20.05.2020 08:13

Spiel meines Lebens - Teil 1


Aus der 2. KK in die 3. Liga – TuS HO-Manager Karnau

Arno Karnau ist der große Mann des Gottwald-Klubs TuS Hessisch Oldendorf / Der kometenhafte Aufstieg
Drei Jahrzehnte lang ist er der Macher im Hintergrund bei den großen Clubs im Kreis. Den TuS Hessich Oldendorf und auch die Preußen aus Hameln begleitet, formt und führt Arno Karnau bis in die dritte Liga und hat somit großen Anteil an den Erfolgen der beiden führenden Teams im ausgehenden letzten Jahrtausend.

1933 in Oldenburg geboren und aufgewachsen, verschlägt es Karnau in den 50er Jahren beruflich ins Ruhrgebiet. Zum 01. April 1965 tritt das Nordlicht seinen Job, aus Duisburg kommend, in der Rechtsabteilung bei der Firma „Wesermöbel“ in Hessisch Oldendorf an: „Die Luft war hier viel schöner und so ging es mit der Familie ins Weserbergland“, bekennt der gute Sportler mit einem Grinsen: „In der Jugend habe ich selbst Fußball gespielt, war ein passabler Leichtathlet und habe über Jahre in der Verbandsliga Tischtennis gespielt, bevor es mit der Manager-Tätigkeit losging.“

TuS Hessisch Oldendorf 1947/48 Siegfried Gottwald
TuS Hessisch Oldendorf 1947/48 – Siebter von links Siegfried Gottwald.
Siegfried Gottwald, Chef des Oldendorfer Möbel-Unternehmens, stellt sich im Sommer 1970 als Präsident des am Boden liegenden TuS zur Verfügung. Nach dem Krieg, Ende der 40er Jahre, als eisenharter Verteidiger beim TuS auf Kreisebene selbst am Ball, hat der Selfmade-Millionär eine Idee und eine Vision: Wenn der fußballverrückte Sponsor seinen 50. Geburtstag feiert, im Jahr 1975, sollte der TuS in der Verbandsliga spielen und zum 50-jährigen Bestehen des Vereins, im Jahr 1978, in der Landesliga.

„Diejenigen, denen Siegfried von seinem Plan erzählte, haben ihn für völlig verrückt erklärt. Aus den Niederungen der 2. Kreisklasse bis in die Landessliga, damals vierte Liga, hätte es binnen acht Jahren fünf Aufstiege gebraucht – bis in die Verbandsliga, wären es vier Aufstiege in fünf Jahren gewesen. Das klappt nie im Leben, Siegfried!“, hieß es an der Weser.

Wahlen Jahreshauptversammlung 1971
Wahlen der TuS-Jahreshauptversammlung 1971. Aus dem privaten Archiv von Karnau.
Anfang 1971 versucht Gönner Gottwald alles, um seinen Chef der Rechtsabteilung, Arno Karnau, zu überreden, ins „TuS-Boot“ zu steigen: „Er hat mich regelrecht bekniet, dass ich ihn unterstütze. Ich sollte mich um die Transfers, die Pressearbeit, die Weiterentwicklung des Vereins und schlussendlich das Tagesgeschäft der Ersten kümmern. Zudem sollte der Aschenplatz, auf dem zu jener Zeit noch gekickt wurde, durch einen vernünftigen Rasenplatz ersetzt werden. Auf der Jahreshauptversammlung im April 1971 bin ich dann als Schriftführer in den Vorstand des TuS gewählt worden. Das war der offizielle Posten, die Manager-Tätigkeit allerdings das Hauptgeschäft. Im Juni gab es dann den ersten Aufstieg zu vermelden. Als Meister der 2. Kreisklasse Schaumburg, schafften wir den Sprung in die 1. Kreisklasse. Günther Hauschild, den Gottwald in der Serie von den Preußen aus der Verbandsliga (!) zu uns lotsen konnte, war ein ganz wichtiger Spieler in der ersten Oldendorfer Aufstiegstruppe. Zudem kam Horst Ellebracht, unser Kapitän, zu Beginn in der Saison und vor allem Helmut Siegmann als gnadenloser Knipser dazu. Er hat Tore ohne Ende gemacht und dem Team das Sieger-Gen verpasst“, berichtet Karnau detailliert von den Anfängen des Oldendorfer Fußball-Wunders. Am Ende der Serie erreichen die Grün-Weißen grandiose 45:3 Zähler und 135:17 Tore. Helmut Siegmann steuert wahnwitzige 83 Tore (!) zum Erfolg bei. Mit einem 3:0 gegen den TuS Riehe holen sich die Oldendorfer am 25. August 1971 auch noch den Kreispokal. Doch das soll erst der Beginn einer langen Erfolgsreise sein …

TuS Hessisch Oldendorf 1970/71
1970: Die wilde Fahrt beginnt – die Mannschaft des TuS Hessisch Oldendorf vor dem ersten Punktspiel der Saison 1970/1971. Aus dem privaten Archiv von Karnau.
„Ein ganz wichtiger Aspekt war, dass wir mit Manfred 'Manni' Kühne einen großartigen Trainer gewinnen konnten, der den TuS ab der Saison 1971/72 mit kurzen Unterbrechungen bis 1980 entscheidend geprägt und einen herausragenden Anteil am steilen Weg nach oben hatte“, kennt Arno Karnau einen der wichtigen Väter des Erfolgs genau.

Zur Saison 1971/72 verstärken mit Günther König von der SSG Halvestorf und drei wichtigen Akteuren vom SV Obernkirchen, Fritz Apking, Hans-Jürgen Schwaneberg und Wolfgang „Pimpf“ Voigt, weitere Kracher den aufstrebenden TuS, jetzt in der 1. Kreisklasse Schaumburg, dem damaligen Kreisoberhaus. „Libero Hans-Jürgen Schwaneberg als Abwehrchef war über Jahre unser Trumpf-Ass in der Verteidigung. Als langjähriger Kapitän führte er unsere Mannschaft vorbildlich und brachte uns nach Standardsituationen mit seiner Kopfballstärke zu manch wichtigem Sieg“, sieht Karnau auch und gerade in „Schwante“ einen wichtigen Faktor für den Weg nach oben.

TuS Hessisch Oldendorf 1971 1972
TuS Hessisch Oldendorf – Meister der 1. Kreisklasse Saison 1971/72. Hintere Reihe v.l.: Spielausschussobmann Günther Engelking, Betreuer Helmut Schimanke, Günther König, Heinz Löffelbein, Rudolf Schmegner, Helmut Siegmann, Hans-Jürgen Schwaneberg, Günther Hauschild, Trainer Manfred Kühne, Vorsitzender Siegfried Gottwald. Vordere Reihe v.l.: Egbert Piotrasch, Wolfgang Voigt, Fritz Apking, Reiner Schmidt, Volker Grundmann, Reinhold “Bubi“ Smolka, Horst Ellebracht. Aus dem privaten Archiv von Karnau.
Auch in der 1. Kreisklasse ist der TuS nicht aufzuhalten und wird mit unglaublichen 52:0 Punkten (!) sowie 95:13 Toren Meister. Im Herbst 1972 wird die 110-Lux-Flutlichtanlage auf dem Oldendorfer Sportplatz eingeweiht. Gegner ist der Verbandsligist und „Pokal-Schreck“, die SpVgg Bad Pyrmont. 1.500 Zuschauer (!) verfolgen die Partie, die die Pyrmonter mit viel Mühe mit 2:1 für sich entscheiden.

„Als wir im Sommer 1972 ohne auch nur einen einzigen Punkt abzugeben in die Bezirksklasse aufstiegen, war das schon eine großartige Geschichte – jedes Spiel gewonnen. Dabei waren alle 26 Spiele schwer, denn wer setzt sich nicht gegen eine 'Wundermannschaft' besonders ein?“, stellt der Macher eine höchstens rhetorische Frage. Auch im Kreispokal lässt der TuS nichts anbrennen und schafft am 03. Juni 1972 mit einem 3:0-Erfolg über den SV Engern in Großenwieden das Double und wiederholt den Erfolg des Vorjahres.

TuS Hessish Oldendorf 1973
TuS Hessisch Oldendorf in der Saison 1972/73. Hintere Reihe v.l.: Trainer Manfred Kühne, Hans-Jürgen Schwaneberg, Hans Hansen, Günther König, Rainer Drespe, Wolfgang Voigt, Karl Dohme, Günther Hauschild, Masseur Hoffmann. Vordere Reihe v.l.: Charly Wieggrebe, Horst Ellebracht, Werner Sapia, Reiner Schmidt, Fritz Brinkel, Rüdiger Schmidt. Aus dem privaten Archiv von Karnau.
Diese besondere Saison wird im „Kicker-Sportmagazin“ am 15. Mai 1972 wie folgt gewürdigt: „Einen Rekord im Bereich des Deutschen Fußballbundes – das haben offizielle Nachfragen ergeben – hat es in der jetzt zu Ende gegangenen Spielzeit 1971/72 gegeben: In der 1. Kreisklasse Grafschaft Schaumburg (Kreis Rinteln) hat die 1. Mannschaft des TuS Hessisch Oldendorf die Meisterschaft mit 52:0 Punkten und 95:13 Toren errungen!“ Der geneigte “Kicker“-Leser staunt und wundert sich.

„Siegfried Gottwald gab mir damals vor den jeweiligen Spielzeiten mit auf den Weg, uns so zu verstärken, dass unser Team immer mindestens eine Klasse besser sein muss als die Konkurrenz, damit der Aufstieg einfach gelingen musste und uns nichts und niemand aufhalten konnte. Natürlich gab es gewisse Anreize, dass die Spieler bei uns unterschrieben“, erklärt Karnau mit einem Lächeln. Die Familien Karnau und Gottwald sind auch privat eng befreundet. „Wir sind in den Jahren auch immer zusammen in den Urlaub gefahren. Siegfried war ja nicht nur mein Chef, er ist auch mein bester Freund gewesen“, blickt Arno Karnau wehmütig auf schöne Jahre in den 70ern, auch außerhalb des Sports und der Leidenschaft für den Fußball, zurück.

Zur Saison 1972/73 weicht der TuS für ein Jahr auf den Sportplatz nach Großenwieden aus, da der Aschenplatz in Oldendorf umgebaut und mit einer Rasenfläche versehen wird.
Wieder kann Arno Karnau eine Vielzahl erstklassiger Kicker überzeugen, das Trikot des TuS Hessisch Oldendorf zu tragen. Werner Sapia und der 22-jährige Fritz Brinkel stoßen von TuS Rehren A./O. hinzu, Hans Hansen vom SV Obernkirchen, Charly Wieggrebe vom TSV Steinbergen und Rainer Drespe vom MTV Coppenbrügge. Der Königstransfer gelingt Karnau jedoch mit Karl Dohme, der von der gerade in die Landesliga (damals vierte Liga) aufgestiegenen Spielvereinigung Bad Pyrmont an die Weser wechselt. „'Kalle' war nicht nur für unsere weiblichen Zuschauer eine Attraktion, er war auch der kopfballstärkste Spieler, der für den TuS gespielt hat, netzte auch aus unmöglichen Positionen - ein Klassestürmer“, schwärmt Karnau von den Torjäger-Qualitäten des Emmerthalers.

In den Meisterschaftsspielen in der Bezirksklasse macht der TuS auch gleich klar, wohin die Reise gehen soll. Erst im 15. Saisonspiel, einem 1:1 gegen die Reserve von Preußen Hameln 07, geben die Kühne-Schützlinge den ersten Punkt ab. Manfred Kühne gelingen mit dem TuS zuvor, bis zu diesem Remis, 44 Siege in Folge (!) in Meisterschaftsspielen . Nach 29:1 Punkten und 67:7 Toren (!) in den 15 Partien beträgt der Vorsprung der Oldendorfer nach der Hinserie auf die zweitplatzierte Hamelner Zweite fünf Zähler. Mit 55:5 Punkten und 120:20 Toren schließt der TuS die Saison als Meister mit sieben Punkten Vorsprung auf 07 II ab. In der Rückserie werden u.a. der TSV Exten mit 11:1, der TSV Barsinghausen II mit 7:1, BW Salzhemmendorf mit 7:2 und der TSV Nettelrede mit 7:0 verdroschen. Somit gelingt dem TuS Hessisch Oldendorf der dritte Aufstieg in Folge.

Und auch in der Saison 1972/73 gibt es begeisternde Pokaltage, jetzt ja in Großenwieden, zu bestaunen: Schickt man erwartungsgemäß den SC Rinteln (6:2) und den TSV Exten (2:1) geschlagen heim, so gleicht der Sieg gegen den haushohen Favoriten SV Arminia Hannover einer riesigen Sensation. Am 01. April 1973 werden die Landeshauptstädter mit einer 5:1-Packung vom Platz gefegt. Nach dem 4:3-Erfolg über die SpVgg Bad Pyrmont in einem rassigen Viertelfinal-Duell träumt man in Oldendorf schon vom ganz großen Coup. Doch im Bezirks-Pokal-Halbfinale setzt es beim SC Langenhagen ein deutliches 0:3.

Arno Karnau 1976
Arno Karnau im Jahr 1976. Aus dem privaten Archiv von Karnau.
Die Liste der Neuzugänge beim TuS wird ab jetzt immer länger. So lotst Manager Arno Karnau vor der Saison 1973/74 immerhin acht Akteure an die Weser, die sich z.T. schon einen guten Ruf erworben haben oder sich diesen beim TuS in den nächsten Jahren verdienen. Dieter Preiß stößt vom TuS Rehren hinzu, Helmut Dreier vom MTSV Aerzen, Hans-Jürgen Klenner von der TSG Emmerthal, Dieter Schrader von TuS Celle, Georg Reinhold und Klaus Theophil von Preußen Hameln und Rudi Debus vom HSC Hannover. „Rudi Debus sollte uns noch viel Freude bereiten, 'Schorse' Reinhold brachte uns deutlich voran und auch Dieter Brachvogel war über Jahre ein ganz wichtiger Eckpfeiler in unserem Team, ein abgezockter und ganz ausgebuffter Mittelfeldspieler, wie man ihn sich vorstellt. Ich musste natürlich langsam über den Tellerrand hinausschauen bei den Neuverpflichtungen. Je höher wir spielten, desto fordernder waren Siegfried Gottwalds Ansprüche bezüglich der Qualität der Spieler. Talentierte Burschen oder gestandene Recken aus Hannover oder bis Celle standen jetzt auf unserem Wunschzettel“, erzählt Karnau.

Siegfried Gottwald 1976
Siegfried Gottwald im Jahr 1976. Aus dem privaten Archiv von Karnau.
Am 12. September 1973 darf der TuS nun endlich sein neues Stadion, mit erstklassiger Rasenfläche und Stehtribüne, einweihen. Trainer Manfred Kühne nimmt ein Angebot des ebenfalls ambitionierten Landesligisten SpVgg Bad Pyrmont an und wechselt in die Kurstadt; selbstredend steigt der Erfolgstrainer in die Amateur-Oberliga auf.

Der Start in die neue Saison 1973/74 verläuft stotternd, der TuS belegt nach fünf Spielen mit 3:7 Punkten Platz 14. Am Saisonende rauschen die Kameraden um Kapitän Schwanberg mit starken 40:20 Punkten und 66:37 Punkten als Dritter ins Ziel, der FC Wunstorf wird Meister. „Ach ja, in der Bezirksliga sind wir einmal hängengeblieben, als der FC Wunstorf uns abgehängt hat“, kennt Arno Karnau die „Katastrophen-Saison“, nachdem der erfolgsverwöhnte TuS nach drei Meistertiteln in Folge erstmals nicht aufsteigt.

Helmut Rödenbeck, vom SV Obernkirchen kommend, übernimmt zur Saison 1974/75 das Kommando auf der Trainerbank beim TuS. Und wieder bedient sich Arno Karnau gern in Hameln: Mit Manfred Bartels und Rolf Neumann kommen zwei wichtige Akteure vom gerade frisch in die Amateur-Oberliga aufgestiegenen Landesliga-Meister Preußen 07. Von RW Scheeßel stößt Friedhelm Fitschen hinzu, Rolf Liebsch vom zweiten Aufsteiger in die dritte Liga, der SpVgg Bad Pyrmont, und aus Südafrika zieht es Rolf-Jürgen „Macker“ Weber ins Weserbergland. „Natürlich gab es damals eine hohe Fluktuation in unserem Kader; Spieler kamen und gingen. Es gab jedoch einige Führungsspieler, die uns über Jahre die Treue hielten und auf die kein Trainer verzichten wollte und konnte. Zudem war es ja auch so, dass Spieler, die von uns zu neuen Vereinen stießen, mit Kusshand genommen wurden, waren sie zumeist fußballerisch stets ein Gewinn“, erklärt Karnau die ungewöhnlich hohe Anzahl an Neuzugängen.

TuS Hessisch Oldendorf besiegt RW Oberhausen
TuS Hessisch Oldendorf besiegt RW Oberhausen in einem Testspiel sensationell mit 2:1. TuS-Abwehrspieler Schwaneberg (in weiß) wirft sich in einen Oberhausener Schuss. Foto: Rolf-Henning Schnell.
In der Vorbereitung geht, gegen zumeist höherklassige Mannschaften, kein einziges Spiel verloren: „Binnen viereinhalb Monaten, von März 1974 bis Juli kreuzten wir dreimal mit Preußen Hameln 07 die Klingen und spielten einmal 2:2-Unentschieden und gewannen zweimal, mit 4:3 und 4:2. Spätestens mit diesen Ergebnissen und der Tatsache, dass der eine oder andere Spieler den Weg aus Hameln nach Oldendorf fand, begann die jahrelange Rivalität der beiden Clubs“, weiß Karnau zu berichten. Vor über 1.100 Zuschauern besiegen die Mannen von Neu-Trainer Helmut Rödenbeck den Zweitligisten Rot-Weiß Oberhausen am 26. Juni 1974 im Weser-Stadion durch zwei Bartels-Tore sensationell mit 2:1.

„Nachdem wir uns in der Bezirksliga akklimatisiert hatten, sollte auch die Saison 1974/75 eine einzige Jubel-Tour werden. Nach jeweils knappen 1:0-Siegen gegen Limmer 1910 und den VfB Eimbeckhausen gab es gegen den Mitfavoriten Preußen Hameln 07 II nur ein enttäuschendes 0:0. Das war der einzige Punkt, den wir bis zum Winter abgegeben haben. Mit 29:1 Punkten und 43:5 Toren sicherten wir uns, bei neun Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten, den SC Langenhagen den Herbstmeistertitel“, berichtet Arno Karnau stolz. Torhüter Liebsch bleibt über zehn Stunden (exakt 603 Minuten) ohne Gegentor – der Beweis für eine exzellente Defensive.

In der „Hannoverschen Neuen Presse“ heißt es zu Beginn der Rückrunde: „Eitel Sonnenschein herrscht in Hessisch Oldendorf. Hier hat man genau das erreicht, was alle dieser Mannschaft zugetraut haben. Ungeschlagen steht sie nach der Hinrunde fast uneinholbar an der Spitze, mit nur einem Minuspunkt. Trainer Helmut Rödenbeck weiß kaum noch, wie er seine Elf motivieren soll. Bis jetzt haben die Oldendorfer erreicht, was nur möglich war. Es scheint nicht mal überheblich, wenn Rödenbeck jetzt die Parole ausgibt: Wir wollen diese Saison ungeschlagen bleiben!“

Das Unterfangen gelingt nicht ganz, denn am 26. Spieltag reißt die Serie nach einem 0:1 daheim gegen den SV Nienstädt 09. Bereits sieben Spieltage vor Schluss steht die Mannschaft als Meister der Bezirksliga Hannover fest und damit tritt das ein, was Siegfried Gottwald fünf Jahre zuvor prophezeit hat: „Wenn ich 50 bin, spielt der TuS in der Verbandsliga!“

TuS Hessisch Oldendorf Bezirksliga-Meister 1974-1975
TuS Hessisch Oldendorf ist Bezirksliga-Meister 1974/75. Aus dem privaten Archiv von Karnau.
Zu erwähnen ist noch die phänomenale Auswärtsbilanz in jener Saison: Mit 30:0 Punkten und 46:6 Toren stellen die Oldendorfer einen weiteren Rekord auf. Insgesamt holt der TuS 56:4 Punkte und 87:13 Tore und wird mit 22 Punkten (!) Vorsprung auf den Zweiten, den VfB Eimbeckhausen, Meister der Bezirksliga Süd. „In der Aufstiegs-Saison 1974/75 hat sich unser, wie ich finde, bestes Mittelfeld in all den Jahren gefunden. Fritz Brinkel, der Dauerläufer und Lückenstopfer, Günther König, der elegante Ballverteiler und der torgefährliche und robuste Dieter Brachvogel – ein Traum für jeden Trainer“, schwärmt Karnau noch immer von den entscheidenden Leuten in der Zentrale.

Freitag lest Ihr: Die Riesen-Sensation - TuS Hessisch Oldendorf schlägt Borussia Dortmund unter Otto Rehhagel!

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