Rallye Allgäu-Orient 2015

Ostersamstag: Team-Vorstellung und Teddy-Suche in Hameln

In sechs Wochen machen sich drei Hamelner mit ihren Gefährten auf den Weg nach Jordanien / Heiße Vorbereitungsphase läuft
Von Mara Sander

Der Countdown zum sensationellen Start der „Rallye Allgäu-Orient 2015“ läuft: In sechs Wochen beginnt die vierwöchige lange Reise von 111 Teams, insgesamt 666 Teilnehmern, 333 Fahrzeugen ohne GPS- und Autobahnbenutzung. Die wichtigsten Elemente sind damit klar. Die Grundidee der Reise von Oberstaufen bis Jordanien ist, eine kostengünstige Alternative zu vielen großen, teuren Rallyes darzustellen und gleichzeitig einem guten Zweck zu dienen. Wichtigste Bestandteile sind die sozialen Projekte am Zielort, die aus der aufwendigen Aktion resultieren. Die nächste Schnapszahl der Ralley findet sich im Wert der Autos. Denn: Der Preis der Fahrzeuge dürfen die 1.111 Euro-Marke nicht überschreiten. Einzige Ausnahme: Das Auto-Alter ist mindestens 20 Jahre. Mittendrin: Das Hamelner Team „Scuderia Cammello Populare“ (SCP).

„Friedensteam“ setzt beeindruckendes Zeichen

Von der Anmeldung im Juli letzten Jahres bis zum Start findet ein langer Prozess statt, der sich vor allem rund um das Aufrüsten der Autos der jeweiligen Teams dreht. Denn die sechsköpfigen Teams müssen sich komplett selbst um die Vorbereitung kümmern. Ihr Auto muss den langen Weg in den Südosten schließlich überstehen. Ruben Förstmann (Scuderia Cammello Populare) beschreibt die letzten Vorbereitungsschritte für die garantiert ralleyfesten Fahrzeuge: „Die Autos werden lackiert und mit Matratzen ausgestattet, zum TÜV gebracht und Kleinigkeiten repariert.“ Die PKW sind für die Zeit der Rallye zugleich Wohn- und Schlafbereich. Die Teammitglieder „hocken“ auf der Reise dicht nebeneinander. Dieser Herausforderung stellt sich auch das „Friedensteam“, eine bunt gemischte Gruppe von jeweils zwei Frauen aus Palästina, der Türkei und Israel. „Menschen aus diesen Ländern würden normalerweise nicht miteinander sprechen. Sie gehen mit gutem Beispiel voran“, lobt Förstmann.

Teddybär-Aktion in der Stadtgalerie lässt jordanische Kinder lächeln

Wer sich die SCP-Fahrzeuge, vor denen eine gewagte Unternehmung liegt, anschauen möchte, der hat am Samstag die Gelegenheit dazu. „In Hameln stellen wir unsere Autos auf dem Pferdemarkt öffentlich vor, ein weiterer aufregender Schritt in Richtung unseres Abenteuers“, freut sich Förstmann. Doch auch eine andere Attraktion bietet sich bei dieser Vorstellung von neun bis 15 Uhr: Die Teddybär-Aktion, auf die die Rallye-Kandidaten sehr stolz sind. „Wir wollen den jordanischen Kindern eine Freude bereiten, indem wir ihnen von Hamelner Bürgern geschenkte Teddybären mitbringen“, erläutert Förstmann. Und so läuft die Aktion am Ostersamstag: In den Geschäften der Stadtgalerie werden viele kleine Teddybären versteckt. Wer ein Exemplar findet, darf es den Kindern vor Ort zukommen lassen. Damit hat man eine so genannte Teddy-Patenschaft erworben. Die „Paten“ bekommen als i-Tüpfelchen ein Foto von der Kuscheltier-Übergabe. „Schon mit einer kleinen Spende kann man soziale Projekte, die Kinder in Jordanien etwas glücklicher werden lassen, unterstützen“, ergänzt Förstmann.

Abenteuer, Spaß und soziales Engagement clever verbunden

Gestartet wird in Oberstaufen. Denn die Ideengeber stammen von dort, Gemeinde und Menschen sind für ausgefallene Dinge offen. In den vergangenen Jahren wurde in Jordanien etwa eine Käserei errichtet, ein Kinderheim gebaut und viele weitere Aktionen sind schon auf den Weg gebracht worden. „Das Projekt wird uns Rallye-Teilnehmern erst am Zielort mitgeteilt, wenn die Autos verkauft werden“, verrät Förstmann. Abenteuer, Spaß und soziales Engagement werden bei der Allgäu-Orient Rallye clever miteinander verbunden. Es wird dabei auf die Lebenssituation in Jordanien aufmerksam gemacht und bedürftigen Menschen geholfen. Ein bedachtes Projekt mit Herz und Nervenkitzel.

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