25.10.2022 11:57

Interview


Gluba hat die Kreisliga fest im Griff: „Gleichstand ist Rückschritt“

Lauensteins Herbstmeister-Trainer spricht im Interview über die beeindruckende Hinserie seiner Mannschaft
Stefan Gluba MTV Lauenstein Kreisliga Fußball
Der Strippenzieher hinter dem Erfolg: Lauensteins Trainer Stefan Gluba.

Der MTV Lauenstein hat in der aktuellen Kreisliga-Hinserie genau dort weitermacht, wo die Männer von Coach Stefan Gluba in der Rückrunde der vergangenen Saison aufgehört haben. Nachdem sich die Ostkreisler in der abgelaufenen Spielzeit nach der Winterpause zum formstärksten Team der Liga entwickelt haben, setzten Schulte, Kähler & Co. ihren Lauf auch im aktuellen Spieljahr fort und sicherten sich somit die Herbstmeisterschaft. Besonders gegen die direkte Konkurrenz um die Tabellenspitze ließ der MTV nichts anbrennen. Lediglich eine einzige Niederlage musste die Elf in der aktuellen Spielzeit hinnehmen. Der Meister der Halbserie ist daher bereits entschieden, auch wenn die Verfolger aus Wallensen und Hajen noch eine Partie in der Hinterhand haben. Im Interview spricht Übungsleiter Gluba über die Gründe des Erfolgs, Nachjustierungsmöglichkeiten und die Aussichten auf den Aufstieg in den Bezirk.

Stefan, erst einmal Glückwunsch zur Herbstmeisterschaft. Vor der Saison habt Ihr als Saisonziel ausgerufen, „einfach eine gute Saison zu spielen“. Mit dem Gewinn der Herbstmeisterschaft dürfte diese Vorgabe bisher mehr als erfüllt sein. Generell war Eure schlechteste Platzierung in dieser Saison Platz drei. Was sind die Gründe für den momentanen Erfolg?
Stefan Gluba: „Unser Kader ist zu Saisonbeginn zahlenmäßig aufgestockt worden. Dabei haben wir uns auch leistungstechnisch im Gegensatz zur Vorsaison verstärkt. Unsere Absicht dahinter war und ist, auf mögliche Ausfälle von Leistungsträgern adäquat reagieren und somit das Leistungsniveau halten zu können. Bisher hat sich diese Strategie bezahlt gemacht. Die bisherigen Spiele haben immer wieder veränderte Kader und Anfangsformationen hervorgebracht. Corona-Ausfälle und die damit einhergehenden Folgen im körperlichen Bereich bis zur Wiederherstellung alter Fähigkeiten haben uns sehr belastet.“

Das Teilnehmer-Feld der Kreisliga ist in diesem Jahr nominell sehr stark. Welches Highlight aus der Hinrunde ist Dir besonders in Erinnerung geblieben?
„Es gibt ein Highlight im negativen Sinne. Nach saisonübergreifend weit über 20 ungeschlagenen Spielen hat es uns gegen Königsförde erwischt und wir haben in der 93. Minute in doppelter Überzahl ein Gegentor zur Niederlage bekommen. Wir waren irgendwie einfach mal dran und niemand kann genau erklären, wie so etwas zustande gekommen ist. Das hat die Unberechenbarkeit des Fußballs noch einmal verdeutlicht.“
Im positiven oder negativen Sinne: Was war für Dich persönlich die größte Überraschung der bisherigen Spielzeit?
„Es gibt keine Überraschungen für mich. Alle Teams, die jetzt Kontakt zur Spitze haben, habe ich auch dort gesehen. Jedes Team hatte eine kurze Schwächephase und hat Punkte verloren, aber es gab auch lange Serien ungeschlagener Spiele. Für mich gibt es in dieser Saison bisher keine Auffälligkeiten, die ich als Überraschung bewerten würde.“

Neue Gesichter, neue Konzepte, neue Teams: Welche drei Akteure haben für dich in der Hinrunde den Unterschied ausgemacht?
„Ich glaube, der Erfolg jedes Teams fängt erstmal ganz hinten an, sprich beim Torwart. Daher sind für mich die Torhüter des WTW Wallensen, Nicolas Franzmann, und der SG Hajen/Latferde, Rouven Gasde, die herausragenden Akteure der Saison. Unsere Keeper Florian Garnatz, Kai Dembeck und Cedric Gertz zähle ich auch dazu. Der Erfolg einer Mannschaft ist nur möglich, wenn hinten eine herausragende Persönlichkeit steht.“

In welchen Bereichen siehst Du für die Rückrunde noch Verbesserungspotenzial?
„Es ist immer etwas zu verbessern, Gleichstand ist Rückschritt. Die Trainingseinheiten müssen gewährleistet und wahrgenommen werden. Wer aus nachvollziehbaren Gründen nicht teilnehmen kann, von dem erwarte ich Eigeninitiative und Motivation, die fehlenden Tage selbständig nachzuholen. Der Kader wird nochmal auf den Prüfstand gestellt, die einzelnen Spieler hinterfragt und ihnen der Leistungsstand mit ggf. Verbesserungsvorschlägen zur Leistungssteigerung aufgezeigt. Dann liegt es an jedem selbst, ob er das annimmt und sich in die Lage versetzt, Höchstleistungen auf Spitzenreiter-Niveau abzurufen.“

Was stimmt Dich optimistisch, dass Ihr auch am Ende der Rückrunde ganz oben stehen werdet und somit ab der kommenden Saison im Bezirk auflaufen dürftet?
„Die abgelaufenen Spiele haben gezeigt, dass wir die Spitze über einen längeren Zeitraum halten, uns allerdings auch noch nicht entscheidend absetzen konnten. Es gibt einige Titelkandidaten, die sich allerdings gegenseitig ärgern und Punkte lassen werden. Wer diese Spiele für sich in der Mehrzahl entscheidet, hat den ersten Vorteil. Wer dazu noch die Spiele gegen tabellarisch schlechter stehende Teams gewinnt, wird Meister. In der letzten Kategorie hatten bisher alle Mannschaften ihre Aussetzer. Es ist alles offen. Wer fit ist und einen ausreichenden Kader hat, wird sich am Ende durchsetzen. Wir sind mit dabei und das ist die größte Motivation für den Gesamtverein und die Spieler.“
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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