19.10.2023 11:34

Kreisliga


„Eines der Spiele, auf die sich die Kreisliga am meisten freut“

Azadi will auf alle Mittel zurückgreifen: „Laufen, kratzen, beißen“ / Kuska: „Nicht darauf verlassen, dass Platz zwölf am Ende der Saison zum Klassenerhalt reicht“
FC Preussen Hameln Kreisliga Aufstellung
Ob Überflieger Preussen Hameln am Sonntag im Gipfeltreffen wohl zum ersten Mal seit Langem ins Straucheln kommen?

TSG Emmerthal – TB Hilligsfeld (Samstag, 16.30 Uhr).

18 Punkte – mit dieser Ausbeute sind derzeit die TSG Emmerthaler und der Hilligsfelder Turnerbund in der Kreisliga unterwegs. Die Hausherren vergrößerten zuletzt mit einem wichtigen 4:1-Erfolg gegen Bisperode den Abstand auf die Abstiegsränge auf neun Punkte. „Ich bin gespannt, wie wir nach dem Sieg gegen Bisperode auftreten werden, unsere Leistungen waren zuletzt etwas schwankend. Mit dem TBH erwartet uns kein einfacher Gegner. Hilligsfeld spielt sehr körperbetont und ist punktetechnisch ganz gut in der Kreisliga angekommen. Unser Ziel ist es ganz klar, das Polster nach unten mit drei Punkten zuhause zu erhöhen. Sicher ist aber auch, dass Hilligsfeld es uns sehr schwierig machen wird“, blickt TSG-Trainer Daniel Wohlleben voraus. Verzichten muss der Coach auf Jonny Albe und Jonas Batke, fraglich sind hinzu die Einsätze von Sören Welzhofer und Rico Dörries. Die Gäste können derweil auf ein „eingespieltes Team“ bauen, wie Sprecher Bernd Hensel zu Protokoll gibt. Anschließend ergänzt er: „Der kurzfristigen Anfrage der TSG um Spielverlegung konnten wir uns leider nicht anschließen, da einige unserer Spieler ihre Planungen für das Wochenende schon frühzeitig vorgemerkt hatten. Im Pokal mussten wir uns nach einer 3:1-Führung (3:3) dann im anschließenden Elfmeterschießen geschlagen geben. Jetzt wären wir mit mindestens einem Punkt zufrieden. Die zwei Wochen als Aufsteiger auf Platz zwei und das Spitzenspiel gegen FC Preussen Hameln waren für uns schöne Momente, von denen sich vielleicht der eine oder andere etwas blenden ließ. Für uns zählt jeder Punkt, den wir holen, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Daran wollen wir arbeiten. Daher waren wir auch froh, dass wir nach vier sieglosen Spielen am letzten Wochenende den Dreier gegen eine starke Pyrmonter Mannschaft eingefahren haben. Jetzt heißt es, an die Leistung anzuknüpfen und mit der nötigen Leidenschaft ein gutes Kreisligaspiel abzuliefern. Was dann am Ende dabei herausspringt, bleibt abzuwarten.“

VfB Hemeringen – SG Königsförde/Klein Berkel (Sonntag, 15 Uhr).

Alle, die es mit dem VfB Hemeringen halten, haben schwierige Wochen hinter sich. Erst drei Punkte hat das Tabellenschlusslicht in dieser Saison gesammelt. Mit der SG Königsförde erwartet die Elf von Thilo Klotz an diesem Sonntag auch weiterhin keine einfache Aufgabe. Doch VfB-Sprecher Bastian Kuska sieht auch Positives: „Die Leistung gegen Preussen Hameln macht Hoffnung. Da haben die Jungs super gekämpft und es dem scheinbaren Übergegner richtig schwer gemacht. Trotz allem lügt der Blick auf die Tabelle nicht und wir können das auch nicht zur Seite schieben. Im Fußball geht es um Punkte und davon haben wir in der bisherigen Saison schlicht und einfach zu wenig geholt. Mit dem Spiel gegen Köfö/Klein Berkel ist die Hinrunde vorbei und wir haben, ausgehend von einem Heimsieg, maximal sechs Punkte geholt – mehr braucht man dazu nicht sagen. Das rettende Ufer könnte zwar wieder in greifbare Nähe rücken, dabei muss aber auch die Sicht auf die Bezirksliga berücksichtigt werden. Und da können wir uns, was sich aus Hameln-Pyrmonter Sicht hoffentlich noch ändert, nicht darauf verlassen, dass Platz zwölf am Ende der Saison zum Klassenerhalt reicht. Ein Heimsieg würde nicht nur die Jungs nochmal pushen, sondern auch unsere treuen Fans, die bei jedem Heimspiel da sind und alles möglich machen, um den einen oder anderen Prozentpunkt mehr mit auf den Platz zu bringen. Auch ihnen wünsche ich einen Heimsieg, das verdient diese bedingungslose Unterstützung bei jedem Heimspiel. Auch wenn es noch nicht ganz so weit ist, so können wir aller Voraussicht nach im Jahr 2024 auch wieder auf unseren Langzeitverletzten Maximilian Ringleff bauen, der uns mit seinen Toren natürlich merklich fehlt.“ Im anderen Lager schildert SG-Sprecher Leotrim Berisha: „Das Unentschieden gegen Azadi (1:1, Anm. d. Red. hat uns leider nicht weitergebracht, auch wenn ein Sieg nicht verdient für uns gewesen wäre. Gegen Hemeringen müssen wir wieder in die Erfolgsspur finden. Wenn wir auf die letzte Saison zurückblicken, dann wird es ein sehr umkämpftes Spiel und nicht leicht für uns sein. Sie werden uns auf keinen Fall die drei Punkte so herschenken. Daher müssen wir eine gute Form an den Tag legen, um als Sieger vom Platz zu gehen.“ Die Spielgemeinschaft rangiert aktuell auf Tabellenplatz fünf.

SG Großenwieden/Rohden/Segelhorst – SG Thal/Holzhausen (Sonntag, 15 Uhr).

Bei der SG Großenwieden/Rohden/Segelhorst strahlt das Licht in den letzten Wochen besonders hell. Die zu Beginn der Saison von einigen hoch gehandelte neue Spielgemeinschaft befindet sich mittlerweile auf Tabellenplatz drei, zuletzt zog man auch Bezirksliga-Absteiger Tündern mit 3:2 den Zahn. „Im letzten Spiel der Rückrunde wollen wir unseren Tabellenplatz festigen. Dafür müssen wir am Sonntag die drei Punkte in Großenwieden behalten. Die SG werden wir dabei keineswegs unterschätzen. Erfahrungsgemäß wird Thal uns kämpferisch wieder alles abverlangen. Daher liegt der volle Fokus auf den kommenden 90 Minuten. Erledigen wir unsere Hausaufgaben, erwarten uns im Anschluss direkt zwei Topspiele zum Start der Rückrunde. Darauf brennt sicherlich jeder Fußballer“, hofft SG-Sprecher Janis Höpfner auf eine Fortsetzung des aktuellen Trends. Auf der Gegenseite hat Kurstadt-Trainer Eldar Zahirovic wahrscheinlich nicht mehr ganz so große Lust auf die ganz Großen. Zuletzt hatte der Aufsteiger mit Preussen (0:7) und Lauenstein (0:3) keine leichten Aufgaben zu bestreiten. „Wir hatten den Ersten, wir hatten den Zweiten – mal schauen, wie es jetzt mit dem Dritten läuft. Wenn wir nicht langsam anfangen, die Tore zu machen, wird das nichts mit dem Punkten. Wir sind im letzten Drittel aktuell einfach zu ungefährlich. Deshalb: kein großes Blabla, wir müssen punkten!“ Wie viele andere Mannschaften auch kämpfe man auf Gäste-Seite derzeit mit der Erkältungswelle. Die Aufstellung entscheide sich daher erst am Sonntag.

TSV Nettelrede – BW Tündern II (Sonntag, 15 Uhr).

Der TSV Nettelrede hat sich tabellarisch wieder zu den vorderen Rängen aufgeschwungen. Mit dem umstrittenen 1:0-Erfolg in Hajen sind die „Grönjer“ seit mittlerweile fünf Partien ungeschlagen. Diesen Trend hofft TSV-Spielertrainer Dominik Trotz gegen Tünderns „Zwote“ am Sonntag fortzuführen: „Wir wollen unseren positiven Eindruck der letzten Wochen fortführen, sind selbstbewusst und wollen auch gegen Tündern ein gutes Spiel absolvieren. Egal mit welchem Kader Tündern anreisen wird, ob jung oder alt, erwarte ich ein 50-50-Spiel, in dem die Tagesform entscheiden wird.“ Personell habe sich die Lage ein wenig entschärft, sodass nur noch Levin Ketterer, René Sustrate und Trotz selbst ausfallen. „Moritz Ketelhake ist leicht angeschlagen und vielleicht als Joker für den Lucky Punch gefragt“, ergänzt der Coach. Auf der Gegenseite befindet sich Blau-Weißen momentan im freien Fall, vier Mal in Folge gingen die „Schwalben“ zuletzt leer aus. „Nettelrede ist ein unangenehmer Gegner. In meinen Augen sind die besser, als es der Tabellenplatz und die zum Teil schwankenden Ergebnisse suggerieren. Wir wollen nach der vierten Niederlage in Folge aber selbst zurück in die Erfolgsspur. Zuletzt haben wir dreimal aus eigener Blödheit verloren, weil wir einfach zu viele Großchancen vergeben. Meine Jungs müssen merken, dass wir vorne noch konzentrierter und gieriger auf Tore sein und gleichzeitig in der Defensive mit der Zögerlichkeit aufhören müssen. Wenn die positiven Ergebnisse weiterhin ausbleiben, müssen wir den Blick zwangsläufig eher nach unten richten. In den verbleibenden vier Spielen bis zur Winterpause brauchen wir noch mindestens sechs Punkte, um uns von unten abzusetzen. Dafür müssen wir aber unsere Fehler abstellen und vorne die Tore machen“, findet BW-Trainer Alexander Liebegott deutliche Worte. Während bei den Gästen neben den langzeitverletzten Jannik Hilker und Yves Hackl auch Mesut Kaya länger ausfallen wird, hat der Coach durch die Rückkehr von Andre Venten eine weitere Option im Defensivbereich.

FC Bad Pyrmont Hagen II – SG Hajen/Latferde (Sonntag, 15 Uhr).

In der Kurstadt treffen derweil zwei Teams aufeinander, die ihren Blick derzeit auf die unteren Gefilde richten müssen. Noch haben die Gastgeber sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge – und auch auf Gegner Hajen/Latferde. „Die 1:2-Niederlage in Hilligsfeld letzte Woche war ärgerlich. Da war auf jeden Fall mehr drin. Deshalb wollen wir die Punkte am Sonntag zuhause zu behalten. Wir wissen aber auch, dass die SG besser ist, als es die Tabelle momentan aussagt. Von daher nehmen wir Hajen keinesfalls auf die leichte Schulter“, blickt FCBPH-Trainer Christopher Loges voraus. Auch wenn die Kaderplanung noch nicht abgeschlossen ist, stehe bereits fest, dass Michael Friedrich auch weiterhin ausfällt. Alexander Gagarin kehrt auf der anderen Seite zurück ins Team. Die Gäste haben nach der bitteren Niederlage gegen Nettelrede (0:1) dagegen die nächste Chance, sich zum Abschluss der Hinrunde auch punktetechnisch von den Abstiegsrängen abzusetzen. Dazu der Spartenleiter der Gäste, Benjamin Bohne: „Pyrmont Hagen hat sich nach Startschwierigkeiten wieder stabilisiert und das Team von Chrissi kann auch an guten Tagen jeden in der Liga schlagen. Trotzdem wollen wir etwas aus Pyrmont mitnehmen. Die Einstellung und Leistung gegen Nettelrede haben gestimmt. Nur wenn man erstmal unten drin ist...Der Spruch passt leider auch bei uns zu 100 Prozent ins Bild. Wir müssen uns das Glück weiterhin zurückerarbeiten und dann werden wir auch wieder zu Punkten kommen.“

SV Azadi Hameln – TSV Bisperode (Sonntag, 15 Uhr).

Der SV Azadi hat den großen Fall gegen Mitte der Saison mittlerweile aufgefangen. Einschließlich des Pokalspiels gegen Beber-Rohrsen (8:3) sind die „Adler“ mittlerweile seit drei Partien ungeschlagen. Im Heimspiel gegen Bisperode könnte sich nun zeigen, in welche Richtung es in den kommenden Wochen weitergehen wird. „Wir haben nach einem tollen Spiel letztes Wochenende gegen Königsförde/Klein Berkel, bei dem wir die drei Punkte verpasst haben, die Chance auf drei Punkte zuhause vor unseren Fans. Im Stadion wollen wir endlich unsere Heimbilanz aufbessern, gegen Bisperode ging es in der Vergangenheit aber knapp zur Sache. Daniel Ivicic stellt die Jungs immer gut ein und zudem sind diese topfit. Für uns heißt es: laufen, kratzen, beißen“, verdeutlicht der sportliche Leiter des Sportvereins, Yalcin Uzun. Neben den Langzeitverletzten sei der Einsatz von Egcon Musliji fraglich, dafür kehre Mehmet Savli nach seiner Gelbsperre zurück. Sportlich befinden sich die Blau-Gelben nach sechs Niederlagen in Folge im Loch. Zuletzt gab es ein bitteres 1:4 gegen Emmerthal. Den Mut verliert TSV-Co.-Trainer Konrad Voss aber nicht: „Trotz unserer aktuellen sportlichen Talfahrt ist die Stimmung in der Mannschaft weiterhin gut. Die Mannschaft hat in der Woche ordentlich und zahlreich trainiert. Wir fühlen uns bereit für das Duell mit Azadi am Sonntag. Azadi hat zuletzt wieder positive Ergebnisse erzielt und geht für mich auch in dieses Spiel als Favorit. Wenn sie ihren Kader beisammen haben, wird die Mannschaft von Özkan Ünsal sicherlich noch Boden gut machen in der Tabelle. Wir fürchten uns allerdings nicht – im Gegenteil. Wir können ja nur noch positiv überraschen. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass wir ein Spiel verlieren und damit kennen wir uns ja momentan aus. Wir sind gewillt, es Azadi so schwierig wie möglich zu machen, und wollen uns wieder auf unsere Grundtugenden wie laufen und kämpfen berufen. Was dann dabei herauskommt, wissen wir am Sonntag um 17 Uhr.“

MTV Lauenstein – FC Preussen Hameln (Sonntag, 15 Uhr).

Nach dem, was am Sonntagnachmittag in Lauenstein auf dem Plan steht, lecken sich wohl jetzt schon so einige Kreisliga-Liebhaber die Finger. Als Tabellenzweiter empfangen die überaus formstarken Ostkreisler mit einem Acht-Spiele-Siegeszug im Rücken den Hamelner Überflieger zum großen Gipfeltreffen. Auch MTV-Trainer Chris Wintel hält es kaum noch auf dem Stuhl: „Wir treffen nicht nur auf den Ligaprimus, sondern – wenn man sich die bisherige Tabelle und Statistik so anschaut – auch auf den klaren Meisterschaftsfavoriten. Mit Blick auf den Preussen-Kader fällt einem natürlich sofort auf, welche brutale Qualität sie in ihren Reihen haben. Daher hängen die Trauben sehr hoch und wir gehen sicherlich nicht als Favorit in dieses Spiel. Aber klar ist auch, dass wir uns am Sonntag auf keinen Fall nur zum Händeschütteln und gratulieren treffen! Wir werden einen klaren Plan haben, die Jungs werden über 90 Minuten alles auf dem Platz lassen und wir wollen unseren Fans gerade zuhause ein absolutes Topspiel zeigen. Es wird wichtig sein, über die gesamte Spielzeit immer wieder Druck auf den Ball zu bekommen, um die Preussen nicht ins Rollen zu bringen. Im eigenen Ballbesitz müssen wir außerdem mutig, selbstbewusst und zielstrebig nach vorne zu spielen. Wenn uns das alles gelingt, schauen wir mal, was am Ende dabei herausspringt. Fest steht: wir freuen uns sehr auf dieses Spiel!“ Kadertechnisch melden sich einige angeschlagene Spieler pünktlich zum Kracher zurück.

Noch etwas mehr erfolgsverwöhnt dürfte in dieser Saison Preussens Coach Pascal Lüdtke sein – kein Wunder, bei elf Siegen aus zwölf Spielen und gerade einmal sieben Gegentoren. Aber auch er rechnet am Sonntag nicht mit einem Zuckerschlecken: „Es ist sicherlich eines der Spiele, auf die sich die Kreisliga am meisten freut. Wir wollen die Partie natürlich gewinnen, um den Abstand auf die Verfolger zu vergrößern. Nach dem 2:0 gegen Hemeringen müssen wir aber eine ganz andere Denkweise an den Tag legen. Wenn wir wieder so auftreten, werden wir nichts holen. Wir brauchen wieder die Leidenschaft, müssen die Zweikämpfe annehmen, konsequent verteidigen, schnell nach vorne spielen und den Gegner früh unter Druck setzen – besonders auf dem kleinen Platz in Lauenstein.“ Neben dem langzeitverletzten Leon Kießling steht dem Coach auch Niclas-Max Meyer nicht zur Verfügung.
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
Telefon: 05155 / 2819-320
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