26.12.2023 07:42

Interview.


FCP-Coach Lüdtke: „Hauen alles rein für die Mannschaft und den Verein“

„Wir gehen nie davon aus, dass es einfach wird. Wir versuchen hart zu arbeiten, während der Trainings und auch in den Spielen"

Pascal Lüdtke.
Der FC Preussen Hameln auf dem Vormarsch. Ein Blick auf die Wintertabelle der Kreisliga reicht schon, um zu erkennen: Der FCP kann sich bei neun Punkten Vorsprung fast nur noch selbst schlagen – der Weg in die Bezirksliga scheint geebnet. Damit nicht genug: Mit Alen Kestic steht bereits der erste hochkarätige Winterneuzugang fest, dabei ist der Bestandskader in der Spitze bereits der mit Abstand stärkste des Kreisoberhauses. Im Interview spricht Trainer Pascal Lüdtke über die bisherige Spielzeit, die Dominanz seines Teams und was trotzdem noch fehlt, um den Sprung in den Bezirk erfolgreich zu bewältigen.

15 Spiele, 13 Siege, ein Remis, eine Niederlage, neun Punkte Vorsprung auf Platz zwei – hättet Ihr vor der Saison angesichts Eures für die Kreisliga fast schon ungerecht starken Kaders erwartet, dass es so „einfach“ wird?
„Wir gehen nie davon aus, dass es einfach wird. Wir versuchen hart zu arbeiten, während der Trainings und auch in den Spielen. Dazu haben wir wahrscheinlich einen der kleinsten Kader der Liga. Dafür mit enormer Qualität. Wir sind oftmals auf dem Zahnfleisch gegangen. Mit den Langzeitverletzten, Lenard Gallapeni, Leon Kießling, Sönke Wyrwoll und Niclas Meyer, wurde es schon manchmal eng. Das Gute daran war, dass wir den einen oder anderen aus der zweiten Herren hochziehen konnten und auch die Jungs immer alles reingehauen haben.“

Bekanntlich ist es schwieriger, die Spannung oben zu halten, wenn man von einem Erfolg zum nächsten jagt und dabei teils sportlich deutlich überlegen ist. Wie gelingt es Hysen Hasani und Dir, die Mannschaft weiterhin ehrgeizig zu halten?
„Wir versuchen, unsere Jungs immer taktisch gut auf den Gegner einzustellen und verlangen von jedem Spieler 100 Prozent Leidenschaft für die Mannschaft. Wer das nicht bringt, ist raus. Und dann haben wir als Trainer noch einen Deal mit der Mannschaft:  Wenn das Ziel erreicht ist, müssen wir als Trainer bluten (lacht). Mehr kann ich nicht verraten. Ansonsten muss auch jeder Spieler eine eigene Motivation haben, um unser Ziel zu erreichen.“
Euer sportlicher Leiter, Bashkim Gutaj, hat mit Alen Kestic bereits den ersten Winter-Neuzugang verpflichtet, sein Bruder Dino könnte noch folgen und wer weiß, welche Namen er noch im Köcher hat. Es macht den Anschein, als wolle Preussen Hameln einen weiteren Versuch starten, zur Nummer eins in Hameln-Pyrmont zu werden. Wie bewertest Du Eure Entwicklung?
„Erst einmal müssen wir uns bei Bashkim bedanken. Er macht einen sehr guten Job (Bashkim, wenn du das liest, Kiste!, Anm.v. Pascal Lüdtke). Mit Alen Kestic haben wir uns auf der Sechs noch einmal verstärkt. Zu seinem Bruder Dino kann ich nichts sagen. Mit Transfers haben wir als Trainer so an sich nichts zu tun. Wir sagen nur, wo wir uns punktuell verstärken wollen und geben unsere Wunschspieler bekannt. Ob wir die Eins in Hameln werden, das kann ich nicht beantworten. Mit Tündern, Halvestorf und noch weiteren haben wir gute Mannschaften im Kreis. Wir schauen erst einmal nur auf uns. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und aufsteigen. Wenn wir das geschafft haben, müssen wir uns erst einmal in der Bezirksliga halten. Das hat Priorität. Unsere Entwicklung zum Vorjahr ist enorm. Wir sind als Mannschaft noch mehr zusammengewachsen. Die Jungs hauen alles rein für die Mannschaft und den Verein.“    

Das Ziel ist klar: Ihr wollt hoch in den Bezirk. Du aktiven Zeiten warst Du selbst einer der besten Fußballer der Region. Der Sprung von der Kreis- in die Bezirksliga ist bekanntlich für viele zu groß. Was fehlt Euch noch, um auch direkt in der Bezirksliga eine gute Rolle zu spielen?
„Oh, da gibt es noch einige Punkte. Wir brauchen mehr Konstanz in den Spielphasen. Wir müssen unsere Standards noch besser nutzen. Das Pressing muss noch ein bisschen verfeinert werden. In diesem Jahr stehen wir hinten sehr gut, aber vorne im letzten Drittel vergeben wir zu viele Chancen. Das kann im Bezirk tödlich sein. Nichtsdestotrotz sind wir zufrieden. Wir wollen ja nichts schlecht reden.“   

Was war Dein persönliches Highlight der bisherigen Saison?
„Mein persönliches Highlight ist, dass wir als Mannschaft und Verein bis jetzt unserem Ziel sehr fokussiert nachgehen. Dazu kommt noch das eine oder andere Ligaspiel. Zum Beispiel das Spiel gegen Azadi Hameln im Weserberglandstadion mit topgepflegtem Rasen, einer vollen Tribüne und eine super Stimmung.“
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
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