Bezirksliga

Dienstagskrimi in Aerzen: Zwei vergebene Strafstöße & zwei Platzverweise

Hoppe: „Hätten den Sack früher zu machen müssen“ / Halvestorf stolpert über Tabellenschlusslicht MTSV Aerzen – SV BW Neuhof 2:1 (1:1).
Auch gegen Neuhof hat der Tabellenführer bewiesen, dass er nicht durch Zufall die Liga anführt. Die Gäste leiten dagegen das obere Mittelfeld an – mit direkter Tuchfühlung zum Top-Trio. Es war also keine leichte Aufgabe, zumal das schwere Geläuf gepflegten Fußball fast unmöglich machte. „Keine Mannschaft konnte sich ein Übergewicht erspielen, es wurde viel mit langen Bällen gearbeitet“, analysierte Aerzens Sprecher Karsten Hoppe, der schon in der Anfangsphase jubelte: Jan-Niklas Bleil brachte sein Team schnell auf die Siegerstraße. Doch fast ebenso schnell wurden die Gastgeber von Oliver Hübens zurück auf den Boden der Tatsachen geholt, sein Ausgleich hatte vorerst Bestand – auch weil Patrick Hoppes Strafstoß kurz vor der Pause von BW-Keeper Lars Bobrink stark pariert wurde. Nach dem Seitenwechsel dauerte es dafür lediglich 180 Sekunden, bis Dennis Deppmeyer es aus dem Spiel heraus besser machte. Und nur wenige Augenblicke später durfte Neuhof den Versuch vom Punkt wagen – doch MTSV-Keeper Bastian Kuska stand seinem Gegenüber in Nichts nach und reagierte ebenfalls stark. „Danach war Neuhof vor allem über Ecken gefährlich, aber unsere Defensive um Marcel Spatz und Jan-Niklas Bleil stand gut und vorne hat Dennis Deppmeyer ordentlich Dampf gemacht“, lobte Hoppe, der allerdings auch Grund zu Kritk hatte: „Wir hätten den Sack aufgrund vieler guter Chancen früher zu machen müssen. So wurde es eine Zitterpartie.“
MTSV Aerzen: Kuska, Sebastian Specht, Deppmeyer, Bertovic, Patrick Hoppe (89. Milos), Florian Specht, Dobisha (86. Dustin Hoppe), Pieper, Spatz, Meyer (36. Von Conradi), Bleil.
Tore: 1:0 Jan-Niklas Bleil (10.), 1:1 Oliver Hübens (21.), 2:1 Dennis Deppmeyer (48.).
Besonderes: Gelb-Rot für Aerzens Marius Pieper (82.) sowie Neuhofs Nick Smyrak (90.)

SSG Halvestorf – TuSpo Lamspringe 2:2 (2:1).
Gegen den Tabellenletzten, der bis dato in 18 Partien erst acht Punkte eroberte, kamen Günzel & Co. heute nicht über ein mageres Unentschieden hinaus. „Wir haben einfach schlecht gespielt“, ärgerte sich SSG-Sprecher Burkhard Büchler über die verlorenen Punkte: „Die Chancenverwertung war heute der Knackpunkt. Wir haben viel zu viel vergeben.“ Zunächst begann das Duell aber mit einem ungewünschten Weckruf: Niels Rostalski nutzte einen „katastrophalen Fehler“ der Hausherren eiskalt aus. In der Folge übernahm Halvestorf erwartungsgemäß das Zepter – schlug daraus aber viel zu wenig Kapital. Obwohl Andrej Vorrath und Matthias Günzel ihr Team noch vor der Pause in Führung schossen, merkte Büchler kritisch an: „Wir hätten zu diesem Zeitpunkt schon bis zwei bis drei Toren schon führen müssen.“ Die Leichtfertigkeit und teilweise das Pech im Abschluss zogen sich auch nach dem Seitenwechsel wie ein roter Faden durch das Spiel der Gastgeber. „Direkt nach der Pause hatten wir drei Hochkaräter“, so Halvestorfs Sprecher. Und zu allem Überfluss bewahrheitete sich mal wieder die altbekannte Floskel: „Wenn man sie vorne nicht macht, bekommt man sie hinten rein.“ Nach dem die heimische Defensive nicht konsequent klärte, nutzte Philipp Probst die Gunst der Stunde und sicherte den Gästen Punkt Nummer neun – denn auch danach brachten die Gastgeber im Abschluss nichts Entscheidendes zustande.
SSG Halvestorf: Grincenko, Capobianco, Alles (73. Sascha Maass), Bertram, Liebal (74. Lehnhoff), Bierwirth, Günzel, Wiebe, Schmidt, Fabrizius, Vorrath.
Tore: 0:1 Niels Rostalski (1.), 1:1 Andrej Vorrath (23.), 2:1 Matthias Günzel (45.), 2:2 Philipp Probst (54.).