15.10.2023 19:07

Kreisliga


Hajen macht 1:1 und verliert 0:1  - „In meinen 50 Jahren Fußball noch nie erlebt“

Nach vier Pleiten in Folge: TBH stoppt freien Fall / Top-Trio im Gleichschritt
                             
Hajen/Latferdes Angreifer Kay-Jonas Dirnberger traf zum vermeintlichen 1:1 gegen Nettelrede.

FC Preussen Hameln – VfB Hemeringen 2:0 (0:0).

Im Duell zwischen Spitzenreiter und Ligaschlusslicht blieben die Überraschungen am Sonntag aus. Das Hemeringer Abwehrbollwerk hielt Preussens Qualitäts-Offensive aber lange Zeit Stand. „Hemeringen hat gut und kompakt verteidigt. Ihre langen Bälle nach vorne haben Bashkim Gutaj und Nils Böckmann bei uns aber super wegverteidigt“, sah Preussens Coach Pascal Lütdke über weite Strecken ein ähnliches Bild. In der 3. Minute musste der Coach allerdings einmal kurz zusammenzucken, ein 25-Meter-Versuch der Gäste klatschte an den Querbalken. In der Folge besann sich der Spitzenreiter auf die eigenen Qualitäten – und hätte in der 18. Minute auch vom Punkt aus auf Kurs kommen können. VfB-Keeper Marcel Bille parierte allerdings den Versuch von Emil Nasufovski. Auch bis zur Halbzeit blieben die Treffer aus. „Wir hatten zwei, drei Möglichkeiten, die wir einfach nutzen müssen. Da hätten wir konsequenter sein müssen“, haderte Lüdtke. Kurz nach dem Seitenwechsel dann aber der Dosenöffner: Nasufovski dribbelte sich den Weg frei und traf zum 1:0. Auch in der Folge blieb das Hemeringer Defensiv-Gebilde standhaft – dem Fernschuss von Nick Wolny in der 81. Minute hatte der Tabellenletzte dann aber nichts mehr entgegenzusetzen. Damit bleiben die Trends beider Teams bestehen. „Es war ein dreckiger Sieg gegen einen erwartungsgemäß schwierigen Gegner. Die drei Punkte nehmen wir aber gerne mit“, resümierte Lüdtke und sprach Schiedsrichterin Michelle Schrader ein Sonderlob für die „ruhige und disziplinierte“ Spielleitung aus. Eine Info am Rande: der Spitzenreiter durfte sich zwei Minuten vor dem Ende über das Comeback von Lennerd Gallapeni freuen, für den Stürmer war es der erste Einsatz nach monatelanger Verletzung.
Tore: 1:0 Emil Nasufovski (49.), 2:0 Nick Fabian Wolny (81.).
Besonderes: VfB-Keeper Marcel Bille hält Strafstoß (18.).

SG Königsförde/Klein Berkel – SV Azadi Hameln 1:1 (1:1).

In Königsförde wurden die Punkte am Nachmittag geteilt. „Es war ein klassisches 50-50-Spiel. In der ersten Hälfte war Azadi am Drücker, in der zweiten Hälfte waren wir dann obenauf“, schilderte SG-Sprecher Leotrim Berisha die Kräfteverhältnisse auf dem Platz. Richtige Hochkaräter waren in der ersten halben Stunde allerdings Mangelware. Granit Karaliti machte mit einem technischen Fehler noch die beste Situation der Hausherren zunichte. In der 35. Minute folgte dann der Torschrei bei den Gästen. Nach einem Steckpass überwand Afrim Sejdijaj Torwart Kevin Neubauer zum 1:0. Lange ließ die Antwort der Gastgeber aber nicht auf sich warten. Nach einer Ablage in den Rückraum versenkte Christopher Stary die Kugel aus 20 Metern sehenswert im linken unteren Eck. Auch im zweiten Durchgang blieben echte Großkaliber lange Zeit aus. In den letzten Minuten der Begegnung verschärften die Hamelner „Adler“ nochmal ihre Offensivbemühungen, einen sehenswerten Freistoßversuch von Yalcin Ulus kratzte Neubauer aber noch aus dem kurzen Eck. „Alles in allem geht das Unentschieden auch in Ordnung“, gab Berisha abschließend zu Protokoll.
Tore: 0:1 Afrim Sejdijaj (35.), 1:1 Christopher Stary (42.).

TB Hilligsfeld – FC Bad Pyrmont Hagen II 2:1 (1:1). 

Nach vier Niederlagen in Folge hat der TBH seinen freien Fall gestoppt. „Es war ein gutes Kreisligaspiel. Bad Pyrmont Hagen hat viel Qualität auf dem Platz gehabt, sie haben es uns sehr schwierig gemacht. Der Sieg ist Balsam für unser Seele, ein ganz wichtiger Erfolg“, erklärte TBH-Sprecher Bernd Hensel nach dem knappen Sieg gegen die Kurstädter. Die erste Großchance hatte im Trikot der Gastgeber Jonas Schulze, der jedoch an FC-Torwart Burak Yildiz scheiterte. Im Gegenzug traf Christopher Loges in der 5. Minute für den Fusionsclub aus kurzer Distanz zum 1:0. Der Turnerbund kam in der 38. Minute zurück: Jonas Schulze wurde im Strafraum zu Fall gebracht, raffte sich aber schnell wieder auf und erzielte den 1:1-Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel zog Hilligsfeld das Spiel auf seine Seite. Tristan Karock wurde von Louis Huecke während eines Konters bedient und traf per Heber zum 2:1. „Danach wurde es ziemlich brenzlig. Bad Pyrmont Hagen hat noch Pfosten und Latte getroffen, zudem hat unser Torwart Mark Bödecker noch einige Chancen pariert. Wir mussten lange zittern, freuen uns aber umso mehr über die drei Punkte“, meinte Hensel und lobte das Schiedsrichtergespann um Kayahan Meseli.
Tore: 0:1 Christopher Loges (5.), 1:1 Jonas Schulze (38.), 2:1 Tristan Karock (54.).

SG Hajen/Latferde – TSV Nettelrede 0:1 (0:0).

In Hajen spielten sich kuriose Szenen ab. „Zunächst muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Zum ersten Mal ist sie so aufgetreten wie wir uns das erhoffen – trotz einiger Ausfälle von wichtigen Stammspielern und mit nur zwei Auswechselspielern. Die Jungs haben gefightet bis zur letzten Minute, wurden aber leider nicht belohnt“, bedauerte Hajen/Latferdes Trainer Werner Brennecke. Im ersten Durchgang entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten – Tore sollten jedoch erst nach dem Seitenwechsel fallen. „Nettelrede war in der zweiten Halbzeit optisch ein bisschen überlegen, bei uns hat auch langsam die Kraft nachgelassen. Defensiv haben wir aber weiterhin gut gestanden und was durchkam, hat unser Schlussmann Rouven Gasde weggefischt“, so Brennecke. Doch in der 71. Minute war auch Hajen/Latferdes viel gelobter Keeper machtlos. Jannes Aunitz wurde in die Tiefe geschickt und traf zum 1:0 – allerdings schieden sich bei der Frage nach der „Legalität“ des Treffers die Geister. Brennecke: „Er hat sich den Ball mit dem Unterarm vorgelegt und es nach dem Spiel auch zugegeben.“ Noch unglücklicher wurde es für die Hausherren schließlich in der 86. Minute. Torjäger Kay-Jonas Dirnberger traf zum vermeintlichen 1:1. „Das Tor wurde anerkannt, denn Netterlede hat schon den Anstoß ausgeführt. Auf einmal hat die Linienrichterin die Fahne gehoben, der Schiedsrichter ist hingelaufen und hat nach kurzer Besprechung das Tor aufgrund eines angeblichen Handspiels wieder aberkannt. Es ging also mit dem 1:0 für Nettelrede weiter. Das habe ich in meinen 50 Jahren Fußball noch nie erlebt“, schilderte Brennecke seine Eindrücke – und konnte es kaum fassen. „So stehen wir wieder mit leeren Händen da, aber immerhin können wir nach dieser Leistung positiver auf die nächsten Wochen blicken. Wie wir dieses Spiel verloren haben, ist leider an Kuriosität kaum zu überbieten.“ Ein Sonderlob seines Trainers verdiente sich Gorden Bleibaum.
Tore: 0:1 Jannes Aunitz (71.).

SG Großenwieden/Rohden/Segelhorst – BW Tündern II 3:2 (2:1).

Großenwieden & Co. behauptete im Duell mit dem Bezirksliga-Absteiger seinen dritten Tabellenrang. „Es war ein müder Kick auf schwierigem Geläuf“, meinte SG-Sprecher Patrick Bendereit. An Toren mangelte es dennoch nicht. Nach besserem Beginn der Gäste erzielte Lennart Scholtka überraschend die Führung für die Hausherren. Aus 25 Metern traf er sehenswert ins lange Eck (25.). Fünf Minuten später erhöhte Scholtja per Strafstoß auf 2:0 – und Tündern musste in Unterzahl weiterspielen. Bendereit: „Unser Spieler Fabian Görlitz hat den Torhüter umspielt, dieser hat Fabian festgehalten und dafür wurde er vom Platz geschickt.“ Dominik Herrmann hielt das Spiel kurz vor der Pause trotz Unterzahl spannend, als er nach einem Freistoß aus dem Strafraumgewühl heraus zum 1:2 traf. „In der zweiten Halbzeit sind wir gut reingekommen, wobei man Tündern nie angesehen hat, dass sie mit einem Mann weniger spielen mussten“, so Bendereit. Torben Böhm wurde von Kevin Raudzis bedient, scheiterte zunächst und traf im Nachschuss zum 3:1 für die Gastgeber. In der 86. Minute verkürzte Niclas Berndt für die Blau-Weißen zwar noch einmal auf 2:3, doch die große Chance auf das 3:3 sollte sich nicht mehr bieten. „Wir haben es über die Zeit gerettet. Insgesamt war es ein faires Spiel, aber wirklich gut war es nicht“, resümierte der SG-Sprecher.
Tore: 1:0 Lennart Scholtka (25.), 2:0 Scholtka (30./Strafstoß), 2:1 Dominik Herrmann (42), 3:1 Torben Böhm (75.), 3:2 Niklas Berndt (86.).
Besonderes: Rot für Tünderns Felipe Dutschke (30.)

SG Thal/Holzhausen – MTV Lauenstein 0:3 (0:1).

Die Ostkreisler setzten sich bei der abstiegsbedrohten Spielgemeinschaft letztlich deutlich durch und verteidigten damit ihren Relegationsrang Heimcoach Eldar Zahirovic stellte jedoch klar: „Wir hatten ebenfalls unsere Chancen und haben defensiv ganz gut dagegengehalten. Der Sieg für Lauenstein geht aber in Ordnung.“ Im schwierig zu bespielenden Interpark gingen die Gäste in der 23. Minute in Front. Felix Lassan – wer sonst – traf für den MTV zum 1:0. „Da haben sie uns nach einem Fehler von uns ausgekontert“, so Zahirovic. Im Gegenzug verpasste Jonah Kücking den Ausgleich, scheiterte dabei an Lauensteins Schlussmann Mathias Meinhardt. „In der zweiten Halbzeit wollten wir Lauenstein pressen und haben besprochen, dabei immer das starke Mittelfeld des Gegners im Auge zu behalten“, meinte der SGTH-Coach. Der Plan ging allerdings nicht auf – erneut Lassan (58.) und Jens Riemenschneider (59.) trafen innerhalb von 120 Sekunden nach zwei Kontern zum 3:0-Endstand. „Auf unserer Seite haben Dipesh Kc und Manuel Fricke noch zwei Riesenchancne vergeben. Leider machen wir die Tore nicht und so verlieren wir 0:3“, bedauerte Zahirovic, der dem Schiedsrichtergespann um Maurice Wiewel eine formidable Leistung attestierte.
Tore: 0:1 Felix Lassan (23.), 0:2 Lassan (58.), 0:3 Jens Riemenschneider (59.).
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Autor des Artikels

Jannik Schröder/Robin Besser
Jannik Schröder/Robin Besser
Jannik und Robin haben diesen Artikel in Zusammenarbeit geschrieben.
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