15.10.2023 18:13

Landesliga


Der Abstiegsplatz bleibt Tündern treu – Halvestorf guckt sich „ungläubig an“

Hau: „Die Jungs knien sich rein, fighten bis zum Ende. Unser Problem ist, dass wir zu leicht Gegentore kassieren“ / Hoferichter: „Der Punkt hilft uns leider nicht weiter“
Alagie Peterson Jobe BW Tuendern Fussball Landesliga
Tünderns Alagie Peterson Jobe biss nach einem harten Foul an ihm auf die Zähne.

OSV Hannover – BW Tündern 3:1 (2:1).

Tündern hat in der Landeshauptstadt die vierte Niederlage in Folge hinnehmen müssen und bleibt auf einem Abstiegsplatz. „Dabei kann ich der Mannschaft nicht mal einen Vorwurf machen. Die Jungs knien sich rein, fighten bis zum Ende. Unser Problem ist, dass wir zu leicht Gegentore kassieren und vorne ein Stück weit auch wenig Glück haben“, erklärte Tünderns Trainer René Hau. Die Blau-Weißen verschliefen den Spielbeginn regelrecht. Hau: „Wir waren nicht auf dem Platz, sind nicht in die Zweikämpfe gekommen. Der OSV hat das eiskalt bestraft.“ In der 11. und 14. Minute verpassten die Hannoveraner den Windmühlenkickern gleich zwei kalte Duschen und führten früh mit 2:0. Tündern reagierte zügig mit dem 1:2 – nach einem Foul an Kamil Jermakowicz verwandelte Julian David den fälligen Strafstoß zum 1:2 aus Sicht der Gäste (26.). „Danach waren wir besser im Spiel und hatten auch einige spielerisch gute Szenen“, sagte Tünderns Trainer. Alexander Manka kam in der 30. Minute nach einer Kombination über links zum Abschluss, zielte aber zu zentral. „Wir haben gemerkt, dass der OSV hinten seine Probleme hatte. Wir haben sie früh angelaufen, sind in der zweiten Halbzeit auch gut ins Spiel gekommen“, fuhr Hau fort.

Innenverteidiger Lukas Neckritz verfehlte das Ziel per 30 Meter-Freistoß knapp (48.). Im Gegenzug war Tünderns Schlussmann Kolja Kowalski gleich zweimal zur Stelle: Einmal parierte er einen zu zentralen Schuss souverän, musste daraufhin aber sein ganzes Können aufbieten, als er eine Hereingabe vor dem einschussbereiten Stürmer geistesgegenwärtig abfing. Auf der anderen Seite wurde ein Schuss von Manka geblockt. In der 66. Minute ereignete sich die spielentscheidende Szene. Neckritz unterlief im eigenen Sechzehner im Foul. Da er bereits verwarnt war, wurde Tünderns Abwehrhüne vom Platz geschickt und den Elfmeter verwandelte der OSV zum 3:1. „Danach gab es kaum noch nennenswerte Szenen. Wir haben in Unterzahl alles versucht, aber der OSV hat es runtergespielt. Leider gab es in der ersten Halbzeit für ein Foul an unserem Spieler Alagie Peterson Jobe keine Rote Karte. Der Spieler von Hannover hat sich den Ball zu weit vorgelegt, 'Piet' hat ihm Ball abgenommen und der Gegenspieler hat mit einem gestreckten Bein versucht, den Ball noch zurückzuerobern. Dabei hat er 'Piet' mit offener Sohle voll erwischt. Der Schienbeinschoner ist angebrochen und das Bein ist offen. Da hat der Spieler eine Verletzung in Kauf genommen und das muss Rot geben. 'Piet' hat danach auf die Zähne gebissen und sich voll reingehauen“, so Hau, der mit ernster Miene auf die kommenden Wochen blickte: „Wir haben jetzt drei wichtige Heimspiele gegen direkte Konkurrenten. Das ist eine richtungsweisende Phase für uns.“
BW Tündern: Kowalski, David (78. Rienziehausen), Hanus, Schäfer, Jobe, Lehnhoff (63. Rebic), Schieb (78. Schulte), Jermakowicz, Mankaa, Gurgel, Neckritz.
Tore: 1:0 (11.), 2:0 (14.), 2:1 Julian David (26./Strafstoß), 3:1 (68./Strafstoß).
Besonderes: Gelb-Rot für Tünderns Lukas Neckritz (66).

VfL Bückeburg – SSG Halvestorf 0:0.

Das Duell in Bückeburg endete torlos – Halvestorf tritt damit im Mittelfeld auf der Stelle. „Der Punkt hilft uns leider nicht weiter“; meinte SSG-Trainer Dennis Hoferichter. „Der Platz war heute in keinem guten Zustand, mit Fußball spielen war da nicht viel. Bückeburg ist viel gelaufen und es über den Kampf versucht.“ Die Gäste versuchten hingegen die Kontrolle zu übernehmen, aber taten sich vor dem Tor schwer. Sören Vespermann verpasste nach sehenswerter Vorarbeit von Jascha Farahmandia die 1:0-Führung. Julian Maaß scheiterte ebenfalls aus aussichtsreicher Position. Er wurde über einen schönen Spielzug im Sechzehner freigespielt, VfL-Keeper Mario Homeier parierte den Schuss aber. In einem weiteren Angriff kam Simon Eickhoff nach Vorlage von Julian Maaß nicht rechtzeitig zum Abschluss. „In der zweiten Halbzeit wollten wir noch mehr machen, weil wir bei dem stürmischen Wetter auch Rückenwind hatten. Es war ein offenes Spiel mit vielen Räumen auf beiden Seiten, aber die Chancen hatten wir“, so Hoferichter, der insbesondere das Überzahlspiel seiner Elf bemängelte: „Wir hatten mehrere Situationen, in denen wir in Überzahl auf den Gegner zugelaufen sind. Aber wir haben  es katastrophal ausgespielt.“ In der 89. Minute musste Halvestorf noch einmal durchatmen, als die Bückeburger am Siegtreffer schnupperten, den „Lucky Punch“ jedoch nicht nutzten. „Jetzt gucken wir uns ungläubig an und fahren mit einem Punkt nach Hause“ verabschiedete sich Hoferichter.
SSG Halvestorf: Bartels, Elias, Saglam, Eickhoff (79. Paraschiv), Vespermann, Maaß, Farahmandia (83. Rexha), Brixius, Jürgens, Arndt, Özün.
Besonderes: Gelb-Rot für Halvestorfs Josh Jürgens (90./wiederholtes Foulspiel).
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
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