12.10.2023 12:33

Kreisliga


Hitziges Duell am Beberbach? Die beiden größten Kartensammler treffen aufeinander

Spitzenreiter gegen Schlusslicht - Preussen gegen Hemeringen / Großenwieden & Co. wollen sich gegen Tündern behaupten
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Mit dem 4:2 in Emmerthal kehrte die SG Königsförde/Klein Berkel zurück in die Erfolgsspur.

TSV Bisperode – TSG Emmerthal (Samstag, 16 Uhr).

Zwei Sorgenkinder im direkten Duell – im Manfred-Wotte-Stadion könnte es am Samstag hitzig werden. Die TSG Emmerthal ist nach zwischenzeitlich guten Leistungen wieder in Kellernähe gesunken, während der TSV den Grün-Weißen mit drei Punkten weniger im Nacken sitzt. „Die Lage wird langsam, aber sicher ernst. Ich hoffe das ist auch bei den Spielern angekommen. Wir stehen in der Liga bei fünf Niederlagen in Folge und müssen schleunigst versuchen, wieder zu punkten. Am Samstag empfangen wir Emmerthal zu einem Sechs-Punkte-Spiel. Der Gewinner hält den Anschluss ans Mittelfeld, der Verlierer muss sich aktiv mit dem Abstiegsgespenst auseinandersetzen. Für mich ist das ein klassisches 50:50-Spiel. Wir müssen in der Defensive wieder sicherer und besser agieren und unsere Angriffe mit der nötigen Entschlossenheit und Zielstrebigkeit vortragen. Die Spiele gegen die TSG sind immer vom Kampf beseelt, den müssen wir zu 100 Prozent annehmen. Wir haben ein Heimspiel und möchten die Punkte natürlich gerne bei uns zu Hause behalten“, weiß Bisperodes Co-Trainer Konrad Voss um die Bedeutung des Duells. Gecoacht wird das Team von Daniel Krikunenko von Korff und Voss – Chefcoach Daniel Ivicic ist im wohlverdienten Urlaub.  Die Gäste müssen ebenfalls auf ihren im Urlaub weilenden Trainer Daniel Wohlleben verzichten, für ihn steht Hendrik Scheel an der Seitenlinie. „Aktuell ist jedes Spiel wichtig. Wir brauchen die Punkte, um nicht tiefer in den Keller abzurutschen. Wir spielen aktuell zu inkonstant. An guten Tagen können wir fast jede Mannschaft in der Liga schlagen, aber wir bringen unsere Qualitäten zu selten auf den Platz. Gegen Bisperode ist immer ordentlich Dampf drin und von der Nordkurve wird immer ordentlich Stimmung gemacht. Darauf müssen wir gefasst sein“, meint TSG-Coach Wohlleben.

TB Hilligsfeld – FC Bad Pyrmont Hagen II (Sonntag, 15 Uhr).

Der TBH trifft nach seinem noch ausstehenden Donnerstagsspiel in Nettelrede auf die Kurstädter. Beide Kontrahenten haben derzeit 15 Punkte auf dem Konto, wobei die Hilligsfelder das bessere Torverhältnis vorweisen können. „Das erste Aufeinandertreffen beider Mannschaften. In den letzten fünf Partien haben die Bad Pyrmont Hagener zwölf Punkte geholt, der Trend zeigt eindeutig nach oben. Doch erwarte ich aufgrund der Tabellensituation eine Partie auf Augenhöhe. Rufen wir die Leistung wie zu Beginn der Saison ab, glaube ich, dass wir mit unseren fantastischen Fans im Rücken den Spieltag mit einem positiven Ergebnis abschließen können. Personell müssen wir abwarten, mit welcher Elf wir an den Start gehen. Das Spiel in Nettelrede steht bekanntlich noch aus“, sagt TBH-Sprecher Bernd Hensel. Der Fusionsclub ist nach zwischenzeitlich argen Personalsorgen sowie fehlenden Resultaten mittlerweile wieder oben auf. In der Liga standen zuletzt drei Siege in Folge zu Buche. „Wir setzen die Dinge, die wir im Training erarbeiten, aktuell gut um. Hilligsfeld ist sehr gut in die Saison gestartet. Sie haben eine junge und hungrige Mannschaft, das wird keine einfache Aufgabe. Dennoch wollen wir was mitnehmen“, sagt FCBPH-Trainer Christopher Loges, der auf Alexander Gagarin und Michael Friedrich verzichten muss.

SG Hajen/Latferde – TSV Nettelrede (Sonntag, 15 Uhr).

Nach der 2:6-Pleite gegen die SG Großenwieden & Co. trifft Hajen/Latferde auf die „Grönjer“. Während die Elf von Trainer Werner Brennecke derzeit den Platz am vielleicht rettenden Ufer belegt, hat der TSV in den letzten drei Spielen sieben Punkte geholt – trotz diverser Personalsorgen. „Mit Nettelrede kommt ein Team, das aktuell in Topform ist. Wir laufen leider immer noch hinterher und müssen uns mit Leidenschaft und Disziplin zurückkämpfen. Durch Sperren und Verletzungen fehlen uns leider einige Spieler, sodass wir unsere Kräfte bündeln müssen. Wir müssen alles versuchen, um in die Erfolgsspur zurückzukommen. Wir stehen unter Zugzwang“, verdeutlicht SG-Trainer Werner Brennecke. Nettelredes nach wie vor verletzter Spielertrainer Dominik Trotz weiß, dass seine Elf kein leichter Gang erwartet: „Die letzten Spiele gegen Hajen haben wir uns nicht mit Ruhm bekleckert und uns immer sehr schwer getan. Es gilt körperlich ab Anpfiff gegenzuhalten und spielerische Lösungen zu finden. Drei Punkte sind das Ziel, diesen Willen erwarte ich ab Anpfiff von meiner Mannschaft. Die personelle Lage wird sich erst nach dem Hilligsfeld-Spiel am Donnerstagabend ergeben, großartige Änderungen sind jedoch nicht zu erwarten.“

BW Tündern II – SG Großenwieden/Rohden/Segelhorst (Sonntag, 15 Uhr).

Nach der 3:4-Niederlage gegen Lauenstein treffen die Tünderaner auf das nächste Topteam – diesmal geht es gegen den Kreisliga-Dritten. „Es gibt schon gewisse Parallelen zwischen Lauenstein und Großenwieden. Beide haben schleppend in die Saison gefunden und sind mittlerweile richtig ins Rollen gekommen. Großenwieden scheint sich nach der Gründung der SG gut gefunden zu haben. Ich hoffe für sie, dass es so bleibt. Auf der anderen Seite müssen wir aber auch nach zwei Niederlagen gegen Preussen und Lauenstein zurück in die Erfolgsspur kommen. Das Problem ist derzeit unser Defensivverhalten. Wir kassieren einfach zu viele Gegentore. Dahingehend müssen wir den Hebel wieder umlegen, am besten schon am Sonntag. Großenwieden wird nach den letzten Erfolgen mit viel Selbstvertrauen anreisen“, sagt Tünderns Trainer Alexander Liebegott, der auch am kommenden Wochenende wieder auf einige Akteure verzichten muss: Jannik Hilker, Mesut Kaya, Yayha Abou-Moulig und Yves Hackl fallen aus. Dafür könnte Leon von der Heide nach überstandener Verletzung in den Kader zurückkehren. Die SG-Trainer Bernd Riesner und Patrick Skoruppa sagen einstimmig: „Wir haben einen kleinen Lauf, den wir natürlich fortsetzen wollen. Aktuell macht es wahnsinnig viel Spaß mit der Mannschaft. Die Spieler ziehen komplett mit, treten als Einheit auf, die Trainingsbeteiligung ist gut und jetzt ernten wir auch die Früchte diesbezüglich, denn alle haben das System und die Abläufe verinnerlicht. Egal wer in unserem großen Kader spielt, jeder ist fit, fügt sich ein und bringt seine Leistung, sodass man diverse Ausfälle gut kompensieren kann. Am Sonntag erwartet uns mit Tündern allerdings ein Topgegner, der uns alles abverlangen wird. Das ist uns aber bewusst und daher gehen wir gut vorbereitet in dieses Match, in das wir alles reinhauen werden, um es positiv für uns zu gestalten.“

SG Thal/Holzhausen – MTV Lauenstein (Sonntag, 15 Uhr).

Der derzeitige Absteiger Thal/Holzhausen bekommt es mit dem ersten Preussen-Verfolger zu tun. Letzte Woche kassierte die SG eine 0:7-Niederlage gegen die Hamelner Preussen. „Trotz des deutlichen Ergebnisses, das aus meiner Sicht etwas zu hoch ausgefallen ist, waren wir gar nicht so schlecht. Preussen hat das spielerisch super gemacht, aber auch wir hatten unsere Chancen. Unser Fokus richtet sich aber jetzt auf Lauenstein und da müssen wir besonderes Augenmerk auf Niklas Kaehler richten, der zu den besten Spielern des Landkreises gehört. Meine Mannschaft hat sehr gut trainiert. Wir werden alles dafür tun, um gegen Lauenstein zu gewinnen. Wir wollen und müssen drei Punkte holen, natürlich in dem Bewusstsein, dass Lauenstein ein sehr starker Gegner ist“, unterstreicht Trainer Eldar Zahirovic. Die Ostkreisler haben derzeit mit einer Erkältungswelle zu kämpfen. „Ich hoffe, der eine oder andere meldet sich zum Wochenende fit zurück. Aber auch so haben wir einen starken Kader. Das haben wir in den letzten Wochen gezeigt. Egal wer auf dem Platz steht, egal wen wir bringen - die Jungs sind sofort da und helfen der Mannschaft sofort weiter. Das ist eine große Qualität und zeigt auch den enormen mannschaftlichen Zusammenhalt“, so MTV-Trainer Chris Wintel. „Das Spiel in Thal müssen wir hoch fokussiert angehen. Wir dürfen uns keine Unkonzentriertheiten leisten und müssen hellwach sein. Sie haben starke Spieler in ihren Reihen und können immer wieder Stiche setzen. Am Ball wollen wir wieder kontrolliert unser Spiel durchziehen und zielstrebig den Weg zum Tor suchen.“

FC Preussen Hameln – VfB Hemeringen (Sonntag, 15 Uhr).

Der Spitzenreiter empfängt das Schlusslicht – krasser könnten die Gegensätze nicht ausfallen. Der FCP dominiert die Kreisliga in dieser Saison nach Belieben, hat aktuell fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger aus Lauenstein. Co-Trainer Pascal Lüdtke sagt: „Hemeringen steht tief und macht die Räume eng. Im Gegenzug setzen sie auf Konter. Da müssen wir gerade im letzten Dritten nachsetzen, um die Konter möglichst zu unterbinden. Außerdem müssen wir die Tiefe mit unseren Pässen suchen und 90 Minuten lang konzentriert auftreten. Das Ziel sind drei Punkte.“ Erfreulich für die Hamelner: Stürmer Lenard Gallapeni ist wieder ins Training eingestiegen. Lüdtke: „Vielleicht gibt er nächste Woche sein Comeback.“ Die Hemeringer sehen sich trotz ihrer durchaus angespannten Lage, der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt sechs bzw. neun Punkte, ohne jeglichen Druck. „Am Sonntag gegen können wir frei aufspielen, da die Preussen als ganz klarer Favorit in das Spiel gehen. Ich sehe die Preussen auch am Ende der Saison auf dem ersten Tabellenplatz, die bisherigen Ergebnisse machen das deutlich. Wir haben alle Chancen, etwas Zählbares zu erreichen. Unser Trainer hat, abgesehen von den Langzeitverletzten. den vollen Kader zur Verfügung“, so Hemeringens Sprecher Michael Albrecht.

SG Königsförde/Klein Berkel – SV Azadi Hameln (Sonntag, 15 Uhr).

Die Hummetaler haben sich mit dem 4:2-Sieg in Emmerthal rehabilitiert – zuvor setzte es eine 4:5-Heimpleite gegen Bad Pyrmont Hagen II. Mittlerweile hat sich das Team von Trainer Artjom Grincenko auf den vierten Platz vorgearbeitet. „Das tut gut vor so einem Topspiel gegen Azadi Hameln. Nichtsdestotrotz war das kein gutes Spiel von uns gegen Emmerthal. Gegen Azadi müssen wir hellwach in der Defensive sein, denn mit Egcon Musliji und Yalcin Ulus spielen zwei der besten Spieler des Landkreises in ihren Reihen. Trotzdem dürfen wir uns davon nicht einschüchtern lassen und müssen ihnen unser Spiel aufzwingen. Wenn wir offensiv unsere Chancen nutzen und defensiv kompakt stehen, dann kann das ein spannendes Spiel werden“, meint SG-Sprecher Leotrim Berisha. Die Formkurve der „Adler“ zeigte zuletzt wieder steil nach oben. „Gegen Köfö/Klein berkel waren es immer packende Begegnungen. Sie haben viele gute Spieler, die auch mal heiß laufen können. Vor allem müssen wir die Wege von Kapitän Myles Neumann irgendwie eindämmen“, so Azadi-Manager Yalcin Uzun. Verletzungsbedingt fehlen Bagok Ördek und Leistungsträger Ibrahim Seyyar, dazu ist Mazlum Salvi gelbgesperrt. Uzun: „Die Ausfälle tun weh, zumal Königsförde auf dem vierten Platz und somit der Favorit ist. Wir freuen uns auf unsere ehemaligen Spieler Gazmend Larosh und Christopher Stary.“ Im Übrigen ist es auch das Duell der beiden größten Kartensammler: Azadi ist mit 32 Gelben Karten und zwei Gelb-Roten Platzverweisen Vorletzter und Königsförde mit 30 Gelben Karten, einer Gelb-Roten sowie zwei glatt Roten Karten Letzter.
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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