Oswald: „Wir legen absoluten Wert auf Techniktraining“

Der A-Lizenz-Inhaber bildet in seiner Fußballschule Nachwuchs-Kicker aus Seit Oktober 2008 gibt es das „Kai Oswald Juniorenteam“. 19 Nachwuchskicker werden von den Fußball-Trainern Kai Oswald und Thomas Fenske vor allem im technischen und taktischen Bereich gezielt gefördert. AWesA sprach mit dem ehemaligen Juniorennationalspieler über seine Fußballschule und deren Ziele.

AWesA: „Kai Oswalds Juniorenteam“ nennt sich Deine Fußballschule. Was steckt dahinter und wer kann an den Trainingseinheiten teilnehmen?
Kai Oswald: „Generell ist es so, dass jeder kommen kann. Es ist nicht davon abhängig, ob jemand beim Verein spielt oder nicht. Wichtig ist nur, dass er ein gewisses fußballerisches Talent hat, um den Spieler fördern zu können. Wir arbeiten leistungsorientiert. Ansonsten wäre es für viele, die hier zum Training kommen, nicht förderlich, wenn der Leistungsunterschied zu groß ist.“

AWesA: Die technischen Übungen stehen also im Vordergrund, nicht die Konditionseinheiten?
Oswald: „Auf jeden Fall. Es sind ja keine Herrenspieler oder Spieler, die große Wege machen müssen. Wir legen viel Wert auf Techniktraining, taktische Übungen, taktische Spielformen und Torwarttraining. Das alles ist darauf ausgerichtet, die Jungs auszubilden, um den Vereinen ein bisschen Arbeit abzunehmen und für die Jungs, dass sie sich weiterentwickeln können.“

AWesA: Wie alt sind die Nachwuchs-Kicker, die in Deine Fußballschule kommen?
Oswald: „Wir haben angefangen mit den Jahrgängen 1996-98. Das sind momentan 19 Kinder. Am vergangenen Freitag hatten wir einen Informationsabend für die Jahrgänge 1999 und 2000. Das Interesse ist groß.“

AWesA: Wo kommen die Spieler her? Aus Hameln-Pyrmont oder sogar über unsere Landkreisgrenzen hinaus?
Oswald: „Die Jungs kommen aus Hameln-Pyrmont, Holzminden, Völksen und Springe zu uns. Es ist also schon recht weit ausgedehnt. Der Großteil kommt natürlich aus Hameln. Das liegt an den Anfahrtswegen.“

AWesA: „Kai Oswalds Juniorenteam“: Da hört man einen Mannschaftsnamen heraus. Bestreitet Ihr auch Spiele gegen andere Auswahlteams?
Oswald: „Es ist eigentlich so angedacht, dass wir mit den Jungs eine gewisse Zeit zusammen arbeiten und dann auch Spiele gegen höherklassige Vereine absolvieren, um die Spieler auch einmal zu fordern, damit wir auch einen gewissen Vergleich haben.“

AWesA: Wo liegt der Unterschied zwischen Eurem Training und dem Training in den Vereinen?
Oswald: „Wir legen absoluten Wert auf Techniktraining. Das ist in den Vereinen oft nicht so, weil der Leistungsunterschied zwischen den einzelnen Spielern wesentlich größer ist. Dann ist es für einen Trainer auch immer schwierig, gewisse Übungen mit einem gewissen Niveau durchzuführen. Wenn Du bei einem Training 16 gleichwertige Spieler hast, ist das Trainingsniveau natürlich höher. Es ist gerade im unteren Jugendbereich wichtig, dass wir dort die besten Trainer haben. Problematisch ist es dort immer, die Trainer zu finanzieren. Das ist für die Vereine meistens nicht möglich.“

AWesA: Du hast gesagt, dass ein Spieler ein gewisses Talent mitbringen sollte. Gibt es eine Art Auswahllehrgang oder wie findet die Aufnahme in Dein Juniorenteam statt?
Oswald: „Jeder kann sich anmelden. Klar, wir werden uns jeden Spieler eine gewisse Zeit angucken, wie er sich entwickelt und hier präsentiert. Die Spieler sortieren sich eigentlich von selbst aus, wenn sie merken: ‚Da komme ich nicht ran’.“

AWesA: Ist denn schon der ein oder andere Nachwuchsspieler dabei, bei dem Du bereits jetzt sagen kannst: ‚Der schafft den großen Sprung!’?
Oswald: „Das ist natürlich in diesem Alter schwierig zu sagen. Es gibt Spieler die wirklich top sind, aber in zwei Jahren möglicherweise nicht so weit sind wie ein Spieler, der zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht so stark ist. Das ist jetzt schwierig zu sagen, aber man kann die Grundlage legen. Es sind ein paar Jungs dabei, die später einmal höher spielen können, aber es ist noch zu früh, um zu sagen, wie hoch.“

AWesA: Die Fußballschule besteht seit Oktober 2008. Was habt Ihr für Ziele?
Oswald: „Profifußballer (lacht). Wenn die Spieler in ein gewisses Alter kommen, etwa in die B-Jugend, sollten sie schon ein gewisses Niedersachsenliga-Niveau erreichen. Wir haben einige dabei, die das schaffen können, überhaupt keine Frage. Ziel ist es aber, noch eine Klasse höher zu schauen, um den Spielern eine sportliche Perspektive zu geben. Das bekommt man aber nur mit gezielter Förderung hin. Wenn man erst im B-Jugendalter damit anfängt, sind wir schon auf der Verliererstrecke.“

AWesA: Wir danken für das Gespräch und wünschen weiterhin viel Erfolg.