Unparteiischen geht immer mehr zurück“, stellte er fest. „Wir alle müssen dafür sorgen, dass die Pöbeleien und Beschimpfungen aufhören“. Er berichtete von „furchtbar traurigen“ Angriffen nicht nur von Zuschauern, sondern auch von Trainern gegenüber Jungschiedsrichtern. „Kein Wunder, dass die schnell keine Lust mehr am Pfeifen haben“.

Mark Lorenz Aufstieg in Bezirk
Mark Lorenz ist in den Bezirk aufgestiegen.
Doch es gab auch Positives in der Versammlung, und davon nicht zu wenig. Zunächst dankte in seinem Jahresbericht Rieke seinen Ausschussmitgliedern Susanne Dombek-Schröder, Dieter Schröder, Mirco Siever, Fabian König, Taner Yalcin und Norbert Handelsmann für die geleistete Arbeit, dann gratulierte er Mark Lorenz (TSG Emmerthal) zum Aufstieg in den Kreis der Bezirksschiedsrichter und freute sich, dass der Fußballkreis mit Johann Pfeifer (HSC BW Tündern) und Daniel Harting (Eintracht Afferde) in Bundes- und Regionalliga vertreten ist. Pfeifer assistiert in der 2. Liga pfeift in der 3.Bundesliga, Harting ist in der Regionalliga als Assistent aktiv. Als „Schiedsrichter des Jahres“ aber ehrte Michael Rieke einen altgedienten Referee: Günther Kunde vom TSV Bisperode. Dagegen gibt es keinen „Jung-Schiedsrichter des Jahres“. Michael Rieke: „Keiner hat sich angeboten und qualifiziert“. Dafür aber gab es Ehrungen für insgesamt 25 Schiedsrichter. Für 50 Jahre erhielten Adolf Hornberg (TSV Hachmühlen) und Fritz-Ortwin Steinbarth (MTV Lauenstein die goldene Verdienstadel des NFV. 40 Jahre sind aktiv: Susanne Dombek-Schroder, Dieter Schröder, Axel Schreiber (MTSV Aerzen), Wolfgang Schaub (SF Amelgatzen), Reinhard Stolpe (FC Preussen Hameln), Karl-Heinz Wexler (MTV Lauenstein, Willy Lysek (SV Lachem) und Bernhard Kruppki (BW Salzhemmendorf. Die goldene Nadel erhielten für 30 Jahre Ingo Schürmann (SV Lachem), Hans Wisniewski (TSV Bisperode) und Jürgen Schulze (MTSV Aerzen): Marcel Poehler (FC Preussen Hameln) bekam die silberne NFV-Verdienstnadel für 25 Jahre. Seit 15 Jahren sind Nino Beckmann (Eintracht Nienstedt), Dirk Klaassens (FC Latferde) und Fabian König (SSG Halvestorf und seit zehn Jahren Julia Senne (SF Osterwald) und Sebastian Blaschke (Eintracht Afferde)  für den Kreis als Schiedsrichter aktiv.
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