28.12.2023 09:45

Interview


„Herausfinden, wo meine Grenzen sind und mich mehr fordern“

Rica Miserre spricht über ihre junge Laufbahn - und weshalb sie „erst" mit zwölf Jahren mit Vereinsfußball anfing
Rica Miserre TSV Germania Reher Fussball Kreisliga Torjubel
Rica Miserre (re.) jubelt - mal wieder. Zehn Saisontreffer gehen bereits auf ihr Konto.
19 Jahre jung und trotzdem trifft sie wie ein erfahrener Haudegen - Rica Miserre hat in der Frauen-Kreisliga bereits zehnmal eingenetzt und wer weiß, wo ihre Ausbeute bis zum Saisonschluss endet. Im Interview spricht Miserre über ihre bisherige Laufbahn und weshalb sie sich damals für einen Wechsel zu Germania Reher entschieden hat. Aber: In der Kreisliga soll nicht Schluss sein. Sportlich will Miserre ihre Grenzen austesten. Am liebsten mit Reher.

Rica, Du bist eines der prägenden Gesichter des Frauenteams von Germania Reher. Wie hast Du zu den Germaninnen gefunden – und was lässt Dich dort bleiben?
„Shana Lindert kam damals mal bei meiner ehemaligen Mannschaft zum Training und hatte erzählt, dass in Reher eine Damenmannschaft gegründet werden soll. Ich fand Reher als Verein schon immer sehr sympathisch, hatte allerdings leider nie die Gelegenheit, dort spielen zu können. Aufgrund dessen dachten eine Freundin, die früher schon in Reher gespielt hat, und ich, dass wir mal zum Probetraining gehen könnten. Das hat mir so gut gefallen, dass ich geblieben bin (lacht). Von Anfang an war die Stimmung in der Mannschaft sehr gut und obwohl der Anfang schwierig war, haben wir immer das Beste daraus gemacht und nie aufgegeben. Das ist vor allem ein Grund, der mich in der Mannschaft hält. Zum anderen kämpfen wir immer als Team, auch wenn wir mal nicht unsere beste Leistung auf den Platz bringen, was auch ein großer Punkt unseres Erfolgs ist. Jeder kämpft für jeden, egal ob auf oder neben dem Platz. Was mir ebenfalls so gut an der Mannschaft gefällt, ist, dass wir auch neben dem Platz immer Spaß zusammen haben und deshalb auch schon sehr viele lustige und schöne Tage hatten.“ 

Wie verlief Deine fußballerische Laufbahn vor Deiner Zeit bei den „Reheranerinnen“?
„Ich habe mit ungefähr zwölf Jahren mit Fußball angefangen. Davor habe ich mich schon immer dafür interessiert und im Garten gekickt, hatte mich allerdings nie getraut, im Verein anzufangen. Dann habe ich mich mal bei einer Ferienpass-Aktion angemeldet, woraufhin Jörg Schütte, mein ehemaliger und auch jetziger Trainer, auf mich zu kam und mich gefragt hat, ob ich nicht Lust hätte, mal beim MTSV Aerzen zum Training zu kommen. Das gefiel mir auch so gut, dass ich letztlich auch dort angefangen habe. Wir haben in der Kreisliga Erfolge gesammelt und ich habe viel und schnell dazu gelernt.“ 
Der Kurs ist eindeutig: Mit sechs Siegen aus sechs Spielen und 37:1 Toren seid Ihr auf dem Weg in die Bezirksliga. Was muss noch besser werden, um auch eine Klasse höher bestehen zu können?
„Ich denke, dass wir uns mit unserem Leistungsniveau und unserem Teamgeist auch eine Liga höher halten könnten. Allerdings ist unser Kader leider nicht der größte und dies könnte uns gegebenenfalls ein Bein in der Bezirksliga stellen. Aufgrund dessen würden wir uns über ein paar Spieler als Unterstützung sehr freuen! Zudem sollten wir im Training nochmal ein paar Prozent mehr geben, um unsere Leistungen etwas anzuziehen, um auch eine Liga höher Erfolge einfahren zu können.“ 

Hinter Deiner Mannschaftskollegin Jill Hedderich bist Du derzeit die zweiterfolgreichste Torschützin der Kreisliga. Wie fällt Dein Fazit zu Deiner persönlichen Leistung aus?
„Ich finde es immer sehr schwierig, die eigene Leistung zu beurteilen. Aber ich würde sagen, dass vor allem meine Schnelligkeit und Beweglichkeit großen Einfluss auf meine Leistung haben. Zudem bin ich ziemlich ehrgeizig und versuche vor allem, wenn es mal nicht so gut läuft, alles zu geben. Allerdings würde das niemals so herausstechen, hätte ich im Spiel nicht mein Team hinter mir, das zum einen die Bälle nach vorne arbeitet und zum anderen die Tore vorbereitet. Dementsprechend wäre meine Leistung nichts ohne mein Team.“ 

Was möchtest Du in Deiner sportlichen Laufbahn noch erreichen?
„Ich möchte auf jeden Fall herausfinden, wo meine Grenzen sind und mich mehr fordern. Ein großer Traum wäre es, aus der Kreisliga herauszukommen und etwas höher zu spielen. Zum einen, um zu schauen, was ich noch aus mir heraus holen kann, und zum anderen, um neue Erfahrungen zu sammeln.“ 

Was war Dein bisheriges Saisonhighlight?
„Mein bisheriges Highlight war auf jeden Fall der Derbysieg gegen die SG Hummetal. Zum einen, weil es ein Spiel gegen meine ehemalige Mannschaft war und zum anderen, weil wir dort eine sehr gute Mannschaftsleistung gezeigt haben.“
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
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