24.09.2023 18:30

Bezirksliga


Aerzen auf der Erfolgswelle: Hoppe & Co. lassen Wallensen keine Chance

Pyrmont Hagen verliert auch beim Schlusslicht / Granzow-Rückkehr von Erfolg gekrönt: „Der Rückstand war unser Wachmacher“
Patrick Hoppe MTSV Aerzen Bezirksliga gegen Salzhemmendorf
Man munkelt, dass Aerzens Patrick Hoppe nach seinem Dreierpack noch die eine oder andere Belohnung von Manager Meyer einforderte...

TuSpo Lamspringe – FC Bad Pyrmont Hagen 3:2 (2:1).

Pyrmont Hagen befindet sich weiterhin im freien Fall. Auch beim Schlusslicht aus Lamspringe war den Kurstädtern kein Punkt vergönnt. Dabei hatte Niclas Groß in der 87. Minute die Riesenchance auf den Siegtreffer, lief gemeinsam mit Dino Kestic allein auf den Schlussmann der TuSpo zu, vertändelte die Kugel jedoch leichtfertig. Nahezu im direkten Gegenzug eroberten die Hausherren die Kugel in der Vorwärtsbewegung der Gäste, woraufhin Jan-Mika Bartetzko die Kugel schließlich aus 13 Metern im langen Eck zum 3:2-Endstand versenkte. „In Summe haben wir heute aber auch verdient verloren. Natürlich hätten wir den glücklichen Sieg am Ende mitgenommen, aber gerade aufgrund der ersten Hälfte ist die Niederlage heute leider berechtigt“, fasste FCBPH-Trainer Daniel Barbarito nach dem Abpfiff zusammen. Dabei waren die Seinen früh in Führung gegangen. Nach hohem Pressing brauchte Georgios Konstantinidis die Kugel nur noch ins leere Tor zu schieben (4.). „Wir waren heute aber nicht griffig genug, haben den Faden verloren und den Gegner durch Fehler im Spielaufbau stark gemacht“, bedauerte Barbarito. So war der Vorsprung noch innerhalb der ersten 45 Minuten dahin. Tizian März und Jannik Becker drehten die Begegnung zugunsten der Hausherren. Der Vorjahresdritte straffte sich zwar noch einmal, kam durch Marcus Middel auch nochmal auf 2:2 heran. Die Schlussphase besiegelte das Schicksal des Fusionsclubs allerdings.
FC Bad Pyrmont Hagen: A. Deppe, D. Kestic, M. Deppe, Konstantinidis (69. J. Dörries), Marter (63. Fleischmann), Kücking, Middel, Barnert (77. Aranmis), Groß, Schweins, T. Dörries.
Tore: 0:1 Georgios Konstantinidis (4.), 1:1 Tizian März (29.), 2:1 Jannik Becker (41.), 2:2 Marcus Middel (57.), 3:2 Jan-Mika Bartetzko (90.).

WTW Wallensen – MTSV Aerzen 1:6 (1:1).

Aerzen ist das neue Bezirksliga-Aushängeschild in Hameln-Pyrmont. Mit einem Kantersieg in Höhe von 6:1 beim Kreis-Duell in Wallensen überholten die Hummetaler Pyrmont Hagen in der Tabelle und kletterten auf den achten Platz. „Der Ehrlichkeit halber muss man aber auch sagen, dass Wallensen heute arg ersatzgeschwächt war. Die Personallage hat man ihnen angemerkt. Sie waren nervös und kaum in der Lage, von hinten herauszuspielen“, betonte MTSV-Manager Stephan Meyer. WTW-Coach Mario Surmann ließ diesen Umstand aber nicht als Ausrede gelten: „Ja, wir hatten viele Ausfälle und natürlich ist das schwierig zu kompensieren, aber wir hatten trotzdem elf Spieler auf dem Platz, die Bezirksliga-Fußballer sein wollen.“ Dabei hatten die Hausherren nach einem Eckball nach einer halben Stunde durch Martin Gröhlich sogar die Führung erzielt. Dazu Surmann: „Aerzen hätte zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon einige Treffer erzielen müssen, sie waren ganz klar spielbestimmend.“ Tatsächlich leisteten sich die Gäste im ersten Durchgang einen Chancenwucher par excellence. Patrick Hoppe, Daniel Niemeyer und Leandro Ribeiro hatten bis zum Pausenpfiff bereits Möglichkeiten für ein halbes Dutzend Tore – allerdings gelang es nur Hoppe, eine Vorarbeit vom eingewechselten Jann Kiupel über die Linie zu drücken (36.).

Nach dem Seitenwechsel mussten die Hausherren der Dominanz der Gäste dann aber ihren Tribut zollen. „Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis wir den nächsten Treffer erzielen würden“, so Meyer. Und er behielt Recht. In der 62. Minute dreht Niemeyer die Begegnung – allerdings unter kräftiger Mithilfe des Aufsteigers. „Das war ein Paradebeispiel. Unser Innenverteidiger will zum Torwart zurückköpfen. Stattdessen spritzt der Stürmer dazwischen und schiebt locker rein. Diese Situation war sinnbildlich dafür, wie desaströs einfach wir dem Gegner die Tore geschenkt haben“, beschrieb Surmann die Szene kopfschüttelnd. Damit war die Offensiv-Power des MTSV eingeläutet. Binnen zwölf Minuten stand es bereits 5:1 für die Bartolillo-Elf, Hoppe komplettierte in diesem Zusammenhang seinen Dreierpack. Jann Kiupel machte in den Schlussminuten das halbe Dutzend schließlich voll. Dem WTW-Coach war die Ernüchterung deutlich anzumerken: „Das war heute eine herbe Niederlage. Wie wir vier Gegentore in zwölf Minuten bekommen können, ist für mich nicht erklärlich.“ Auf der Gegenseite war die Stimmung bei Meyer & Co. ausgelassen: „Im Endeffekt ist der Sieg auch in der Höhe verdient. Gerade im zweiten Durchgang war es eine gute geschlossene Mannschaftsleistung.“
WTW Wallensen: Scholz, Gröhlich, Sievert, Mamedov, Dorf (66. Flessel), Beer, Maslona, Luma (80. Langer), Schulz (80. Gesterling), Kirchhof, Sommerey.
MTSV Aerzen: Gerche, Weirich, Gljanz, Niemeyer, Mittelstädt (79. Di Sapia), Hoppe, Razlaw, Selensky, Guckel (34. Kiupel), Ribeiro, Klein.
Tore: 1:0 Martin Gröhlich (31.), 1:1 Patrick Hoppe (36.), 1:2 Daniel Niemeyer (62.), 1:3 Daniel Niemeyer (70.), 1:4 Patrick Hoppe (72.), 1:5 Hoppe (74.), 1:6 Jann Kiupel (86.).

VfL Borsum – BW Salzhemmendorf 1:3 (1:1).

Die Rückkehr von Salzhemmendorfs Abwehrboss Nico Granzow wurde am Nachmittag direkt mit drei Punkten belohnt. Beim bis dato Tabellenvierten aus Borsum zeigte sich „Solte“ von der 3:5-Niederlage gegen Aerzen gut erholt und triumphierte letztlich mit 3:1. Besser rein kamen allerdings die Gastgeber, wie Spartenleiter Granzow selbst schilderte: „Wir wollten heute defensiv wieder stabiler stehen. Das ist uns später auch gelungen, aber Borsum war anfangs spielbestimmend und ist auch zurecht in Führung gegangen.“ Per Sololauf umkurvte ein VfL-Akteur gleich drei BW-Kicker, ehe er regelwidrig zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte Leon Heesmann zum 1:0 für die Gastgeber. Zuvor hatte Marvin Lipke auf der Gegenseite bereits die erste große Möglichkeit zur Führung, scheiterte nach einem starken Zuspiel allerdings am Querbalken. „Der Rückstand war aber unser Wachmacher“, betonte Granzow. Praktisch mit dem Halbzeitpfiff traf Kapitän Malte Fitzner höchstpersönlich nach einer Ecke. „Das war für die Moral natürlich super. Dadurch sind wir aus der Kabine super rausgekommen. Borsum ist nach vorne nicht viel eingefallen, außerdem haben sie viel klein, klein gespielt“, schilderte der Rückkehrer. Genau diese Spielerei wurde dem VfL zum Verhängnis. Nach einer Balleroberung durch Granzow wurde Tost auf die Reise geschickt und markierte die Führung für den Gast. Nur drei Minuten später erhöhte Lipke ebenfalls nach einem Schnittstellenpass, bei dem er seinen Gegenspieler zudem ins Leere schickte. „Danach haben wir hinten Beton angerührt und die Begegnung über die Zeit gebracht“, schilderte Granzow. Die Gäste setzten durch Fitzner und Lipke weiterhin Nadelstiche. Die dickste Möglichkeit hatten in der Schlussminute aber nochmal die Gastgeber: Torhüter Meyer bekam den ersten Schussversuch allerdings gerade noch pariert und Lennart Held verhinderte beim Nachschuss auf der Linie Schlimmeres. Somit blieb es beim 3:1. Granzow sprach schließlich von einer „geschlossenen Mannschaftsleistung“ und einem „krassen Auswärtssupport der Fans“, sein Interimscoach Dirk Zehner lobte überdies die Leistung des früh eingewechselten Justin Hasse.
BW Salzhemmendorf: Meyer, Wiegmann (5. Hasse), Fitzner, Lipke (80. El Yazidi), Herrmann (60. Müller), Granzow, Eickhoff (76. Zahl), Tost, Held, Werra, Sürig.
Tore: 1:0 Leon Heesmann (27./Foulelfmeter), 1:1 Malte Fitzner (45.), 1:2 Marcel Tost (55.), 1:3 Marvin Lipke (58.).
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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