09.07.2023 13:00

Interview


Die „Altherren“ von Flegessen: Kleiner Kader, großer Erfolg

„Die SG ist mein Jugendverein und da ich seit längerer Zeit auch im Sünteltal lebe, war es für mich eigentlich klar, hier irgendwann wieder Fuß zu fassen“
Martin Lohmann SG Flegessen 1 Kreisklasse
Martin Lohmann ist Co.-Trainer bei der SG Flegessen.

Die SG Flegessen war in der vergangenen Spielzeit so etwas wie die Überraschungsmannschaft in der 1. Kreisklasse – und das im positiven Sinne. Nach Platz sieben im Vorjahr scheiterten die Sünteltaler in der abgelaufenen Spielzeit nur hauchzart an der Rückkehr in die Kreisliga. Mit 53 Zählern verdoppelte das Team von Trainer Wolfgang Schultze sogar beinahe die Punkteausbeute der vorherigen Spielzeit. Ob daran auch der neue Co.-Trainer der Grün-Gelben, Martin Lohmann, seine Aktien hat? Im Interview spricht der aus Hastenbeck abgewanderte Altherrenspieler über die schwierige Altersstruktur im Team, seine persönliche Verbindung zu Flegessen und warum es am Ende doch nicht zum ganz großen Erfolg gereicht hat.

Am hat es doch nicht ganz für den Aufstieg gereicht. Woran hat es Deiner Meinung nach hinten heraus gefehlt?
Martin Lohmann: „Das ist schwierig zu beantworten. Wir haben eine sehr gute Saison gespielt, mit der keiner im Vorfeld so gerechnet hätte. Wir hatten eine fast verletzungsfreie Zeit, welche für unseren kleinen Kader sehr wichtig war. Wir haben viele Spiele in der Saison knapp gewonnen oder sogar noch gedreht, das ist uns zum Ende hin leider nicht mehr so gut geglückt. Vielleicht hat uns auch das Glück in den letzten Spielen etwas verlassen. Aber im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden mit unserer Leistung in dieser Saison und gratulieren den beiden Aufsteigern zum verdienten Aufstieg.“
Man hörte Euch immer wieder witzeln, dass Ihr eigentlich geschlossen in der Altherren spielen könntet. Ist eine Verjüngungskur des Kaders absehbar?
„Das hoffen wir sehr. Wie ihr ja in letzter Zeit auch berichtet habt, haben wir aktuell eine starke Jugend, auf welche wir in der Zukunft sehr bauen. Allerdings dürfen die Ersten von ihnen erst im nächsten Jahr im Herrenbereich mitspielen. Natürlich sind wir wie andere Vereine in dieser Zeit auch am Schauen, ob wir neue Spieler ins Team bekommen. Dazu gibt es aber aktuell noch nichts zu berichten. Wir sind sehr dankbar, dass unsere ‚Altherren‘ dem Verein die Treue halten und noch mindestens eine Saison weitermachen, bis die ersten Jugendspieler mitspielen dürfen. Daher hier gern der Aufruf: Wenn noch jemand Lust hat, mit 28 Jahren im Training beim Team ‚Jung‘ mitzuspielen, der kann sich gern bei uns melden!“

Du persönlich hast mittlerweile deine komplette sportliche Aktivität von Hastenbeck nach Flegessen verlegt: Co.-Trainer der ersten Herren und Altherrenspieler. Was macht die SG Flegessen für Dich so besonders?
„Die SG ist mein Jugendverein und da ich seit längerer Zeit auch im Sünteltal lebe, war es für mich eigentlich klar, hier irgendwann wieder Fuß zu fassen. Für mich ist es einfach ein sehr harmonischer Verein. Ich wurde bei der ersten Herren gleich herzlich aufgenommen, was meine Arbeit deutlich erleichtert hat. Wir haben Spieler, die älter sind als ich und auch schon Bezirksliga oder höher gespielt haben. Dann kommt ein neuer, jüngerer Co.-Trainer, der drei Minuten Kreisliga-Erfahrung vorweisen kann und ansonsten nur in den unteren Klassen zuhause war, und trotzdem wird man direkt akzeptiert und respektiert. Da muss ich leider sagen, dass ich die Erfahrung nicht immer gemacht habe. Daher nochmal ein großes Dankeschön an die Mannschaft für eine tolle erste Saison!“


Abschließend: Was war Dein persönliches Saison-Highlight?
„Die Saison an sich! Für mich war es ein neues Kapitel, vor dem ich im Vorfeld großen Respekt hatte. Jeder Sieg, den wir diese Saison geschafft haben, war ein Highlight für sich. Als einzelnes Spiel kann man aber sicherlich nochmal das Rückspiel gegen den TBH nennen, welches wir leider am Ende verloren haben. Aber so ein spannendes und geiles Spiel auf Augenhöhe mit einem Hin und Her und Dramatik pur: das war schon cool.“
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Autor des Artikels

Jannik Schröder/Robin Besser
Jannik Schröder/Robin Besser
Jannik und Robin haben diesen Artikel in Zusammenarbeit geschrieben.
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